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Reizdarmsyndrom

Hypnose ist eine der effektivsten Behandlungsoptionen

<p class="article-intro">70 Prozent der Menschen mit Reizdarmsyndrom sprechen auf einen ganzheitlichen Ansatz mit Hypnosebehandlung gut an.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Zahlreiche Forschungsarbeiten der letzten Jahre drehen sich um die Magen- Darm-Flora, um den Ursachen des Reizdarmsyndroms auf die Spur zu kommen. Als Therapie des Reizdarms werden h&auml;ufig eine eigene Di&auml;t oder Probiotika verschrieben, aber auch die zielgerichtete Hypnose sorgt f&uuml;r eine Linderung der Symptome.</p> <h2>Betroffene mit psychischem Stress zeigen eigene Darmbakteriensignatur</h2> <p>So konnte eine Studiengruppe der Med- Uni Wien rund um die Internistin und Psychotherapeutin Univ.-Prof. Dr. Gabriele Moser von der Klinischen Abteilung f&uuml;r Gastroenterologie und Hepatologie zeigen, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom und Stressbelastung eine ganz spezielle Darmbakteriensignatur aufweisen. &bdquo;Ein Vergleich von ausgef&uuml;llten Stress-Frageb&ouml;gen mit dazugeh&ouml;renden Stuhlproben hat einen Zusammenhang zwischen spezifischen Darmbakterienvorkommen und psychischen Belastungen wie Stress, Depression oder Angstzust&auml;nden gezeigt. Das untermauert die Bedeutung der sogenannten Darm-Hirn-Achse, also den Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom im Darm und der Psyche&ldquo;, erkl&auml;rt Prof. Gabriele Moser.<br /> Aus diesem Grund zielen viele Forschungs- und Behandlungsans&auml;tze darauf ab, die Darmflora von Betroffenen mittels probiotischer Ern&auml;hrungsdi&auml;t (z.B. mit Nahrungserg&auml;nzungsmitteln) in ein bestm&ouml;gliches Gleichgewicht zu versetzen. Besser wirkt der ganzheitliche psychosomatische Ansatz, wie die Forschergruppe um Gabriele Moser in einer weiteren Studie herausfand. So hatten Patienten nach erfolgter Hypnosebehandlung eine deutliche Verminderung ihrer Symptome gezeigt, die Darmbakterienzusammensetzung hatte sich im Zuge der Therapie allerdings nicht ver&auml;ndert. &bdquo;Tiefergehende Studien m&uuml;ssen herausfinden, ob sich auf anderer Ebene, z.B. beim Stoffwechsel der Bakterien, etwas ver&auml;ndert hat, denn die urspr&uuml;ngliche Zusammensetzung der Darmflora blieb gleich&ldquo;, versucht Moser die Diskrepanz zu erl&auml;utern.<br /> Auf die psychosomatisch ganzheitliche Behandlung des Reizdarmsyndroms mit Hypnose sprechen bis zu 70 Prozent der Behandelten positiv an. Bei rein symptomatischen oder probiotischen Ern&auml;hrungstherapien ist dieser Prozentsatz viel geringer. &bdquo;Der Einfluss des Mikrobioms auf Psyche und Nervensystem ist ein spannendes Forschungsfeld. Zur Behandlung des Reizdarmsyndroms reichen rein biologische Ans&auml;tze nicht aus, da braucht es auch psychosoziale Ans&auml;tze, die derzeit bei den Betroffenen viel mehr erreichen. Menschen mit schwerem Reizdarmsyndrom leiden h&auml;ufig unter Traumatisierungen oder enormen Stressbelastungen und brauchen eine integrierte psychosomatische Behandlung.&ldquo;</p> <p><br /><strong>Kontakt und weiterf&uuml;hrende Informationen</strong><br />Die Liste aller Hypnotherapeuten in &Ouml;sterreich, die von Prof. Moser ausgebildet wurden, sowie die Verrechnungsmodalit&auml;ten findet man unter www.gabrielemoser.at. Einige Spit&auml;ler bieten Hypnotherapie als Gruppentherapie an, z.B. das AKH Wien ohne Selbstbehalt (Gastroenterologie: Psychosomatische Ambulanz). Hier bekommt man den Erstgespr&auml;chstermin nur mit eindeutiger Diagnose &bdquo;Reizdarmsyndrom&ldquo; &uuml;ber eine Facharztzuweisung.</p> <p>Studienteilnahme f&uuml;r Patienten mit Reizdarmsyndrom:<br /> Tel.: 01 40400 49700<br />jeden Montag und Mittwoch zwischen 8 und 11 Uhr, ab April 2019</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung MedUni Wien, 5. März 2019 </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>&bull; Peter J, Moser G et al.: Psychosomatic Medicine 80(8): 698-709; DOI: 10.1097/PSY.0000000000000630 &bull; Peter J, Moser G et al.: International Journal of Molecular Sciences 2018; 19: 3619; DOI:10.3390/ijms19113619</p> </div> </p>
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