
4-Jahres-Daten bestätigen Nivolumab als adjuvante Standardtherapie
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Die Phase-III-Studie CheckMate 238 zeigte die Überlegenheit von Nivolumab gegenüber dem aktiven Komparator Ipilimumab als adjuvante Therapie bei Melanom-Patienten in den Stadien IIIB-C und IV. Beim ESMO Virtual Congress 2020 wurden nun 4-Jahres-Daten präsentiert.
In der placebokontrollierten CheckMate 238-Studie erhielten insgesamt 906 Hochrisiko-Melanompatienten nach kompletter Resektion randomisiert Nivolumab (3 mg/kg, i.v., q2w) plus Ipilimumab-Placebo oder Ipilimumab (10 mg/kg, i.v., 4 Dosen q3w, dann q12w) plus Nivolumab-Placebo für eine maximale Dauer von einem Jahr. Der primäre Endpunkt war das verlängerte rezidivfreie Überleben (RFS) unter Nivolumab im Vergleich zu Ipilimumab.
Mit minimal 4 Jahren Nachbeobachtungszeit betrug das mediane RFS 52,4 Monate unter Nivolumab versus 24,1 Monate unter Ipilimumab (HR: 0,71; 95% CI: 0,60–0,86; p=0,0003). Nach 36 Monaten waren 58% versus 44% und nach 48 Monaten 52% versus 41% der Patienten unter Nivolumab versus Ipilimumab ohne Rezidiv. Aufgegliedert nach Tumorstadium zeigte sich eine Risikoreduktion für Patienten im Stadium IIIB-C von 29% (HR: 0,71; 95% CI: 0,58–0,88) und im Stadium IV um 26% (HR: 0,74; 95% CI: 0,49–1,11). Im Nivolumab-Arm betrug das mediane RFS für Stadium IIIB-C 52,4 Monate und für Stadium IV 47,4 Monate. Patienten mit In-transit-Metastasen ohne Lymphknotenbefall hatten mit adjuvanter Nivolumab-Therapie eine Risikoreduktion von 27% (HR: 0,73; 95% CI: 0,47–1,12) mit einem medianen RFS von 46,8 Monaten. Bei Patienten mit BRAF-mutierten Tumoren war der Median noch nicht erreicht, bei BRAF-Wildtyp betrug das mediane RFS 46,8 Monate. Die RFS-Risikoreduktion lag in diesen Subgruppen bei 21% (HR: 0,79; 95% CI: 0,60–1,05) bzw. 31% (HR: 0,69; 95% CI: 0,53–0,91).
Als explorativer Endpunkt wurde das fernmetastasenfreie Überleben (DMFS) von Patienten im Stadium IIIB-C untersucht und eine 21%ige Risikoreduktion bei Behandlung mit Nivolumab gegenüber Ipilimumab gesehen (HR: 0,79; 95% CI: 0,63–0,99). Das Gesamtüberleben (OS), ein sekundärer Endpunkt, war nicht verschieden zwischen den Nivolumab und Ipilimumab-Studienarmen, allerdings waren bei Auswertung erst 211 OS-Ereignisse insgesamt eingetreten. Zudem zeigte sich in der Analyse der Folgetherapien eine Mehrzahl an Patienten, die nach Progress Ipilimumab, Nivolumab plus Ipilimumab oder Nivolumab erhalten hatten, was einem Cross-over-Effekt gleichkam. Ein Update der Nebenwirkungen zeigte spät auftretende Nebenwirkungen bei 4% der Patienten im Nivolumab-Arm und 5,5% der Patienten im Ipilimumab-Arm. Von Grad 3-4 wurden Nebenwirkungen bei 0,7% bzw. 1,5% der Patienten beider Studienarme beobachtet.
Fazit: Auch mit einer Nachbeobachtungszeit von minimal 4 Jahren zeigt sich der kontinuierliche Effekt der adjuvanten Nivolumab-Therapie mit einem Vorteil bezüglich des RFS und des DMFS gegenüber Ipilimumab. Das Gesamtüberleben war nicht verschieden mit 4-Jahres-OS-Raten von 78% versus 77%. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
Quelle: Weber J et al.: Adjuvant nivolumab vs ipilimumab in resected stage III/IV melanoma: 4-year recurrence-free and overall survival results from CheckMate 238. ESMO Virtual Congress 2020, Abstr. #1076O
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