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Gesundheit und Forschung

Neue Erkenntnisse zu Booster nach Johnson-&-Johnson-Impfung

Saarbrücken - Die Ständige Impfkommission des Bundes empfiehlt nach einer einmaligen Corona-Impfung mit Johnson & Johnson eine zweite Impfung mit dem Impfstoff von Biontech oder Moderna. Die bisherigen Hinweise darauf, dass die zweite Impfung den Schutz erhöht, hat ein Team um Prof. Martina Sester, Leiterin der Abteilung für Transplantations- und Infektionsimmunologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, nun erhärten können: Demnach nimmt die Schutzwirkung durch den zweiten Stich tatsächlich signifikant zu.

„Wir haben nun anhand einer kleineren Probandengruppe in Zusammenarbeit mit der Sportmedizin nachweisen können, dass eine Zweitimpfung mit dem Vakzin von Biontech-Pfizer nach Johnson & Johnson tatsächlich die Immunantwort signifikant erhöht“, sagt die Expertin für Immunologie. Und weiter: „Wir konnten nach einer Booster-Impfung mit Biontech einen deutlichen Anstieg der Konzentration an Antikörpern feststellen, die das sogenannte Spike-Protein der Viren blockieren.“ Außerdem erhöht sich durch die Zweitimpfung die Zahl der sogenannten T-Zellen im Immunsystem.

In der Studie seien zwar nur 15 Probanden untersucht worden. Man habe aber bei ausnahmslos allen eine deutlich messbare Steigerung der Impfwirkung feststellen können. Zudem sei der Booster gut verträglich, „wie uns die Teilnehmenden bestätigen konnten, die ihre Impfreaktionen in einem Fragebogen festgehalten haben“, so Sester.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport- und Präventivmedizin unter Prof. Tim Meyer durchgeführt und vor einer endgültigen Veröffentlichung in einem Fachjournal auf einem Preprint-Server veröffentlicht.

Breiter Vergleich der Impfschemata

In einer zweiten Studie, die ebenfalls als Preprint erschienen ist, verglichen Sester und ihr Team die Wirkung aller fünf in Deutschland zugelassenen Impfschemata. Zusammengefasst ergibt sich dabei folgendes Bild: Die heterologe Kombination aus AstraZeneca und Moderna hat die deutlichste Immunantwort aufgebaut, gefolgt von der heterologen Kombination AstraZeneca und Biontech. Danach folgt die doppelte Moderna-Impfung, die derjenigen mit Biontech etwas überlegen ist. Die homologe Kombination aus einer zweifachen AstraZeneca-Impfung erzielte insgesamt die schwächste Wirkung.

Die Grundlage dieser Studie umfasst Daten von insgesamt rund 550 gesunden Personen. Die Kenntnis der unterschiedlichen Wirkung der Impfstoffkombinationen könnte auch bei der Optimierung der Impfreaktionen durch Folgeimpfungen bei Risikopatienten relevant sein, folgern die Forschenden. (red)

Weitere Infos: Preprint - Publikation

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