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Gesundheit und Politik

Corona: Deutschland kauft fünf Millionen Impfdosen aus Rumänien

Berlin/Bukarest - Deutschland hat sich am Dienstag fünf Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers Biontech gesichert, die eigentlich für Rumänien vorgesehen waren. Das gab das deutsche Gesundheitsministerium bekannt. Die Vakzine stammten aus den EU-Kontingenten, würden von Rumänien aber nicht gebraucht, hieß es weiter. Die Dosen sollen ab der Woche vom 24. Januar zur Verfügung stehen. Die deutsche Regierung hatte als Ziel ausgegeben, bis Ende Januar insgesamt weitere 30 Millionen Impfungen zu erreichen.

In den kommenden drei Wochen, beginnend mit 17. Januar, sollen in Deutschland rund 32 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen – zwölf Millionen von Biontech und 20 Millionen von Moderna. Damit könne in den nächsten Wochen auch allen eine Boosterimpfung ermöglicht werden, die es wollten, so das Gesundheitsministerium.

Engpass bei Impfstoffen beheben

Die Boosterkampagne war es auch, die noch Mitte Dezember des vergangenen Jahres zu einer Knappheit bei den Impfstoffen geführt hatte. Damals ließ der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Aussagen aufhorchen, wonach die vorhandenen Mengen nicht dem entsprechen, was die Ärzte Woche für Woche abrufen würden. Der Minister prophezeite zudem auch für das erste Quartal 2022 einen anhaltenden Engpass und kündigte entsprechende Nachkäufe an.

Tauziehen um Impfpflicht

Was die Umsetzung einer allgemeinen Impfpflicht angeht, plädiert Lauterbach für eine möglichst rasche Einführung – ohne Aufbau eines Impfregisters. Er arbeite nach eigenen Angaben „als Abgeordneter“ an einem Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht für über 18-Jährige, gab er in mehreren Medienberichten bekannt. Dabei formulierte der Minister auch neue Impfziele: Auf Basis einer Modellierung des Robert-Koch-Instituts sollten mehr als 80 Prozent der doppelt Geimpften auch geboostert sein, also rechnerisch 56 Prozent der Bevölkerung.

Dennoch wird sich der Prozess bis hin zu einem endgültigen Beschluss noch ziehen: Über eine Impfpflicht soll der Bundestag ohne Fraktionsvorgaben abstimmen. Im Gespräch ist zunächst eine „Orientierungsdebatte“ im Januar. Die SPD strebt den Abschluss eines Gesetzgebungsprozesses „im ersten Quartal“ an, also bis Ende März. (ag/red)

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