
Corona: Der März bringt neue Medikamente
Wien - Erst vergangene Woche wurde mit dem Pharmakonzern Pfizer ein Vertrag über die Lieferung von etlichen zehntausend Dosen des Covid-19-Medikaments Paxlovid vereinbart. Das Präparat ist für Erwachsene zugelassen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf besteht. Nun hat das Gesundheitsministerium ein weiteres Mittel geordert: Das Prophylaxe-Medikament Evusheld des Pharmaunternehmens AstraZenaca soll Menschen schützen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können oder bei denen eine Impfung nicht wirkt, gab Ressortchef Wolfgang Mückstein am Mittwoch bekannt.
Evusheld ist als Prophylaxe von symptomatischen Covid-19-Erkrankungen gedacht. Die Antikörperkombination wurde vor allem für Hochrisikopatienten entwickelt, die entweder eine unzureichende Immunantwort auf einen Impfstoff aufweisen oder die nicht mit einem verfügbaren Covid-19-Vakzin geimpft werden können – und somit ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. In Österreich wird das Medikament vorbeugend zum Einsatz kommen, also zu einem Zeitpunkt, zu dem die Patienten noch nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Verfügbar soll es im Laufe des März sein.
Studiendaten vielversprechend
Zielgruppe sind Patienten mit Blutkrebs oder anderen Krebsarten unter aktiver Chemotherapie sowie Menschen, die immunsuppressive Medikamente nach einer Organtransplantation oder aufgrund von Krankheiten wie multipler Sklerose und rheumatoider Arthritis einnehmen. Diese Personen sind besonders anfällig für einen schweren Covid-19-Verlauf.
Evusheld kann laut Mückstein in Österreich im Rahmen eines sogenannten Compassionate Use Program bereits vor der Zulassung für Patienten mit besonders schweren chronischen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen zur Verfügung gestellt werden. In den USA und weiteren Ländern wurde bereits eine Notfallzulassung für die Präexpositions-Prophylaxe von Covid-19 erteilt. Im Oktober 2021 startete die europäische Arzneimittelbehörde EMA ein laufendes Überprüfungsverfahren (Rolling Review). Sollten sich die Erwartungen und bisherigen Erkenntnisse bestätigen, ist in wenigen Monaten mit einer Zulassung zu rechnen.
Daten aus der Phase-III-Präventionsstudie PROVENT würden eine robuste Wirksamkeit nach einer einmaligen intramuskulären Dosis (IM) zeigen, so das Gesundheitsministerium. Im Vergleich zu Placebo verringerte Evusheld das Risiko, eine symptomatische Covid-19-Erkrankung zu entwickeln, um 83 Prozent, einen schweren Verlauf sogar zu 100 Prozent. Durch die lange Halbwertszeit der Antikörperkombination von Tixagevimab und Cilgavimab hielt die Wirkung mindestens sechs Monate an. (APA/red)