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Mosunetuzumab induziert dauerhafte Remissionen bei Patienten mit schlechter Prognose
Jatros Digital
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02.12.2019
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<p class="article-intro">Patienten mit relapsierten/refraktären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zeigen nach der Behandlung mit dem bispezifischen, gegen CD3 und CD20 gerichteten Antikörper Mosunetuzumab ein vollständiges Ansprechen und dauerhafte Remissionen. </p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Am ASH-Kongress wurden Daten von 270 Patienten (medianes Alter: 62 Jahre; 172 Männer) präsentiert, die in der Phase-I-Studie in sieben Ländern (USA, Australien, Kanada, Deutschland, Südkorea, Spanien und Großbritannien) eingeschlossen waren. Alle Patienten mit relapsierten/refraktären B-Zell-Lymphomen erhielten im Median drei vorangegangenen Therapien. Zwei Drittel der Patienten (67 % ) hatten aggressive NHL, 85 Patienten (31 % ) indolente NHL. 30 Patienten (11 % ) waren resistent gegenüber CAR-T-Zelltherapien, bei 77 Patienten (29 % ) war die Erkrankung nach einer Stammzelltransplantation fortgeschritten.</p> <p>Bei Patienten mit aggressiven NHL betrugen die objektiven Ansprechraten (ORR) und die kompletten Remissionen (CR) nach der Mosunetuzumab-Behandlung 37 % bzw. 19 % . Bei Patienten mit höherer Mosunetuzumab-Exposition konnte eine höhere Ansprechrate beobachtet werden. Von den Patienten mit indolenten NHL wiesen 42 von 67 (63 % ) ein objektives und 29 von 67 (43 % ) ein komplettes Ansprechen auf. ORR und CR wurden in Subgruppen von Patienten mit hohem Rückfallrisiko aufrechterhalten.</p> <p>Komplette Remissionen scheinen von langer Dauer zu sein, wie Dr. Schuster betonte. Mit einem medianen Follow-up von 6 Monaten seit der ersten vollständigen Remission erreichten 24 von 29 Patienten (83 % ) mit indolenten Lymphomen und 17 von 24 Patienten (71 % ) mit aggressiven Lymphomen vollständige Remissionen. Einige Patienten, deren Krebs nach einer CAR-T-Zelltherapie fortschritt, zeigten einen Anstieg der zuvor verabreichten CAR-T-Zellen. Dies legt nahe, dass Mosunetuzumab neben seiner Fähigkeit, maligne B-Zellen abzutöten, auch dazu beitragen kann, die Wirkung der vorherigen CAR-T-Zelltherapie zu verstärken, so Schuster.</p> <p>Bei 29 % der mit Mosunetuzumab behandelten Patienten wurde ein überwiegend mildes Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) berichtet. Bei 3 % der Patienten wurde CRS mit Tocilizumab behandelt. Bei 4 % der Patienten traten mittelschwere neurologische Nebenwirkungen auf.</p></p>
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Schuster SJ et al.: Mosunetuzumab Induces Complete Remissions in Poor Prognosis Non-Hodgkin Lymphoma Patients, Including Those Who Are Resistant to or Relapsing after Chimeric Antigen Receptor T-Cell (CAR-T) Therapies, and Is Active in Treatment through Multiple Lines. ASH Annual Meeting 2019, abstract #6</p>
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