Update ABCSG-42/PALLAS – Ergebnisse der zweiten Interimsanalyse
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Nachdem bei einer zweiten Zwischenanalyse der großen weltweiten Adjuvans-Studie PALLAS, die die Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) gemeinsam mit weltweiten akademischen Partnernetzwerken durchführt, festgestellt wurde, dass das angestrebte primäre Studienergebnis voraussichtlich nicht erreicht werden kann, wird das Studienprogramm angepasst.
Die 2015 in Österreich gestartete und in 21 Ländern weltweit durchgeführte randomisierte Phase-III-Studie ABCSG 42/PALLAS (PALbociclib CoLlaborative Adjuvant Study) untersucht den Einsatz des CDK4/6-Inhibitors Palbociclib zusammen mit einer adjuvanten endokrinen Standardtherapie versus adjuvante endokrine Standardtherapie allein bei hormonrezeptorpositiven (HR+), HER2-negativen Patientinnen mit frühem Brustkrebs. Das primäre Studienziel von PALLAS ist der Vergleich des invasiven krankheitsfreien Überlebens mit der Kombination von mindestens 5 Jahren endokriner Therapie und 2 Jahren Behandlung mit Palbociclib versus mindestens 5 Jahre endokriner Therapie allein bei Patientinnen mit histologisch bestätigtem HR+/HER2– invasivem frühem Brustkrebs. Sekundäre Studienziele umfassen krankheitsfreies Überleben, fernmetastasenfreies und rückfallfreies Überleben sowie Gesamtüberleben. Außerdem vergleicht die Studie die Sicherheit von 2 Jahren Palbociclib mit adjuvanter endokriner Therapie versus adjuvante endokrine Therapie allein.
Ende Mai 2020 hat das weltweite Steering Committee (SC) aufgrund einer Empfehlung des Independent Data Monitoring Committee (IDMC) beschlossen, dass jene ca. 600 der fast 5800 Patient(inn)en, die noch in der aktiven Therapiephase sind, ins protokollgemäße Follow-up übergeführt werden. Obwohl es keinerlei oder keine unerwarteten neuen Sicherheitsbedenken gibt, ist es aufgrund der Zwischenanalyse unwahrscheinlich, dass das angestrebte Studienziel erreicht werden kann.
„Klinische Forschung bringt nicht immer das erhoffte Ergebnis“, kommentiert Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant. „Es ist auch eine selbstverständliche Aufgabe verantwortungsvoller Forschung, dies rechtzeitig zu erkennen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.“
PALLAS – ein riesiger Datenschatz
Weltweit wurden 5796 Patient(inn)en in 21 Ländern in dieses Forschungsprogramm eingeschlossen. Sowohl Frauen als auch Männer konnten an der Studie teilnehmen. Die ABCSG war in allen Ländern außerhalb der USA verantwortlich für die korrekte, also protokollgemäße, Durchführung der Studie; in den USA übernahm diese Aufgabe die ebenfalls akademische Organisation Alliance Foundation Trials (AFT). Die ABCSG betreute so 242 Zentren und 20 Länder im ABCSG/BIG(Breast International Group)-Netzwerk. Letzteres randomisierte 3381 der insgesamt 5796 Patient(inn)en. Das Rekrutierungsziel wurde bereits am 30. November 2018 erreicht – noch vor dem per Protokoll geplanten Zeitpunkt. Die Nachverfolgung der Patient(inn)en wird mindestens 10 Jahre erfolgen.
Patient(inn)en im Vordergrund
Besonders wichtig im Kontext der nun folgenden Anpassungen des Studienprotokolls ist die gewissenhafte und transparente Kommunikation mit den beteiligten Patient(inn)en. Prof. Gnant sagt dazu: „Der behutsame und empathische Umgang mit den Patient(inn)en und ihren Hoffnungen ist in so einer Situation natürlich besonders wichtig.“ Außerdem sieht er auch einen weitreichenden Benefit in dieser globalen Kollaboration: „Die weltweit gesammelten Daten, Tumor- und Blutproben bieten für die Wissenschaft und damit für die Betroffenen in den nächsten Jahren große Chancen, die Krankheit besser zu verstehen. Dieses Zwischenergebnis wird uns nicht zurückwerfen, sondern im Gegenteil dazu motivieren, immer weiterzuforschen und nicht aufzugeben, wirksame Therapien für unsere Patient(inn)en zu finden.“
Quelle:
Presseaussendung der ABCSG vom 29. Mai 2020;
www.abcsg.at
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