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15. Österreichischer Infektionskongress: Clinical Grand Rounds

Q-Fieber-Endokarditis: a neglected disease?

Im Rahmen der Abklärung einer Kultur-negativen Endokarditis sollte auch Coxiella burnetii als Erreger des Q-Fiebers in Betracht gezogen und serologisch abgeklärt werden, insbesondere wenn ein Kontakt mit Schafen, Ziegen oder Rindern oder ein Konsum von unpasteurisierten Milchprodukten besteht. Durch die fehlende Melde- und Anzeigepflicht in Österreich ist die Erkrankung möglicherweise unterdiagnostiziert.

Ein 54-jähriger aus Berlin stammender Hotelmanager eines Kreuzfahrtschiffes (Amsterdam–Budapest) entwickelt auf Höhe Wien eine akute Atemnot und Thoraxschmerz, sodass er mit Verdacht eines akuten Koronarsyndroms stationär aufgenommen wird. An Vorerkrankungen sind ein mechanischer Aortenklappenersatz 2003, eine arterielle Hypertonie und ein chronischer Nikotinkonsum bekannt. Im Labor auffällig sind ein gering erhöhtes Troponin T, ein NT-proBNP von 1274ng/l (<125ng/l) sowie eine Anämie (Hb 12,0g/dl). In der Koronarangiografie zeigt sich nur eine geringe Koronarsklerose, aber eine hochgradige Aorteninsuffizienz. In der anschließenden transösophagealen Echokardiografie werden ein paravalvuläres Leak sowie bis zu 1,5cm große echoreiche bewegliche Anteile am Klappenring beschrieben. Nach Abnahme von Blutkulturen wird eine antibiotische Therapie mit Ampicillin/Sulbactam und Ceftriaxon eingeleitet und der Patient zum Re-Aortenklappenersatz an ein herzchirurgisches Zentrum transferiert. Differenzialdiagnostisch wird bei unauffälligem CRP, wiederholt negativen Blutkulturen und der kurzen Anamnesedauer auch ein Klappenausriss in Betracht gezogen. Am 8. postoperativen Tag äußert der Patient bei klinischem Wohlbefinden den Wunsch der Transferierung in seine Heimatstadt und es stellt sich die Frage nach der weiteren antibiotischen Therapie.

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