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„Therapie Aktiv“ reduziert Mortalität, Folgeerkrankungen und Kosten
Jatros
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11.07.2019
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<p class="article-intro">Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Competence Center für integrierte Versorgung und der Präsidentin der ÖDG neue Studienergebnisse zum Disease-Management-Programm „Therapie Aktiv“.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Um die Resultate der Vorgängerstudie von 2015 zu überprüfen, insbesondere ob die beobachteten Vorteile im Zeitverlauf bestehen bleiben, wurde 2018/2019 eine neuerliche Evaluierung des Programms durchgeführt. Die primären und sekundären Endpunkte entsprachen denen aus der ersten Evaluierung. Die medizinischen Zielgrößen beinhalteten Mortalität (primär) sowie diabetesspezifische Folgeerkrankungen wie Myokardinfarkt und Schlaganfall. Die ökonomischen Zielgrößen inkludierten die Gesamtkosten (primär), deren einzelne Komponenten sowie die Dauer und Anzahl der Krankenhausaufenthalte.<br /> Die neue Auswertung zeigt, dass die Teilnehmer von „Therapie Aktiv“ eine signifikant geringere Mortalitätsrate aufwiesen als die Kontrollgruppe. Bei den diabetesspezifischen Folgeerkrankungen – Herzinfarkt und Schlaganfall – zeigten sich ebenfalls Vorteile für die Patienten von „Therapie Aktiv“. Dies reduzierte auch die Krankenhausaufenthalte. In allen 8 Follow-up-Jahren waren die Gesamtkosten in der DMP-Gruppe im Vergleich zu den Gesamtkosten in der Kontrollgruppe geringer. Die Arzteigenkosten lagen in der DMP-Gruppe etwas höher als in der Kontrollgruppe, während die Kosten für stationäre Behandlung in der DMPGruppe ab dem Einschreibejahr niedriger als in der Kontrollgruppe waren. Der Kostenvorteil von jährlich ca. 1000 Euro pro DMP-Patient blieb als statistisch signifikantes Ergebnis im Zeitverlauf erhalten. Der Hauptteil des Kosteneffektes entfällt auf die Kosten für stationäre Behandlung.<br />Diese Erfolge spiegeln sich auch in den Teilnehmerzahlen wider: Seit Einführung des Programms nehmen jedes Jahr mehr Patienten und auch Ärzte teil. (red)</p> <p> </p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Diabetes_1903_Weblinks_jatros_dia1903_s37_gruppenbild.jpg" alt="" width="788" height="527" /></p> <p> <strong>V. l. n. r:</strong> Prim. Dr. Reinhold Pongratz, ärztlicher Leiter der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, Mag. Romana Ruda, Netzwerkmanagerin Competence Center der WGKK, Univ-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andrea Berghold, Institutsvorstand des Instituts für Medizinische Informatik, Dr. Alexander Biach, Vorstandvorsitzender des Haupverbandes des österreichischen Sozialversicherungsträger, Univ.-Prof Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Pressekonferenz „Strukturierte Diabetesbetreuung“<br>
28. Mai 2019, Wien
</p>
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