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Gesundheit und Medizin

Mit Herzerkrankungen leben …

Mannheim/Düsseldorf - Mit der ersten Diagnose ändert sich für die meisten Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Leben schlagartig. Experten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gaben nun bei einem Medientermin Antworten auf wichtige Fragen, die Betroffene im Alltag beschäftigen.

Sport oder besser nicht? Diese Frage stellen sich viele Patienten, nachdem sie von ihrer Herzerkrankung erfahren haben. Ob und wann Sport gesundheitsfördernd oder -schädlich ist, beantwortete Prof. Dr. Ulrich Laufs aus Leipzig bei einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) wie folgt: „Grundsätzlich hat sich die Sichtweise der modernen Kardiologie im Zeitverlauf der vergangenen 20 Jahre hinsichtlich des Nutzens von körperlicher Aktivität weiterentwickelt. Wurde früher bei (schwerwiegenden) Herzerkrankungen eher auf Schonung denn auf Belastung gesetzt, hat sich der Ansatz nahezu völlig umgekehrt.“ Inzwischen gelte es, generell die enormen gesundheitlich positiven Effekte von körperlicher Aktivität zu nutzen.

Empfehlungen für sportliche Aktivitäten

Die europäischen Behandlungsleitlinien empfehlen sowohl Geschicklichkeits-, Kraft- und Gewichtstraining als auch Ausdauersport – wobei Letzterer gerade für Herzpatienten am vorteilhaftesten zu sein scheint.

Grundsätzlich gebe es nur einige wenige Ausnahmen, in denen Sport eher schädlich sein kann: So muss bei Herzmuskelentzündungen – die im Zuge der vielen Covid-Erkrankungen derzeit häufiger auftreten als früher – Sport unbedingt vermieden werden, um dauerhafte Schädigungen des Herzmuskels zu vermeiden, heißt es. Ebenso sollten Patienten mit schweren Formen von Herzklappenerkrankungen und unbehandeltem Bluthochdruck oder nicht therapierten Herzrhythmusstörungen keinen Sport machen.

Entwarnung für Implantatträger

Patienten, die sogenannte aktive Implantate tragen, beispielsweise Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren, machen sich häufig Sorgen, ob elektromagnetische Felder die Funktion ihrer Implantate stören oder sogar unterbrechen können, berichten die Experten. Dr. Carsten Israel gab in diesem Punkt Entwarnung: Moderne Implantate seien deutlich besser gegen elektromagnetische Einflüsse abgeschirmt als ältere Modelle – wobei dies schon für Geräte gilt, die seit dem Jahr 2002 hergestellt wurden. Implantatträger könnten sich auch gefahrlos einer MRT-Untersuchung unterziehen, selbst wenn ihre Geräte nicht ausdrücklich für eine MRT-Untersuchung zugelassen sind. Bereits im Jahr 2017 sei dies durch zwei Studien belegt worden. (red)

Weitere Infos: DGK

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