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Gesundheit und Politik

Corona: Stiko empfiehlt Auffrischimpfung nach drei Monaten

Berlin - Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt wegen der Omikron-Variante des Coronavirus nun Auffrischimpfungen bereits nach mindestens drei statt wie bisher nach sechs Monaten. Die Empfehlung zum verkürzten Impfabstand gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium am Dienstag mit.

Die Stiko zielt mit der Freigabe drei Monate nach der Zweitimpfung auf einen besseren Schutz vor schweren, durch Omikron hervorgerufenen Erkrankungen in der Bevölkerung und auf eine verminderte Übertragung der Variante ab. Es sei damit zu rechnen, dass Omikron das Infektionsgeschehen hierzulande „innerhalb kürzester Zeit“ bestimmen werde. Ältere und vorerkrankte Menschen sollen laut Stiko wegen ihres höheren Risikos die Impfung bevorzugt erhalten. Die beiden mRNA-Impfstoffe, die zum Boostern verwendet werden (Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna), seien „hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig“.

Boosterkampagne allein reicht nicht

Aktuelle Daten würden auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hindeuten, erklärte die Stiko. Die Schutzwirkung nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischimpfung steige der Schutz vor symptomatischer Infektion wieder deutlich an – wobei sich das Gremium zur Dauer nicht festlegen wollte. Bei der jüngsten Aktualisierung handelt es sich im Unterschied zu manchen früheren Änderungen bereits um eine finale Stiko-Empfehlung.

Fachleute haben zuletzt allerdings darauf hingewiesen, dass Boostern allein gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante nicht ausreichen dürfte. „Eine massive Ausweitung der Boosterkampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das Ausmaß mindern, aber nicht verhindern“, hieß es etwa in einer Stellungnahme des neuen Expertenrats der Bundesregierung, dem auch Stiko-Chef Thomas Mertens angehört. Laut mathematischen Modellen könnten eine Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur „zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden“. (ag/red)

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