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„Gut wäre ein gemeinsamer Kongress für Patienten und Ärzte“
Leading Opinions
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14.07.2016
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<p class="article-intro">Das Kantonsspital Winterthur richtet jedes Jahr einen Kongress zum Thema Krebs für Laien aus. Wir haben für Sie den diesjährigen Kongress besucht. Lesen Sie, warum ein Kongress dieser Art sinnvoll ist, was Krebspatienten von Ärzten wollen und warum sich auch für Onkologen ein Besuch der Tumortage Winterthur lohnt. </p>
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<p class="article-content"><p>Für Sie ist es völlig klar, dass Sie auf nationale und internationale Onkologiekongresse fahren und sich weiterbilden. Aber brauchen das Laien auch? Ja, fanden Prof. Dr. med. Miklos Pless und Dr. med. Urs Meier vom Kantonsspital Winterthur und initiierten deshalb die Tumortage Winterthur. Patienten mit Krebs, deren Angehörige und Freunde möchten über die Krankheit Bescheid wissen, möchten erfahren, welche neuen Therapiemöglichkeiten es gibt, und Erfahrungen austauschen. Zum neunten Mal fanden die Tumortage statt. Ein Kaleidoskop von Themen wurde angeboten, u.a. Prostata- und Mammakarzinom, Roboter in der Krebstherapie, Immuntherapie, bildgebende Diagnostik, Müdigkeit bei Krebs; zudem gab es ein interdisziplinäres Tumorboard zum Mitmachen und vieles mehr. <br />Es lohnt sich auch für Ärzte, mal bei den Tumortagen vorbeizuschauen. Denn hier erfährt man, was Patienten interessiert und wie wichtig es ist, auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Eines der Themen, über die einige Onkologen nicht genügend Bescheid wissen, sind Notfallpläne für unheilbar kranke Tumorpatienten. „Man denkt in der Medizin allgemein nicht weit im Voraus“, sagte Dr. med. Andreas Weber, Ärztlicher Leiter des Palliativteams am Spital Wetzikon. „Man reagiert auf Probleme, löst sie und wartet, bis die nächsten kommen. Man scheut sich wohl auch, über das zu sprechen, was noch alles kommen kann, wenn man jetzt schon eine schwierige Situation zu bewältigen hat.“ Gerade bei unheilbar kranken Patienten sei es aber wichtig, vorausschauend zu planen und zu handeln. „In palliativen Situationen weiss man mit hundertprozentiger Sicherheit, dass ernsthafte Probleme kommen werden, die dem Patienten und den Angehörigen Angst machen“, berichtete Weber in Winterthur. Ist die Notfallsituation eingetreten, sei es einerseits schwierig, mit den Patienten über die Behandlungsmöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile zu sprechen. „Und andererseits ist es meist zu spät, dann noch Vorkehrungen zur raschen Behandlung zu treffen, vor allem zu Hause.“ Haben Arzt und Patient einen Notfallplan vereinbart, kann der Patient schneller und gemäss seinen Wünschen behandelt werden, und das oft an dem Ort, wo er es möchte – also meist zu Hause. Im Krankheitsverlauf können diverse Notfallsituationen auftreten, etwa starke Schmerzen, Atemnot, Unruhe oder Verwirrung. „Auf diese kann man sich aber gut vorbereiten“, so Weber. <img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Onko_1603_Weblinks_Seite44.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Ein Notfallplan ist nicht schwierig, hilft aber enorm</h2> <p>Einer von Webers Patienten mit einem unheilbaren Tumor im Halsbereich, ein Künstler im Zürcher Oberland, hatte nur einen Wunsch: Er wollte in seinem Bett in seinem Atelier einschlafen. „Die Betreuung zu organisieren schien auf den ersten Blick schwierig, weil er weder Angehörige noch enge Freunde hatte“, erzählte Weber. Der Mann wollte auf keinen Fall ins Pflegeheim. Weber kontaktierte eine Organisation, die Angehörige zu Hause entlastet oder sogar ersetzt. So bekam der Mann eine Betreuung rund um die Uhr. Die rund 12  000 Franken, die die Betreuung pro Monat kostete, konnte der Mann aufbringen. „Man kann die Wünsche der Patienten nicht immer, aber oft erfüllen. Man muss nur gut zuhören, das soziale Umfeld und die finanziellen Möglichkeiten klären und dann mit Angehörigen, Nachbarn, Freunden, Ehrenamtlichen oder professionellen Betreuern planen – und nicht erst, wenn die Angehörigen überfordert sind oder der alleinstehende Patient verwirrt ist“, sagte Weber. <br />Ohne vorausschauende Planung liegen Wunsch und Wirklichkeit ziemlich weit auseinander: Gemäss einer Umfrage des Bundesamtes für Gesundheit und der Gesundheitsdirektorenkonferenz wünscht sich die Mehrheit der Patienten, zu Hause zu sterben, aber die meisten verbringen ihre letzte Lebensphase im Alters- oder Pflegeheim (Abb. 1). Leiden kann zu Hause oft nicht rasch und wirksam behandelt werden und Angehörige sind mit der Betreuung überfordert. So werden fast 40 % der Menschen am Lebensende noch in ein Spital und weitere 20 % in ein Pflegeheim eingewiesen.<sup>1</sup> Im Spital oder auch schon beim Eintreffen der Rettungsmediziner werden manchmal Interventionen durchgeführt, die der Patient eigentlich nicht mehr möchte, etwa, dass er reanimiert oder beatmet wird, dass Antibiotika verabreicht werden oder dass er notfallmässig operiert wird. „Akute Komplikationen und Notfallsituationen können wir aber gut vorhersehen und mit dem Patienten besprechen“, so Weber. „Man muss sich nur die Zeit für verständliche Erklärungen nehmen.“ Eine solch vorausschauende Planung könne schwerkranken Menschen ihre Wünsche am Lebensende häufig erfüllen und Behandlungen vermeiden, die der Patient nicht wolle. „Abgesehen davon spart das auch Geld.“ <br />Weber erklärte auf dem Kongress, wie man so einen Notfallplan erstellt. Diesen kann man in ein ganz normales Worddokument oder auf Papier schreiben. Auf einen Blick erkennbar sollten die Notfallnummern von Hausarzt, Palliative-Care-Team und dem Palliativmediziner aufgelistet. Detailliert und verständlich schreibt der Arzt auf, was in welcher Situation gemacht werden sollte, etwa bei Atemnot, Schmerzen oder Agitiertheit (Tab. 1). „Die Angehörigen sind erst einmal besorgt, ob sie alles richtig verstehen, aber wenn man den Plan richtig erklärt, fühlen sie sich sicherer und sind beruhigt.“ Eine Masterarbeit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zeigte, dass durch vorausschauende Planung in Bezug auf Notfallsituationen und Unterstützung der Betreuung durch ein spezialisiertes Palliative-Care-Team mehr Menschen zu Hause bzw. an ihrem Wunschort sterben.<sup>2</sup> Die Fachgesellschaft palliative zh+sh plant eine internetbasierte Anleitung und ein Schulungsangebot für Fachleute zur Erstellung solcher Notfallpläne.<sup>3</sup></p> <h2>Bei Wunsch nach Komplementärmedizin richtig beraten</h2> <p>Patienten interessieren sich enorm für Komplementärmedizin. Dementsprechend gut besucht war der Workshop zur Prävention von Krebs und zu komplementären Therapiemethoden. Ihre Patienten würden sie in der Sprechstunde oft fragen, was sie abgesehen von der medizinischen Behandlung tun könnten, erzählte Prof. Dr. med. Ursula Kapp, Leitende Ärztin Onkologie am Spital Wetzikon, GZO. „Vitamine und Spurenelemente sollte man lieber in natürlicher Form zu sich nehmen als in Pillenform. Ein Apfel enthält nicht nur ein Vitamin, sondern Tausende von Substanzen und die Gesamtheit dieser Stoffe scheint wichtig zu sein.“ Allerdings musste die Kampagne „Fünfmal Obst und Gemüse am Tag“ als Präventionstipp gegen Tumorkrankheiten zurückgenommen werden, weil dies nicht belegt werden konnte.<sup>4</sup> „Von Nahrungsergänzungsmitteln sollten wir unseren Patienten aber ganz klar abraten“, sagte Kapp. „Die können nämlich Wechselwirkungen mit der Chemo eingehen und sich ungünstig auf den Verlauf auswirken.“ So zeigte eine Studie mit Mäusen von einer Universität in Texas, dass die Tiere unter dem Einfluss von Antioxidanzien häufiger und schneller Metastasen bekamen und diese rascher wuchsen.<sup>5</sup> 2007 zeigte eine Metaanalyse mit 230  000 Probanden, dass Personen, die regelmässig antioxidative Vitaminpräparate einnahmen, kürzer lebten.<sup>6</sup> Auch wenn es oftmals nicht als komplementäre Therapiemethode angesehen wird: Abnehmen ist eine gute Massnahme. So waren die Behandlungserfolge bei übergewichtigen Brustkrebspatientinnen schlechter und ihre Tumoren wuchsen aggressiver. Bei Übergewicht steigen die Insulin- und Leptinspiegel im Blut und beide Hormone stimulierten das Wachstum von Tumorzellen.<sup>8–10</sup> Bei Kolonkarzinomzellen spielen insulinähnliche Wachstumsfaktoren und deren Rezeptoren bei der Resistenzbildung gegenüber Chemotherapien eine wichtige Rolle.<sup>11, 12</sup> <img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Onko_1603_Weblinks_Seite45.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Vor dubiosen Therapien warnen, andere sinnvoll einsetzen</h2> <p>Viel versprechen sich Patienten auch von Krebsdiäten. „Hierzu fehlt jegliche wissenschaftliche Grundlage“, sagte Kapp. „Man kann Krebs nicht aushungern.“ Im Gegenteil könnten durch eine Krebsdiät Mangelzustände ausgelöst werden und die Lebensqualität sei durch die Nährstoff- und Kalorienrestriktion häufig ziemlich eingeschränkt. Einige Krebspatienten schwören auf eine entgiftende Nahrung, auch Detox genannt. „Häufig enthalten die Rezepttipps Gewürze aus der indischen oder asiatischen Küche, aber wir haben keinerlei Belege, dass das wirkt“, sagte Prof. Dr. med. Josef Beuth vom Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Uniklinik in Köln. So soll zum Beispiel Kurkumin, ein Curryabkömmling, Krebs bekämpfen, weil es antioxidativ wirkt. „Züchtet man im Labor Krebszellen und gibt Kurkumin in steigender Dosierung darauf, sterben irgendwann die Zellen ab“, erzählte Beuth. „Ich kann aber auch Erde aus dem Garten draufstreuen – das tötet die Krebszellen ebenfalls. Im Körper kommt Kurkumin aber niemals an die Krebszellen heran.“ <br />Detox-Ratgeber sagen zudem, man dürfe keine Auberginen und keine Tomaten essen. „Das sind Nachtschattengewächse und bestimmte Bereiche der Gemüse sind giftig“, sagte Beuth. „Das ist heute aber nicht mehr so. Man kann mit dem Detox-Trend Patienten wunderbar Angst machen und ihnen suggerieren: Wenn du eine Chemotherapie gemacht hat, bist du dein ganzes Leben lang vergiftet und musst dich detoxen. Das ist aber absoluter Quatsch.“ Immer wieder berichten ihm Patienten auch, sie würden auf Milch verzichten, denn durch Milch könne der Krebs wachsen. Beuth hat daraufhin im Labor den Wachstumsfaktor „insulin-like growth factor“ (IGF) aus Milch auf Tumorzellen gegeben. In der Tat wuchsen die Krebszellen. Doch als er Milch auf die Karzinomzellen schüttete, wuchsen sie nicht. „In Milch sind auch antikanzerogen wirkende Stoffe enthalten, die den Effekt von IGF wieder aufheben. Ausgewogen, von allem etwas solle man essen, und das Stückchen Schokolade brauche man sich auch nicht zu verkneifen, betonte Kapp. <br />Gut belegt ist auch ein Effekt von körperlicher Bewegung: Sie kann Tumorerkrankungen vorbeugen und bei Tumorpatienten auch unter der Therapie die Lebensqualität deutlich verbessern.<sup>13, 14</sup> „Die Patienten brauchen sich aber nicht im Fitnessstudio zu schinden, wenn ihnen das keinen Spass macht“, sagte Kapp. In einer Studie mit Brustkrebspatientinnen profitierten nämlich auch diejenigen, die sich im Alltag bewegten und zum Beispiel öfter Treppen hinaufgingen. Ideal seien 2,5 Stunden mittlere Intensität pro Woche oder 1,25 Stunden höhere Intensität, also Sport, bei dem man ins Schwitzen kommt. Viele Patienten haben das Gefühl, nach der Chemo nur schlafen zu wollen, und legen sich tagelang ins Bett. „Schon nach sieben Tagen kommt es aber zu einem erheblichen Verlust der Muskelkraft von bis zu 30 Prozent“, so Kapp. Das Herzvolumen geht zurück, das Immunsystem wird geschwächt, Knochen und Knorpel werden abgebaut und das Thrombose- und Embolierisiko steigt.<sup>15</sup></p> <h2>Komplementärmedizinische Massnahmen gefragt</h2> <p>Die meisten Patienten wollen komplementärmedizinische Massnahmen, da dürfe man sich nichts vormachen, sagte Beuth. „Wendet man die richtigen Behandlungen an, kann man die evidenzbasierte Therapie durchaus sinnvoll ergänzen.“ Sie können Nebenwirkungen der Standardtherapie reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Wichtig sei auch eine gute psychoonkologische Betreuung. Hierzu gehören alle möglichen Bausteine, etwa Gespräche, Entspannungsübungen, Tanz- oder Maltherapie. Frauen seien prinzipiell offener. „Bei Männern ist es oft wichtiger, herauszuarbeiten, wie sie sich fühlen und was ihnen guttun könnte. Frauen muss man eher im Selbstbewusstsein stärken.“ So versucht er, Frauen einen gesunden Egoismus zu vermitteln. „Sie haben ihr Leben lang gelernt, dass sie immer funktionieren müssen, und haben ihre eigenen Wünsche hintangestellt. Jetzt mit der Krebskrankheit dürfen sie lernen, zu spüren, was ihnen guttut und wie sie auf sich achten können.“ Man brauche nicht immer perfekt zu sein, könne auch mal fünfe gerade sein lassen, erklärt Beuth in der Therapie. Vor allem ältere Patientinnen würden sich zudem nicht viel zutrauen. ,Ich bin doch schon 70, was soll ich denn noch lernen?‘, höre ich dann. Aber wenn man offen und lernbereit bleibt, kann das das Selbstbewusstsein stärken, was die Lebensqualität bei Krebs erhöht.“ Solche Tipps könne auch jeder Onkologe in seiner Sprechstunde den Patienten vermitteln.</p> <p>An Medikamenten empfiehlt Beuth Selen und pflanzliche Enzyme. Gemäss der Leitlinie Mammakarzinom „Komplementäre Methoden“ verbessert Selen (Natriumselenit) die Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapie und schwächt die Effekte der Krebstherapie nicht ab.<sup>16</sup> Auch die pflanzlichen Enzyme machen Chemo- und Strahlentherapie besser verträglich und interagieren mit den Standardtherapien nicht. Beuth gibt gerne Selen und pflanzliche Enzyme in Kombination mit Linsenextrakt. „Dann brauchen die Patienten nur eine Tablette zu nehmen“, sagt er. In vier klinischen Untersuchungen wurden Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Kombination aus Selen, Enzymen und Linsenextrakt bei Brust- und Prostatakrebs getestet. Das Enzym-Selen-Linsen-Präparat reduzierte die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie und steigerte die Lebensqualität.<sup>17</sup> Unter einer antihormonellen Therapie liess bei Brustkrebspatientinnen die Schleimhauttrockenheit mit der Anwendung des Extrakts nach und sie hatten weniger Gelenkbeschwerden.<sup>18–21</sup> „Wenn es uns gelingt, durch so eine einfache Massnahme Patienten schmerzfrei zu machen, dann mögen sie sich auch lieber körperlich bewegen“, so Beuth. „Und Bewegung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.“ <br />Beuth warnte am Kongress noch vor diversen dubiosen Therapien, etwa „miracle mineral supplement“, kurz MMS, oder vor dem Vulkanmineral Zeolith-Klinoptilolith. „Wir Ärzte müssen zumindest wissen, worum es sich bei diesen und anderen Aussenseitertherapien handelt. Viele Patienten glauben daran, aber eine Wirkung ist natürlich in Studien nicht nachgewiesen.“ Komplementärmedizin solle man nicht unkritisch einsetzen und man solle sich von den Patienten nicht unter Druck setzen lassen, sagte Kapp. „Wir Ärzte sollten das Gespräch mit den Patienten suchen und sie über sinnvolle komplementärmedizinische Therapien aufklären. Viel wichtiger als zweifelhafte Kräutertherapien sind zum Beispiel psychoonkologische Betreuung und körperliche Bewegung.“ <br />„Die Tumortage sind die Topadresse für professionelle und dennoch verständliche medizinische Informationen über Krebs“, meinte Gerhard T. Meier, Hypnosetherapeut in Schaffhausen. „Es wäre schön, wenn mehr über komplementäre Therapiemethoden geforscht würde – im technischen Bereich findet das ja seit Jahren statt, wie wir zum Beispiel im Vortrag über den Da-Vinci-Roboter gehört haben.“ Ihm würden jedoch Studien im Bereich der Komplementärmedizin fehlen, vor allem zur analytischen Hypnose, mit der er Krebspatienten, etwa zur Linderung von Schmerzen, behandelt. „Das Potenzial der Hypnose für die natürliche Schmerzbehandlung ist sehr gross – Ärzte wissen ja viel besser als Nichtmediziner, dass dadurch körpereigene Endorphine ansteigen, die schmerzlindernd wirken können.“ <br />Solche Kongresse solle es regelmässig geben, findet Andrea P., eine 45-jährige Frau mit Brustkrebs. „Die Ärzte haben gar keine Zeit, einem all das zu erklären“, sagte sie. „Dabei geht es nicht nur um Operationsmöglichkeiten, Nebenwirkungen der Chemo- und anderer Therapien und wie man diese bekämpfen kann, sondern auch um finanzielle Probleme, etwa wenn das Krankentagegeld nicht ausreicht oder wenn man vor der Diagnose einen befristeten Arbeitsvertrag hatte und der wegen der Krebserkrankung nicht verlängert wird.“ Gut fände sie einen Kongress für Ärzte und Patienten gemeinsam. „Dann wüssten die Ärzte viel besser, was wir Patienten wollen und was uns fehlt.“ Sie selbst hätte keine Scheu, vor Medizinern frei zu sprechen und ihre Meinung zu sagen. „Die ältere Generation würde sich das – vor den Göttern in Weiss – vielleicht nicht so trauen. Aber es wäre einen Versuch wert.“</p></p>
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<p><strong>1</strong> Bundesamt für Statistik, Christoph Junker, 2012 <br /><strong>2</strong> Kaufmann A: Leistungsanalyse über das ambulante, spitalbasierte Palliative Care Team der GZO Spital Wetzikon AG, ZHAW 2014 <br /><strong>3</strong> <a href="http://www.pallnetz.ch/NOPA" target="_blank">www.pallnetz.ch/NOPA</a> <br /><strong>4</strong> Boffetta P et al: Fruit and vegetable intake and overall cancer risk in the European prospective investigation into cancer and nutrition (EPIC). In: oxfordjournals.org (Hrsg.): J Natl Cancer Inst 2010; 102(8) 529–537 <br /><strong>5</strong> Piskounova E et al: Oxidative stress inhibits distant metastasis by human melanoma cells. Nature 2015; 527: 186-191 <br /><strong>6</strong> Bjelakovic G et al: Systematic review: primary and secondary prevention of gastrointestinal cancers with antioxidant supplements. Aliment Pharmacol Ther 2008; 28(6): 689-703 <br /><strong>7</strong> Agresti R et al: Association of adiposity, dysmetabolisms, and inflammation with aggressive breast cancer subtypes: a cross-sectional study. Breast Cancer Res Treat 2016; 157(1): 179-189 <br /><strong>8</strong> Pollak M et al: Insulin and insulin-like growth factor signalling in neoplasia. Nat Rev Cancer 2008; 8: 915-928 <br /><strong>9</strong> DeCensi A, Gennari A: Insulin breast cancer connection: confirmatory data set the stage for better care. J Clin Oncol 2011; 29: 7-10 <br /><strong>10</strong> Zhou J et al: Primary study of leptin and human hepatocellular carcinoma in vitro. World J Gastroenterol 2008; 14: 2900-2904 <br /><strong>11</strong> Dallas NA et al: Chemoresistant colorectal cancer cells, the cancer stem cell phenotype and increased sensitivity to insulin-like growth factor receptor-1 inhibition. Cancer Res 2009; 69: 1951 <br /><strong>12</strong> Madhavi S et al: Insulin-like growth factor 1 receptor enhances invasion and induces resistance to apoptosis of colon cancer cells through the Akt/Bcl-xL pathway. Cancer Res 2003; 63: 7708 <br /><strong>13</strong> Lynch BM et al: Physical activity and breast cancer prevention. Recent Results Cancer Res 2011; 186: 13-42 <br /><strong>14</strong> Husson O et al: High levels of physical activity are associated with lower levels of fatigue among lymphoma patients: results from the longitudinal PROFILES registry. Acta Oncol 2015; 54: 678-84. <br /><strong>15</strong> Hollmann W, Strüder H: Einfluss von Bewegungsmangel auf den gesunden Menschen. Sportmedizin 2009; 403-409 <br /><strong>16</strong> <a href="http://www.senologie.org/publikationen/leitlinien" target="_blank">www.senologie.org/publikationen/leitlinien</a> <br /><strong>17</strong> Beuth J: Evidence-based complementary oncology: innovative approaches to optimise standard therapy strategies. Anticancer Res 2010; 30: 1767-1771 <br /><strong>18</strong> Uhlenbruck G et al: Reduced side-effects of adjuvant hormone therapy in breast cancer patients by complementary medicine. In Vivo 2010; 24: 799-802 <br /><strong>19</strong> Beuth J et al: Complementary medicine on side-effects of adjuvant hormone therapy in patients with breast cancer. In Vivo 2013; 27: 869-871 <br /><strong>20</strong> Beuth J et al: Complementary medicine down-regulates side-effects of hormone therapy in prostate cancer patients. In Vivo 2014; 28: 979-982 <br /><strong>21</strong> Beuth J et al: Large-scale survey of the impact of complementary medicine on side-effects of adjuvant hormone therapy in patients with breast cancer. In Vivo 2016; 30: 73-75</p>
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