Internationale Ärztekammer-Kooperation für Patientensicherheit
Wien/Berlin - Seit zwölf Jahren betreibt die Österreichische Gesellschaft für Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement in der Medizin GmbH (ÖQMED) im Auftrag der Österreichischen Ärztekammer das anonyme Fehlerberichts- und Lernsystem „CIRS“. Die Abkürzung steht für Critical Incident Reporting System. Die Anwendung ist anonym und ermöglicht ein gegenseitiges Lernen aus Fehlern und unerwünschten Ereignissen – mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu erhöhen. „Da sich CIRSmedical Deutschland und Österreich des gleichen Systems bedienen, konnte jetzt mit der Bundesärztekammer Deutschland eine internationale Kooperation geschlossen werden“, so Artur Wechselberger, Referent für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK).
Ziel dieser Plattform sei es, allen Beschäftigten im Gesundheitswesen sowie Patienten die Möglichkeit zu bieten, Fehler, Beinahe-Schäden, entdeckte Risiken sowie kritische oder unerwünschte Ereignisse anonym, unbürokratisch und sanktionsfrei berichten zu können. Um aus den Beiträgen zu lernen, werden Berichte mit einschlägigen Fachexpertisen veröffentlicht und auch um konkrete Lösungsvorschläge und Leserkommentare erweitert.
Grenzüberschreitender Informationsaustausch
Aktuell sind im österreichischen System knapp 800 Berichte und rund 600 Leserkommentare auf der Plattform nachzulesen. Wechselberger: „Neben laufenden Weiterentwicklungen wie Systemupdates, Meldegruppen oder E-Learning konnten wir nun die Kooperation mit Deutschland abschließen.“
Ab sofort werden somit auf dem Portal nicht nur Vorfälle aus Österreich aufgezeigt, sondern auch überregional relevante Berichte aus Deutschland und vice versa. Der grenzüberschreitende Informationsaustausch solle den Usern ermöglichen, noch mehr Erkenntnisse über gemeldete unerwünschte Ereignisse zu erlangen, die für die eigene medizinische Tätigkeit genutzt werden können. Möglich wird der Einblick in die Fälle des jeweils anderen Landes über die neue Filtermöglichkeit „Herkunft“ in der Fallsuche auf den Portalen. (red)
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