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Heureka-Moment

„Stellt viele Fragen, seid kreativ und gebt nicht auf!“

Dr. Karin Schelch forscht an der Medizinischen Universität Wien am Zentrum für Krebsforschung. In ihrem Fokus stehen der nichtkleinzellige und der kleinzellige Lungenkrebs und die Pleuramesotheliome. Ihre Dissertation hat sie bei Assoc. Prof. Dr. Michael Grusch zum Thema „Characterization of the oncogenic potential of the fibroblast growth factor axis in malignant pleural mesothelioma“ geschrieben.

Wie würden Sie Ihre Forschung indrei Sätzen beschreiben?

Ich betreibe präklinische, translationale Krebsforschung mit einem Fokus auf dem Pleuramesotheliom und auf Lungenkrebs.

Mithilfe von Zellmodellen aus Patient:innenmaterial versuche ich, die molekularen Mechanismen zu identifizieren und zu beschreiben, die für aggressives Tumorwachstum und -verhalten verantwortlich sind. Durch diese Informationen können wir dann potenzielle Angriffspunkte für neue Therapieansätze ausfindig machen und deren Wirksamkeit in Kombination mit den derzeitigen Standardtherpien testen.

Was ist das bestmögliche Ergebnis, das Sie sich für Ihre Forschung vorstellen können?

Das wäre natürlich, wenn ein von uns identifizierter Mechanismus oder vorgeschlagener neuer Therapieansatz es tatsächlich in die Klinik schaffen würde.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Die kurze und schnelle Antwort hier lautet: Papers, Meetings, Grants, Papers, Lehre, mehr Papers.

Tatsächlich ist mein Arbeitsalltag relativ komplex, aber das Schlüsselwort ist „Kommunikation“, würde ich sagen. Da ich an einer Universität arbeite, beinhaltet ein nicht unwesentlicher Teil meines Arbeitsalltags Lehre: Ich halte und besuche Vorlesungen, Seminare und Weiterbildungen. Mittlerweile pipettiere ich nur mehr wenig selber, sondern betreue hauptsächlich Master- und PhD-Studierende, die die eigentlichen Laborarbeiten durchführen.

Wir planen Experimente und interpretieren die Ergebnisse, die wir schlussendlich zu einer „spannenden Geschichte“ zu verpacken versuchen – auf dieser Basis schreiben wir dann eine Publikation.

Zu meinem Job gehört es auch, neue Projekte zu designen und Forschungsgelder einzuwerben. Ich besuche regelmäßig nationale und internationale Konferenzen, um unsere Forschung zu präsentieren, mit anderen Kolleg:innen zu diskutieren und Ideen für neue Projekte zu sammeln. Ein sehr spannender Aspekt für mich als Biologin ist die Multidisziplinarität unserer Forschung, also die enge Zusammenarbeit mit Expert:innen aus anderen Fachrichtungen, wie zum Beispiel Chirurg:innen, Chemiker:innen und Bioinformatiker:innen.

Was zeichnet Ihren Beruf besondersaus?

Das Schöne an der Forschung ist, dass man nie genau weiß, was auf einen zukommt. Denn wenn wir wüssten, was wir bei unseren Experimenten und Projekten herausfinden, dann würden wir sie ja gar nicht erst machen. Manchmal gehen Ideen auf, oft tun sie es nicht, und ab und zu entdeckt man etwas komplett Unerwartetes.

Welchen Tipp würden Sie anderen jungen Forschenden mit auf den Weg geben?

Lebt eure Kreativität aus. Stellt viele Fragen. Seid offen für Neues. Ergreift die Chancen, die sich euch bieten. Pflegt Kooperationen. Seht euch die Welt an. Und das Wichtigste: Solange eure Arbeit euch begeistert, gebt nicht auf!

Heureka-Moment: Junge Forschende stellen sich vor

Mag. Karin Schelch, PhD, MA PostDoc an der Medizinischen Universität Wien
E-Mail: karin.schelch@meduniwien.ac.at

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