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Gesundheit und Medizin

Nach Herzinfarkt: Telemedizin gegen Komplikationen

Innsbruck - Gute wissenschaftliche Nachrichten gibt es für Menschen nach einem überstandenen Herzinfarkt: Ein kleiner, implantierbarer Monitor unter der Haut erkennt bei Patienten frühzeitig Vorboten gefährlicher Komplikationen. Die entsprechende Studie wurde von Axel Bauer, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin III an der MedUni Innsbruck, in 33 Herzzentren in Deutschland und Österreich geleitet. Das Fachjournal „Lancet Digital Health“ veröffentlichte die Forschungsarbeit.

Nach Informationen der MedUni Innsbruck zeigt die Studie, dass das Implantat der herkömmlichen Nachsorge deutlich überlegen ist. Das telemedizinische Verfahren bringt offenbar wesentliche Vorteile: Das implantierbare Gerät – ein winziger Herzmonitor – spürte den Forschern zufolge innerhalb von 21 Monaten bei 60 von 201 Patienten schwere, meist jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse auf. Im Rahmen der üblichen Nachsorge konnten im selben Zeitraum in der Kontrollgruppe, die aus 199 Herzinfarktpatienten ohne Telemonitoring bestand, lediglich zwölf derartiger Ereignisse entdeckt werden.

Besseres Monitoring von Hochrisikopatienten

„Die Kernaussage ist, dass der Monitor sehr empfindlich gefährliche, jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse detektiert, die wiederum Vorboten schwerer klinischer Ereignisse sind“, erklärt Bauer. Größere Probleme könnten somit viel früher erkannt und Hochrisikopatienten besser behandelt werden.

Der Monitor, der „so klein ist wie ein Fingernagel“, ist nach Angaben des Experten vor allem für die große Gruppe von Betroffenen mit einer mittleren Pumpleistung von Bedeutung, für die es bisher keine spezifischen Vorsorgemaßnahmen gebe. Zukünftige Studien müssten nun klären, inwieweit sich durch diese telemedizinische Strategie auch langfristig die Prognose der Betroffenen verbessern lasse. (APA/red)

Weitere Infos: Originalpublikation

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