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Praluent (Alirocumab) bei Hochrisikopatienten

Reduktion der Zahl kardiovaskulärer Ereignisse und der Gesamtmortalität

<p class="article-intro">Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der ODYSSEY-OUTCOMES-Studie wurden nun im Rahmen der ACC-Jahrestagung in Orlando präsentiert. Die Studie zeigte, dass Alirocumab (Praluent<sup>®</sup>)* das Risiko für das Auftreten schwerer kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten, die kürzlich ein akutes Koronarsyndrom (ACS) erlitten haben, signifikant reduziert. Außerdem wurde die Gesamtmortalität reduziert.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>An der ODYSSEY-OUTCOMES-Studie nahmen 18 924 Patienten teil, die 1 bis 12 Monate (im Median 2,8 Monate) vor Studieneinschluss ein ACS erlitten hatten. Die Patienten waren unter Statintherapie mit der maximal tolerierten Dosis und erhielten im Rahmen der Studie randomisiert entweder Alirocumab oder Placebo. Der prim&auml;re kombinierte Endpunkt war das Auftreten von schwerwiegenden kardiovaskul&auml;ren Ereignissen (Herzinfarkt, isch&auml;mischer Schlaganfall, Tod bedingt durch koronare Herzkrankheit) sowie instabiler Angina pectoris, die station&auml;r behandelt werden musste (&bdquo;major adverse cardiovascular events&ldquo;, MACE). Einer der sekund&auml;ren Endpunkte der Studie war die Gesamtmortalit&auml;t.</p> <h2>Durchf&uuml;hrung</h2> <p>Alle Patienten erhielten randomisiert Praluent (n=9462) oder Placebo (n=9462) und wurden im Durchschnitt (Median) 2,8 Jahre behandelt; einige Patienten bis zu 5 Jahre. Etwa 90 % der Patienten waren unter einer hochintensiven Statintherapie. Eingesetzt wurden zwei unterschiedliche Wirkst&auml;rken von Alirocumab (75mg und 150mg) mit dem Ziel, die LDL-C-Werte der Patienten zwischen 25 und 50mg/dl zu halten. Die Injektionen erfolgten alle 2 Wochen. Patienten, die mit Praluent behandelt wurden, begannen in der Studie mit der Wirkst&auml;rke von 75mg und wechselten auf 150mg, falls ihre LDL-C-Spiegel oberhalb von 50mg/dl (n=2615) blieben. Patienten, die auf 150mg gewechselt hatten, wurden zur&uuml;ck auf 75mg umgestellt, wenn ihr LDL-C unter 25mg/dl fiel (n=805). Patienten, deren LDL-C-Spiegel bei Gabe der 75mg-Dosis bei zwei aufeinander folgenden Messungen unter 15mg/ dl lag (n=730), erhielten f&uuml;r die verbleibende Zeit der Studie anstelle der Therapie mit Alirocumab Injektionen mit Placebo &ndash; die Statintherapie wurde aber weitergef&uuml;hrt. Etwa 75 % der Patienten im Praluent- Behandlungsarm bekamen eine Dosis von 75mg.</p> <h2>Resultate</h2> <p>Beim prim&auml;ren Endpunkt reduzierte Praluent das Gesamtrisiko f&uuml;r MACE um 15 % (HR: 0,85; 95 % CI: 0,78&ndash;0,93; p=0,0003). Praluent war dar&uuml;ber hinaus mit einer geringeren Gesamtsterblichkeit assoziiert (HR: 0,85; 95 % CI: 0,73&ndash;0,98; nominaler p-Wert = 0,026). Au&szlig;erdem war die Rate an KHK-bedingten Todesf&auml;llen numerisch geringer (HR: 0,92; 95 % CI: 0,76&ndash;1,11; p=0,38). In einer pr&auml;spezifizierten Analyse zeigte sich bei Patienten mit LDL-C-Spiegeln &ge;100mg/dl ein ausgepr&auml;gterer Effekt von Praluent mit einer Reduktion der Zahl der MACE um 24 % (HR: 0,76; 95 % CI: 0,65&ndash;0,87). Eine Post-hoc-Analyse dieser Gruppe ergab ein um 29 % geringeres Risiko f&uuml;r Tod jedweder Ursache (HR: 0,71; 95 % CI: 0,56&ndash; 0,90).<br /> Diese Analyse schlie&szlig;t die Ergebnisse von 730 Patienten (8 % ) der Praluent- Gruppe ein, die weiterhin im Praluent- Arm ausgewertet wurden, obwohl die aktive Praluent-Therapie dem Protokoll gem&auml;&szlig; wegen anhaltender LDL-C-Messwerte unter 15mg/dl beendet worden war.</p> <h2>Sicherheit</h2> <p>Neue Sicherheitssignale wurden in der Studie nicht festgestellt. Reaktionen an der Injektionsstelle traten in der Praluent- Gruppe h&auml;ufiger auf als in der Gruppe, die nur eine maximal tolerierte Statintherapie erhielt (3,8 % Praluent; 2,1 % Placebo). Es gab keinen Unterschied bei neurokognitiven Ereignissen (1,5 % Praluent; 1,8 % Placebo) oder beim Neuauftreten von Diabetes (9,6 % Praluent; 10,1 % Placebo).</p> <h2>ODYSSEY-OUTCOMES- vs. FOURIER-Studie</h2> <p>W&auml;hrend in der ODYSSEY-OUTCOMES-Studie Patienten mit ACS untersucht wurden, waren es in der FOURIER-Studie zum PCSK9-Hemmer Evolocumab Patienten mit atherosklerotischer kardiovaskul&auml;rer Erkrankung. In ODYSSEY OUTCOMES wurde ein &bdquo;Treat to target&ldquo;-Ansatz gew&auml;hlt. Die Dauer war in ODYSSEY OUTCOMES im Median mit 34 Monaten vs. 26 Monate in FOURIER l&auml;nger. Relativ &auml;hnlich in der Gr&ouml;&szlig;enordnung waren die LDL-C-Senkung (mittlere Reduktion von etwa 60 % ) und die Reduktion beim prim&auml;ren Endpunkt von 15 % . Erstmalig in ODYSSEY-OUTCOMES wurde gezeigt, dass eine lipidsenkende Therapie zus&auml;tzlich zur maximal tolerierten Statingabe die Gesamtmortalit&auml;t senkt, besonders bei Patienten mit einem Basis- LDL-C von 100mg/dl oder dar&uuml;ber. Das Auftreten der Nebenwirkungen war in beiden Studien sehr &auml;hnlich. Ob sich die Unterschiede in den Guidelines niederschlagen werden, bleibt abzuwarten.</p> <p>* In der EU ist Praluent<sup>&reg;</sup> zur Behandlung von Erwachsenen mit prim&auml;rer Hypercholesterin&auml;mie (heterozygoter famili&auml;rer und nicht famili&auml;rer) oder gemischter Dyslipid&auml;mie begleitend zu einer Di&auml;t: a) in Kombination mit einem Statin oder mit einem Statin und anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei Patienten, die mit einer maximal tolerierten Statintherapie die LDL-C-Zielwerte nicht erreichen, oder b) als Monotherapie oder in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei einer Statinunvertr&auml;glichkeit, oder wenn Statine kontraindiziert sind, zugelassen.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung der Firma Sanofi, 11. März 2018, ACC.18 Joint ACC/JACC Late-Breaking Clinical Trials, 10. März 2018, Orlando, USA, und Sabatine MS et al.: N Engl J Med 2017; 376(18): 1713-1722 </p>
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