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D-VMP für Transplantationsungeeignete Patienten
Jatros Digital
30
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22.01.2019
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<p class="article-intro">Komorbide und ältere Patienten (≥65 Jahre) sind für eine autologe Stammzelltransplantation meist nicht geeignet. Die Phase-III-Studie ALCYONE untersuchte die zusätzliche Gabe von Daratumumab (D) zu Bortezomib, Melphalan und Prednison (VMP) bei Transplantations-ungeeigneten Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM). Beim ASH wurden aktualisierte Ergebnisse dieser wichtigen Studie präsentiert (Dimopoulos MA et al., Abstr. #156).</p>
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<p class="article-content"><p>706 Patienten erhielten randomisiert 9 Zyklen VMP oder 9 Zyklen D-VMP gefolgt von einer Daratumumab-Monotherapie. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Die Patienten waren im Median 71 Jahre alt, mit einem Anteil von 60–63 % im Alter von 65–74 Jahren und 30 % im Alter ≥75 Jahre. Ein Viertel der Patienten wies einen ECOG PS von 2 auf. Mit einer Nachbeobachtungszeit von median 27,8 Monaten hatten alle Patienten die Phase mit 9 Zyklen der VMP-haltigen Therapie komplettiert oder die Therapie abgebrochen. 56 % der Patienten im D-VMP-Studienarm waren noch unter Daratumumab-Monotherapie.</p> <p>Das mediane PFS war im D-VMP-Arm noch nicht erreicht und betrug 19,1 Monate im VMP-Arm. Nach 24 Monaten waren 63 % versus 36 % und nach 30 Monaten 60 % versus 28 % der Patienten ohne Progress (HR: 0,43; 95 % CI: 0,35–0,54; p<0,0001) (Abb. 1). Auch Patienten ≥75 Jahre profitierten mit einer 49 % igen Reduktion des Risikos für einen Progress (HR: 0,51; 95 % CI: 0,34–0,75). Es sprachen 91 % der Patienten auf D-VMP und 74 % auf VMP an. Ein komplettes Ansprechen (CR, sCR) zeigten 45 % versus 25 % der Patienten beider Studienarme, wenigstens ein sehr gutes partielles Ansprechen (≥VGPR) 73 % versus 50 % der Patienten. Die mediane Dauer des Ansprechens war zum Zeitpunkt der Auswertung im D-VMP-Arm noch nicht erreicht und betrug 21,1 Monate im VMP-Arm. Auch das PFS unter der nachfolgenden Therapie (PFS2), welches als Surrogatparameter für das Gesamtüberleben (OS) verstanden wird, war für Patienten des D-VMP-Arms signifikant verlängert gegenüber Patienten des VMP-Arms (HR: 0,59; 95 % CI: 0,43–0,82; p=0,0013).</p> <p>Bezüglich der minimalen Resterkrankung (MRD) konnte für beide Studienarme bestätigt werden, dass der negative MRD-Status im Vergleich zum positiven MRD mit einem verlängerten PFS einhergeht. MRD-Negativität erreichten mit 27 % versus 7 % häufiger Patienten unter D-VMP als unter VMP (p<0,0001).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros Digital_Onko_1809_Weblinks_s2_1.jpg" alt="" width="1516" height="984" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros Digital_Onko_1809_Weblinks_s4_1.jpg" alt="" width="1516" height="984" /></p></p>