Langzeitstudie: Handynutzung erhöht nicht das Risiko von Hirntumoren
Lyon - Eine große Langzeitstudie zeigt nun, dass Handynutzung nicht das Risiko für Hirntumoren erhöht. Die Analyse der seit mehr als 20 Jahren in Großbritannien laufenden „UK Million Women Study“ fand keine Anhaltspunkte für eine gestiegene Tumorgefahr bei gewöhnlicher Nutzung von Mobiltelefonen. Das berichtete ein Team um Joachim Schüz von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon im „Journal of the National Cancer Institute“.
In der 1996 gestarteten Studie beantworteten Hunderttausende Frauen erstmals 2001 und dann erneut 2011 Fragen zu ihrer Nutzung von Mobiltelefonen. Von den knapp 800.000 Frauen, die den ersten Fragebogen vollständig ausgefüllt hatten, erkrankten später knapp 3300 an einem Hirntumor. Dabei spielte es keine Rolle, seit wann und wie oft die Betroffenen ein Handy verwendet hatten.
Da Mobiltelefone anders als andere elektronische Geräte in Kopfnähe verwendet werden, stellten sich schon vor Jahren Fragen zu möglichen Gesundheitsrisiken. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie teilte zur Studie mit, die Handystrahlung reiche nicht aus, um das Erbgut in den Zellkernen zu schädigen und Krebs auszulösen. Auch reiche die Energie der Telefone nicht aus, etwa die Körpertemperatur zu erhöhen.
Die Autoren der Studie wiesen darauf hin, dass die Strahlung mit immer neueren Handygenerationen deutlich abgenommen hat. So sei man heute selbst bei exzessiver Nutzung wahrscheinlich der gleichen Menge ausgesetzt wie bei moderater Nutzung von Mobiltelefonen der ersten beiden Generationen. (ag/red)
Weitere Infos: Originalpublikation
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