Eveline Kink ist neue ÖGP-Präsidentin
Im Rahmen der Generalversammlung der ÖGP wurde Prim. Dr. Eveline Kink, MBA, Graz/Enzenbach, zur neuen ÖGP-Präsidentin gewählt. Mit der ebenfalls neu gewählten ÖGP-Vizepräsidentin Prim. Univ.-Prof. Dr. Judith Löffler-Ragg, Hochzirl – Natters, stehen nun erstmals zwei Frauen an der Spitze des Präsidiums.
Abb.1: ÖGP-Generalsekretär Michael Meilinger, ÖGP-Präsidentin Eveline Kink und ÖGP-Vizepräsidentin Judith Löffler-Ragg (v.l.n.r.)
Prim. Dr. Eveline Kink, MBA, absolvierte zusätzlich zu ihrer Ausbildung zur Fachärztin für innere Medizin und Pneumologie, Additivfach Intensivmedizin, einen MBA in Health Care & Hospital Management. Seit 2019 leitet sie die Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie LKH Graz II am Standort Enzenbach. Zu ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten zählt die Intensiv- und Beatmungsmedizin, besonders die Versorgung von Patient:innen mit Langzeitbeatmung und ihre Entwöhnung von der künstlichen Beatmung im Weaning Center.
Prim. A.o. Univ.-Prof. Dr. Judith Löffler-Ragg, Leiterin der Abteilung für Pneumologie am LKH Hochzirl – Natters, die schon vier Jahre als Generalsekretärin der ÖGP fungierte, wurde zur ÖGP-Vizepräsidentin gewählt. Neu im Präsidium ist Generalsekretär OA Dr. Michael Meilinger, MBA, Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf.
PneumoVision 2040: Wegweiser für die Zukunft der Lungenmedizin
Mit Blick auf die kommenden zwei Jahre betont Kink: „Wir wollen die Zukunft der Lungenmedizin nicht abwarten, sondern aktiv gestalten. Die PneumoVision 2040 soll uns dabei Kompass für die nächsten 15 Jahre sein.“ Die PneumoVision 2040, erarbeitet von Expert:innengruppen der ÖGP, skizziert die zentralen Handlungsfelder für die nächsten 15 Jahre: von Ausbildung und Qualitätssicherung über Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Telemedizin bis hin zu Interprofessionalität, neuen Berufsrollen, Ambulantisierung und wissenschaftlicher Weiterentwicklung. Darauf basierend sollen Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung respiratorischer Erkrankungen in Österreich abgeleitet werden.
Herausforderung digitale Transformation
„Telemedizin, E-Health und digitale Patient:innen-Tools gewinnen rasant an Bedeutung und werden unsere Arbeit in Klinik und Praxis grundlegend verändern“, betont Kink. Es sei daher Aufgabe und Verantwortung der ÖGP, diese Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern aktiv wissenschaftlich zu begleiten und zu bewerten. Geplant ist, digitale Anwendungen künftig systematisch auf ihre medizinische Qualität, Evidenz und Leitlinienkonformität zu prüfen und Standards für deren Einsatz mitzuentwickeln. „Patient:innen wie auch Behandler:innen müssen sich darauf verlassen können, dass digitale Tools fundiert, geprüft und sicher sind“, so Kink. Die ÖGP will dazu beitragen, die neuen Technologien in die Praxis zu integrieren – mit Augenmaß und im Sinne einer verbesserten, evidenzbasierten Versorgung.
Real-World-Daten als wertvolle Ergänzung
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Präsidentschaft liegt auf der verstärkten Nutzung von Real-World-Daten als Ergänzung zur klassischen evidenzbasierten Medizin. „Die Realität weicht oft von der kontrollierten Studienwelt ab – besonders in der Pneumologie, wo viele unserer Patientinnen und Patienten älter, multimorbid und polymediziert sind, erklärt Kink. Aus Versorgungsdaten ließen sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen, wie Therapien tatsächlich wirken – sowohl positiv als auch mit Blick auf mögliche Nebenwirkungen.
Real-World-Daten bieten zudem laut Kink neue Chancen für eine stärker personalisierte und differenzierte Medizin, etwa in der Gendermedizin oder bei Alters- und Diversitätsaspekten. In diesem Zusammenhang möchte sie die ÖGP als Impulsgeberin für neue Studien und Kooperationen positionieren.
Prävention und Früherkennung
Weiters sieht Kink Handlungsbedarf in der Prävention und Früherkennung. Österreich liege v.a. beim Lungenkrebs-Screening im europäischen Vergleich weit zurück, weshalb Kink die Bestrebungen ihres Vorgängers, Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Linz, zur Etablierung eines umfassenden Lungengesundheitsvorsorgeprogramms mit Nachdruck und Beharrlichkeit weiterverfolgen will. (red)
Quelle:
Pressemitteilung der ÖGP vom 22.Oktober 2025
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