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Brustkrebs in der Schwangerschaft
Jatros
Autor:
Univ.-Prof. Dr. Edgar Petru
Autor:
Dr. Vassiliki Kolovetsiou-Kreiner
Abteilung für Gynäkologie, Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz<br> E-Mail: vassiliki.kolovetsiou@medunigraz.at
30
Min. Lesezeit
14.07.2016
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<p class="article-content"><p>Obwohl 11 % der Mammakarzinompatientinnen jünger als 40 Jahre sind und die immer spätere Erfüllung des Kinderwunsches im Laufe des Lebens der Frauen zu einer Zunahme der Inzidenz von Brustkrebs in der Schwangerschaft führt (derzeit ca. 1 von 1.000 Schwangeren), sind sowohl die genaue Inzidenz in Deutschland bzw. Europa als auch Therapieschemata und deren Toxizitäten für Mütter und auch für ihre ungeborenen Kinder bisher unzureichend erforscht. Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung der AGO 2016 „Krebs bei der Frau“ wurde das AGO-R01-Register präsentiert, in welchem Patientinnen mit Brustkrebs in der Schwangerschaft erfasst werden – zur weiteren Registrierung von Patientinnen wird aufgerufen. Das Register wurde primär von der German Breast Group in NeuIsenburg, Deutschland, initiiert („Breast Cancer in Pregnancy Register Study“, BCP) und in Zusammenarbeit mit der Breast International Group (Studie BIG 2-03) auf mehrere Länder ausgeweitet.<br /> Das Register besteht aus drei Teilen: Im ersten, prospektiven Teil werden Daten von schwangeren Patientinnen mit Brustkrebs inkludiert und, als Vergleichskohorte, Daten von jungen ( <40 Jahre), nicht schwangeren Brustkrebspatientinnen, unabhängig von den angewendeten Therapieschemata. Auch werden Daten von Patientinnen, welche erst nach Beendigung der Schwangerschaft eine Therapie erhalten haben, registriert. Im zweiten, retrospektiven Teil werden auch Daten von bereits therapierten Schwangeren mit Brustkrebs gesammelt.<br /> In einem dritten, translationalen Teil wird in einer Biobank Gewebe der Patientinnen – sowohl vom Tumor als auch von der Plazenta – gesammelt. Auch Tumorgewebe der nicht schwangeren Patientinnen der Kontrollgruppe wird asserviert. Das primäre Endziel des AGO-R01-Registers ist das fetale Outcome 4 Wochen nach der Geburt. Sekundäre Ziele sind: maternales Outcome bezüglich Schwangerschaft, Stadium und Biologie des Tumors (Durchführung von immunhistochemischen und „Next generation sequencing“-Untersuchungen), angewandte Therapieschemata, Sensitivität und Spezifität der angewandten diagnostischen Methoden, „adverse events“ und Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Schwangeren im Vergleich zu nicht schwangeren Patientinnen, Neugeborenenoutcomes in Assoziation mit verabreichten Therapien Rate an Schwangerschaften nach Brustkrebs.<br /> <br /> Bisher wurden über 1.200 Patientinnen registriert, 17 davon aus Österreich.</p></p>
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