Asthmatherapie auf dem Weg in Richtung Personalisierung
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Eine britische Studie mit jugendlichen Asthmapatienten zeigt erstmals, dass eine personalisierte Therapie auf Basis genetischer Daten in dieser Population Vorteile bringen kann. Studien über schwierig zu behandelnde Populationen sollen folgen.
Die Mehrzahl der Asthmapatienten spricht problemlos auf die in den Guidelines empfohlenen Standardtherapien an. Leider trifft das nicht auf alle Patienten zu. Biomarker, die eine Steuerung der Therapie dieser Patienten erlauben, werden daher dringend gesucht. Dazu könnten bereits in naher Zukunft auch genetische Marker gehören, wie eine im Rahmen des ERS-Kongresses präsentierte britische Studie nahelegt. Die Arbeit verglich eine nach genetischer Auswahl modifizierte Therapie mit der Standardtherapie in einem Kollektiv von Kindern und Jugendlichen.
PACT-Studie
Hintergrund ist die bereits zuvor publizierte Beobachtung, dass das A-Allel des Gens rs1042713, das für den Beta-2-Rezeptor kodiert, bei jungen Asthmapatienten mit schlechtem Ansprechen auf langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) assoziiert ist. Die randomisierte, kontrollierte PACT-Studie untersuchte nun die Frage, ob eine Controller-Verschreibung anhand des rs1042713-Genotyps zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt.
In die randomisierte, kontrollierte Studie wurden 241 Asthmapatienten im Alter von 12 bis 18 Jahren eingeschlossen, die vom praktischen Arzt eine Asthmatherapie mit inhalativen Kortikosteroiden erhielten. Die Patienten wurden randomisiert entweder mit Standardtherapie nach den BTS-Guidelines behandelt oder erhielten anhand ihres rs1042713-Genotyps eine personalisierte Therapie. Die Probanden wurden über 12 Monate beobachtet. Der primäre Endpunkt war eine Veränderung der Lebensqualität. Asthmakontrolle, Exazerbationen und Beanspruchung des Gesundheitssystems wurden als sekundäre Endpunkte erhoben. Die Standardtherapie bestand aus einer Kombination von inhalativen Kortikosteroiden und dem LABA Salmeterol. Patienten mit dem rs1042713-Genotyp erhielten statt Salmeterol den Leukotrienrezeptor-Antagonisten Montelukast, der nicht am Beta-2-Rezeptor, sondern an Cys-LT1-Rezeptoren bindet und damit die Bindung von Leukotrienen an ihren Rezeptor in den Bronchien verhindert.
Im Vergleich zur Standardtherapie führte die personalisierte Therapie bei Patienten mit dem rs1042713-Genotyp zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität. Allerdings war der Effekt so gering, dass er als klinisch nicht relevant eingestuft wurde. Homozygote (A/A) Patienten profitierten jedoch in stärkerem und klinisch relevantem Maß (0,42; 95% CI 0,02-0,81; p=0,041).
Vorteile für Kinder und Jugendliche
Prof. Dr. Somnath Mukhopadhyay vom Royal Alexandra Children’s Hospital der Brighton & Sussex Medical School, einer der Studienautoren, unterstrich den innovativen Charakter der Studie: „Diese Ergebnisse sind vielversprechend, weil sie zum ersten Mal zeigen, dass es bei Kindern und Jugendlichen vorteilhaft sein kann, auf bestimmte genetische Besonderheiten zu testenund die Therapie darauf abzustimmen.“ Weitere Studien sollen nun die Frage klären, ob sich mit einer durch den Genotyp gesteuerten Therapieanpassung bei Patienten, die schlecht auf ihre Therapie ansprechen, Verbesserungen erzielen lassen. Es sei nämlich möglich, so Mukhopadhyay, dass die in der PACT-Studie beobachteten Verbesserungen deshalb relativ gering waren, weil die Probanden generell gut auf ihre Therapie ansprachen und in ihrer Lebensqualität wenig eingeschränkt waren.
Bericht:
Reno Barth
Quelle:
ERS International Congress 2020 virtual; 7.–9.September2020
Literatur:
Ruffles T et al.: Effect of controller prescribing according to rs1042713 genotype on asthma related quality of life in young people (PACT): a randomized controlled trial. ERS 2020; e-poster No. 4617
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