Chronotyp beeinflusst menschliche Gehirnfunktionen
Der wichtigste zirkadiane Rhythmus ist der Schlaf-wach-Rhythmus. Dass sich der zirkadiane Rhythmus zwischen Individuen unterscheidet, ist die Grundlage von Chronotypen, die in Morgen- und Abendtypen unterteilt werden. Die innere Uhr legt fest, wann im Verlauf eines Tages körperliche oder geistige Tätigkeiten zu den besten Ergebnissen führen. Ob und wie der Chronotyp die menschliche Gehirnphysiologie und Kognition beeinflusst, ist bisher jedoch noch nicht vollkommen verstanden.
Die Abteilung Psychologie & Neurowissenschaften am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) erforscht daher, wie Leistungsfähigkeit und die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen sowie die entsprechenden physiologischen Grundlagen mit frühen und späten Chronotypen bei Menschen zusammenhängen. In der aktuellen Studie hat die Arbeitsgruppe um Ali Salehinejad, PhD, und Univ.-Prof. Dr. Michael Nitsche festgestellt, dass motorisches Lernen und kognitive Fähigkeiten zur entsprechend dem individuellen Chronotyp bevorzugten Zeit im Vergleich zur nicht bevorzugten Zeit deutlich besser sind. Außerdem spiegeln sich diese Leistungsunterschiede auch in entsprechenden Unterschieden der Gehirnphysiologie, wie der neuronalen Erregbarkeit und der Neuroplastizität, wider. Individuelle tageszeitabhängige Leistungsunterschiede lassen sich somit auf den Einfluss des Chronotyps auf menschliche Gehirnfunktionen von grundlegenden physiologischen Mechanismen bis hin zu Verhalten und kognitiven Funktionen zurückführen.
Quelle:
Presseaussendung der TU Dortmund vom 4.8.2021
Literatur
Salehinejad MA et al.: Cognitive functions and underlying parameters of human brain physiology are associated with chronotype. Nat Commun 2021; 12: 4672
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