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Spitalinspektionen: Wo es Schwachstellen gibt

Swissmedic hat 2024 in 23 Schweizer Spitälern Inspektionen zur Aufbereitung, Instandhaltung und Vigilance von Medizinprodukten durchgeführt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Bern. Bei den Spitalinspektionen im vergangenen Jahr hat Swissmedic die Qualität und Sicherheit der Medizinprodukte in Aufbereitungseinheiten (AEMP) sowie Endoskopieabteilungen geprüft. Inspiziert wurden auch Instandhaltungsprozesse und Vigilance-Systeme. Die Auswahl der Einrichtungen basierte auf einem repräsentativen Verfahren, das regionale und institutionelle Unterschiede der Spitäler berücksichtigte, heisst es in einer Mitteilung.

Die Ergebnisse würden zeigen, dass in allen Bereichen der Inspektionen wiederkehrende Schwachstellen auftraten.
Die Details:

  • Die AEMP und Endoskopieabteilungen wiesen oft Mängel bei der Infrastruktur, den personellen Ressourcen und den Prozessabläufen auf. Besonders kritisch werden fehlende Weiterbildungen des Fachpersonals und Defizite bei der räumlichen Trennung von Reinzonen und Schmutzbereichen gesehen.

  • Bei der Instandhaltung haben die Spitäler die Lebenszyklusprozesse der Medizinprodukte (zum Beispiel Inventarisierung und Wartung) unzureichend dokumentiert und etabliert, bemängelt Swissmedic.

  • Cybersicherheitsrisiken blieben in über 40 Prozent der Fälle ungelöst.

Laut Swissmedic sei keine unmittelbare Gefährdung für Patient:innen festgestellt worden. Die Analyse im Bericht würde aber strukturelle Probleme wie Zeit- und Kostendruck unterstreichen. Als Konsequenz der Inspektionen werden mehrere Empfehlungen angeführt. So sollte die hierarchische Unterordnung der AEMP unter den Operationsbereich überdacht werden, heisst es. Swissmedic empfiehlt, die organisatorische Unabhängigkeit der AEMP zu stärken. Weiters wird die Förderung der Berufsausbildung zu Medizinproduktetechnologen und -technologinnen dringend angeraten. (red)

Service: Medizinprodukte: Swissmedic-Spitalinspektionen 2024

Quelle: Swissmedic

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