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Gesundheit und Politik

Corona: EMA gibt grünes Licht für Novavax-Vakzin

Den Haag - In der EU kommt eine weitere Covid-19-Schutzimpfung auf den Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab am Montag grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax. Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl eine bedingte Zulassung ab 18 Jahren. Die finale Entscheidung muss noch die EU-Kommission fällen, sie gilt aber als Formsache.

Es wäre damit der fünfte in der EU zugelassene Covid-19-Impfstoff sowie der erste auf Protein-Basis. Die Auslieferung soll im Jänner starten. Bereits auf dem Markt sind die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die zwei Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson (J&J). Letzterer war als Letzter im März freigegeben worden. Bei Novavax hat sich die Staatengemeinschaft bis zu 200 Millionen Dosen gesichert.

Wirksamkeit von 90 Prozent

In der entscheidenden Phase-III-Studie mit rund 30 000 Teilnehmern hatte das Vakzin laut Angaben des Unternehmens eine Gesamtwirksamkeit von rund 90 Prozent gezeigt. Doch die angestrebte Zulassung zog sich in die Länge, da Novavax mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte. Auf den Philippinen und in Indonesien hatte der Impfstoff im November bereits eine Notfallzulassung erhalten. Bis Ende des Jahres ist auch der Zulassungsantrag für die USA geplant.

Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Das Präparat, das unter dem Namen „Nuvaxovid“ vermarktet wird, könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht. Es enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Körper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt.

Ob der Impfstoff auch vor der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante schützt, überprüft Novavax gegenwärtig in Labortests und rechnet mit Ergebnissen in den kommenden Wochen. Die Daten aus der Zulassungsstudie, die in den USA und Mexiko stattfand, stammen aus einem Zeitraum, als die Alpha-Variante noch das Infektionsgeschehen beherrschte. (APA/red)

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