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Die chirurgische Therapie des benignen Prostatasyndroms – wo stehen wir heute?

<p class="article-intro">Kaum eine andere urologische Erkrankung hat in den letzten Jahren einen vergleichbaren Innovationsprozess bezüglich der operativen Therapie erlebt wie das benigne Prostatasyndrom (BPS). Auch wenn die monopolare transurethrale Prostataresektion (TURP) immer noch als Standardverfahren mit geringer Komplikationsrate angesehen wird,1 wurden inzwischen zahlreiche Verfahren entwickelt mit dem Ziel, die Morbidität des Eingriffs weiter zu reduzieren (Tab. 1).</p> <hr /> <p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_tab1.jpg" alt="" width="703" height="890" /></p> <p>Zu diesen Verfahren z&auml;hlen zun&auml;chst die bipolare TURP<sup>2&ndash;4</sup>, aber auch die Laserablation mit dem KTP-Laser<sup>5</sup> und die Laserenukleation mit dem Holmiumlaser<sup>6&ndash; 9</sup> und dem Thuliumlaser<sup>10</sup>. Manche Verfahren konnten sich nicht durchsetzen, wie die interstitielle Laserkoagulation oder die Radiofrequenzablation.<sup>11, 12</sup> Inzwischen sind aber weitere Verfahren hinzugekommen, wie die Urolift-Technik<sup>13</sup>, das interstitielle REZUM-Verfahren mit Wasserdampf<sup>14</sup> oder der tempor&auml;re iTINDStent<sup>15</sup>. Auch von radiologischer Seite ist die Prostataembolisation als minimal invasive Alternative hinzugekommen.<sup>16</sup> F&uuml;r sehr gro&szlig;e Prostataadenome stehen auch laparoskopische oder roboterassistierte Enukleationstechniken zur Verf&uuml;gung.<sup>17</sup> <br />Insofern wird es f&uuml;r den behandelnden Urologen immer schwerer, das richtige Verfahren f&uuml;r seinen Patienten auszuw&auml;hlen. Diese Arbeit m&ouml;chte &ndash; basierend auf mehr als 4000 prospektiv dokumentierten Patienten in den letzten 15 Jahren &ndash; ein wenig &Uuml;bersicht in die aktuellen therapeutischen Strategien des BPS bringen.</p> <h2>Technische Ausr&uuml;stung zur transurethralen Prostataresektion (TURP)</h2> <p>Gerade aufgrund der zahlreichen Neuentwicklungen zur Behandlung des BPS hat sich auch die TURP methodisch und technologisch signifikant weiterentwickelt. Im Vordergrund steht zum einen die Videotechnik mit Einf&uuml;hrung der HD-Technologie.<sup>18, 19</sup> Dies erm&ouml;glicht eine bessere Aufl&ouml;sung und Vergr&ouml;&szlig;erung des Operationsfelds bis hin zu einem Quasi-3D-Effekt (Abb. 1). Der Operateur arbeitet vor einem 26-Zoll-HD-Flachbildschirm mit Wide View (16:9) im Vergleich zu den fr&uuml;her &uuml;blichen 13-Zoll-R&ouml;hrenmonitoren (4:3), was bei besserer Bildsch&auml;rfe einer Vergr&ouml;&szlig;erung um den Faktor 4 entspricht. Diese Systeme sollten Standard in jedem endourologischen Operationssaal sein.<br />Parallel hierzu wurde die bipolare HF-Technik entwickelt und inzwischen perfektioniert. Die monopolare Elektroresektion erfolgt klassisch mit hochfrequentem Schneidestrom bei einer Leistung von maximal 200 Watt. Dies wird durch einen Mikroprozessor w&auml;hrend der Aktivierung der Schlinge im Gewebe gesteuert. Hierf&uuml;r wird eine nicht leitende hochohmige Sp&uuml;lfl&uuml;ssigkeit (z. B. Glycin-Mannit-Gemisch; Purisole, Kabi-Fresenius) ben&ouml;tigt.<sup>20, 21</sup> Dadurch kommt es zu einem direkten Eintritt der Stromenergie in das Gewebe mit Ableitung &uuml;ber die Elektrode. Bei der bipolaren Technik ist initial eine h&ouml;here Leistung erforderlich (bis zu 400 W), da hier bei der Passage durch die leitende Sp&uuml;ll&ouml;sung (0,9 % NaCl) ein Lichtbogen mit entsprechender Vaporisation (Plasma) entstehen muss. Erst damit kann die Schlinge in das Gewebe eindringen. Sobald die Schlinge schneidet, wird die HF-Leistung auf Werte zwischen 90 und 120 W heruntergeregelt.<sup>2</sup> Neueste HF-Generatoren erreichen dies auf eine Weise, dass der Urologe dies nicht mehr als Verz&ouml;gerung wahrnimmt. Entscheidender Vorteil der bipolaren Technik ist das Vermeiden des klassischen TUR-Syndroms mit hypertoner Hyperhydratation. Au&szlig;erdem kann durch Steuerung (= Verlangsamung) der Duchzugsgeschwindigkeit der Schlinge ein Koagulationseffekt erzielt werden (Abb. 2a).<br />All dies hat dazu gef&uuml;hrt, dass sich die bipolare Technik zunehmend f&uuml;r die transurethrale Resektion durchgesetzt hat. Da keine spezielle Sp&uuml;ll&ouml;sung erforderlich ist, kann die bipolare TURP auch mit Lasertechniken (Enukleation) kombiniert werden.<sup>9, 22</sup> Inzwischen ist das Instrumentarium weiterentwickelt worden, was die bipolare Enukleationstechnik mittels einer keilf&ouml;rmigen Elektrode / Schlinge erm&ouml;glicht (Abb. 2c).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_abb1.jpg" alt="" width="538" height="867" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_abb2.jpg" alt="" width="807" height="791" /></p> <p>&nbsp;</p> <h2>Technische Ausr&uuml;stung zur Laserenuklation</h2> <p>Prim&auml;r profitieren alle Laserverfahren auch von der neuen HD-Videotechnologie (Abb. 1). Urspr&uuml;nglich wurde die Laserenukleation Energien (2,2 W, 18 Hz = 42 J; 2 W, 25 Hz = 50 J; 1,8 W, 40 Hz = 72 J) und einer 2-Lappen- oder 1-Lappen-Technik mit kompletter Enukleation des Adenoms.<sup>9, 22, 23</sup> Andererseits wird auch der Einsatz h&ouml;herer Energien (4 J, 30 Hz = 120 J) propagiert (S. Piesche, pers&ouml;nliche Mitteilung). Der Vorteil geringerer Energien liegt vor allem in den Kosten, da solche Laserger&auml;te deutlich billiger sind.<br />Das Prinzip der Holmium-YAG-Laserenuklation basiert auf einer durch den gepulsten Laserstrahl induzierten Pr&auml;paration des Adenoms von der Kapsel.<sup>23</sup> Hier sind aufgrund eigener klinischer Erfahrungen h&ouml;here Energien nicht relevant (Abb. 2d). Der Vorteil h&ouml;herer Energien liegt bei der Durchtrennung von Gewebe, was bei der 3-Lappen-Technik bedeutsam ist. Die Koagulation von Blutungen kann am besten durch Defokussierung des Laserstrahls erreicht werden. In der Zwischenzeit sind auch mit dem Thulium-YAG-Laser gute Ergebnisse publiziert worden.<sup>10, 22, 23</sup> Als kontinuierlicher Laser f&uuml;hrt er bei der Enukleation vermehrt zur Gewebskoagulation. Dies hat allerdings deutliche Vorteile bei der Gewebedurchtrennung und Blutstillung. Daher dominiert beim Einsatz des Thuliumlasers die 3-Lappen-Technik. Obwohl der KTP-Laser eigentlich zur Gewebeablation konstruiert wurde, wird dieser Laser aufgrund der hohen Absorption der Laserenergie im H&auml;moglobinbereich (Abb. 2b) mit seiner Side-Fire-Sonde auch zur Prostataenukleation eingesetzt.<sup>22, 24</sup> Allerdings erfolgt hier die Enukleation vor allem mechanisch und der Laser dient in erster Linie zur Blutstillung. <br />Wichtig f&uuml;r alle transurethralen Enukleationstechniken ist ein gut und sicher funktionierender Morcellator. Hierf&uuml;r stehen drei Typen zur Verf&uuml;gung, mittels Guillotine- artigen Messers (Lumenis), alternierend rotierenden Messers eines umgebauten Arthroskopie-Shavers (Pyrania, Richard Wolf) oder einfach rotierenden Messers (Karl Storz). Entscheidend f&uuml;r schnelle Morcellationsleistungen (bis zu 10 g/min) sind hierbei gute Sichtverh&auml;ltnisse und eine ausreichender Sog, um einer Verstopfung des Morcellators vorzubeugen (Abb. 3).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_abb3.jpg" alt="" width="801" height="786" /></p> <h2>Laparoskopische und roboterassistierte Enukleation des Prostataadenoms</h2> <p>Auch wenn mittels transurethraler Enukelationstechniken Adenome bis zu 240 g entfernt werden konnten, ist es evident, dass hier diese Technologie an ihre Grenzen st&ouml;&szlig;t.<sup>25, 26</sup> Daher sehen wir bei sehr gro&szlig;en Adenomen (&gt; 150 ccm) die Indikation f&uuml;r eine laparoskopische oder roboterassistierte Enukleation.<sup>17</sup> Diese erfolgt mit extraperitonealem Zugang &uuml;ber eine Inzision des Blasenhalses und der Prostatakapsel in einer modifizierten Millin-Technik (Abb. 4). Das Pr&auml;parat kann dann in einem Bergebeutel &uuml;ber den subumbilikalen Zugang meist in zwei Teilen geborgen werden. Vorteile der laparoskopischen Technik gegen&uuml;ber der klassisch offenen Adenomektomie liegen in der besseren Blutstillung und der M&ouml;glichkeit einer exakten Blasenhalsrekonstruktion mittels endoskopischer Nahttechnik.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_abb4.jpg" alt="" width="1063" height="803" /></p> <h2>Aktueller Stand neuer Therapiealternativen</h2> <p>In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Therapieverfahren als Alternative zur TURP vorgestellt worden, die sich wegen Ineffektvit&auml;t, hoher Nebenwirkungen und fehlender Reproduzierbarkeit nicht im klinischen Alltag bew&auml;hrt haben. Hierzu geh&ouml;ren interstitelle Ablationstechniken unabh&auml;ngig von der Wahl des Lasers (Neodym- YAG, Diodenlaser, Holmium-YAG) bzw. der &uuml;brigen Energieformen (Mikrowelle, Radiofrequenzablation, HF-Koagulation) und toxischen Verfahren (Alkoholinjektion). Problematisch war bei allen Verfahren die Vorhersehbarkeit der induzierten Nekrose, was einerseits zu transurethralem Abgang von Gewebsnekrosen (Sludge) und andererseits zu hohen Reoperationsraten f&uuml;hrte.<sup>11, 12</sup></p> <p>Unter diesen Erfahrungen m&uuml;ssen auch einige der j&uuml;ngsten Verfahren betrachtet werden (Abb. 5):</p> <p><strong>Urolift</strong> <br />Hierbei werden je zwei komprimierende N&auml;hte transurethral gesetzt, um die Prostataseitenlappen zu verdr&auml;ngen. Kurz- und Langzeitstudien &uuml;ber 2 Jahre haben die Effektivit&auml;t des Konzepts best&auml;tigt. Allerdings m&uuml;ssen hier wirklich die echten Langzeitdaten abgewartet werden.<sup>13</sup></p> <p><strong>iTIND</strong> <br />In diesem Fall wird ein Nitinolexpander f&uuml;r 2&ndash;3 Tage in die prostatische Harnr&ouml;hre eingesetzt, was zu einer symmetrischen Inzision im Bereich der Seitenlappen f&uuml;hrt. Auch hier sehen die Fr&uuml;hergebnisse gut aus.<sup>15</sup> REZUM Hier wird &auml;hnlich wie bei den interstitiellen Ablationstechniken Wasserdampf in die Seitenlappen injiziert, was zu einer raschen Gewebsnekrose f&uuml;hrt. Hier scheint die Vorhersehbarkeit der Nekrose besser zu sein als bei den fr&uuml;heren Techniken.<sup>14 </sup></p> <p><strong>Prostatembolisation</strong> <br />Inzwischen befassen sich auch die interventionellen Radiologen mit dem BPS. Es erfolgt mittels modernster Angiografietechnik (Dyna-CT) eine Sondierung der Prostataarterien mit anschlie&szlig;ender Partikelembolisation. Dies ist ein technisch sehr anspruchsvoller Eingriff und besitzt wohl f&uuml;r den Patienten den Charme, dass man nicht transurethral vorgehen muss. Dennoch sind auch hier die Langzeitergebnisse, insbesondere die Reoperationsraten, nicht bekannt.<sup>16 </sup></p> <p>Alle diese Techniken haben den Vorteil f&uuml;r den Patienten, dass sie die prograde Ejakulation erhalten. Sie werden daher auch vor allem f&uuml;r j&uuml;ngere M&auml;nner propagiert.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Urologik_Uro_1902_Weblinks_s24_abb5.jpg" alt="" width="804" height="860" /></p> <h2>Indikationsstellung bei BPS</h2> <p>Steht die Indikation zur chirurgischen Therapie, h&auml;ngt die Wahl der Therapie von zahlreichen Faktoren ab, wie Alter, sexueller Aktivit&auml;t, Begleiterkrankungen (Antikoagulation), Gr&ouml;&szlig;e der Prostata, Struktur der Prostata (prominenter Mittellappen) und Stadium des BPS.<sup>1</sup></p> <p><strong>Prostatagr&ouml;&szlig;e</strong> <br />W&auml;hrend fr&uuml;her eine Prostatagr&ouml;&szlig;e von 60 ccm als Grenzgr&ouml;&szlig;e f&uuml;r die TURP galt, kann ein erfahrener Operateur (mit einer Resektionsgeschwindigkeit von max. 1 g/min) sicher bis zu 90 ccm problemlos resezieren. Hier kommen die Vorteile der bipolaren TURP ins Spiel, da l&auml;ngere Operationszeiten nicht mit einem h&ouml;heren Risiko eines TUR-Syndroms verbunden sind. <br />Andererseits liegen die Vorteile der Enukleationstechniken gerade in einer schnelleren Abtragungsrate (2&ndash;3 g/min inklusive der Morcellation). Dar&uuml;ber hinaus lassen sich die gr&ouml;&szlig;eren Adenome meist besser enukleieren. Insofern liegt der Indikationsbereich abh&auml;ngig von den Erfahrungen des Operateurs zwischen 60 und 150 ccm. Danach bevorzugen wir zumindest die laparoskopische Enukleation.<br /><br /> <strong>Erhalt der Ejakulation</strong> <br />Vor allem bei j&uuml;ngeren Patienten (55&ndash; 65 Jahre) spielt der Erhalt der prograden Ejakulation noch eine Rolle. Basierend auf den Studien von Alloussi et al. kann hier eine spezielle Resektionstechnik mit alleiniger Resektion der kranialen Abschnitte der Seitenlappen erfolgen. Bei Patienten mit kleinem Adenom bietet sich hier die Blasenhalsinzision an. Bei Patienten mit gro&szlig;em endovesikalem Mittellappen kann auch nur eine Mittellappenresektion erfolgen. Die Patienten m&uuml;ssen allerdings &uuml;ber die entsprechend h&ouml;heren Rezidivraten (30&ndash;40 %) informiert werden.</p> <p><strong>Patienten unter Antikoagulation</strong> <br />Mit zuehmender Aktivit&auml;t der Kardiologen bez&uuml;glich der Implantation von Koronarstents stellt sich f&uuml;r viele Patienten mit BPS das Problem der Verz&ouml;gerung der notwendigen Operation aufgrund der kardiologisch notwendigen Triple-Antikoagulation. Eine pr&auml;ventive Einnahme von Acetylsalicyls&auml;ure (z. B. ASS 100) stellt keine Kontraindikation f&uuml;r eine TURP oder Enukleation dar. Demgegen&uuml;ber stellt die intensive (Triple-)Antikoagulation eine Herausforderung dar, da sie mit einer 20 % igen Rate an postoperativen Blutungskomplikationen vergesellschaftet ist.<sup>27</sup> Hier bietet sich die Gewebsablation mit dem KTP-Laser als sicheres Verfahren an. Alternativ kann auch eine bipolare Vaporisation mit speziellen Elektroden erfolgen.<sup>5, 28 </sup></p> <h2>Perspektiven f&uuml;r die Zukunft</h2> <p><strong>Robotische TURP</strong> <br />Schon 1989 hatte die Gruppe um John Wickham einen Roboter zur Durchf&uuml;hrung einer transurethralen Prostataresektion (Probot) vorgestellt. Hierbei erfolgte die Morcellation der Prostata von innen mittels eines Gewebeverfl&uuml;ssigers (&auml;hnlich einem R&uuml;hrmix) basierend auf den Daten des transrektalen Ultraschalls (TRUS). Eine direkte endoskopische Kontrolle war aufgrund der ausgepr&auml;gten Gewebeblutung nicht m&ouml;glich, was zu entsprechenden Komplikationen (i. e. Kapselperforation, Gef&auml;&szlig;verletzung) f&uuml;hrte, sodass das Projekt wieder eingestellt wurde.<sup>29 </sup></p> <p><strong>Aquaablation (Procept)</strong> <br />2015 stellte Gilling das Konzept der transurethralen Aquaablation der Prostata vor. Inzwischen besitzt das Ger&auml;t eine CE-Zulassung. Die Gewebeverfl&uuml;ssigung erfolgt durch Hydrodissektion mit einem adaptierbaren Wasserstrahl (K&auml;rcher- Prinzip). Auch hier wird TRUS zur individuellen Berechnung der Ablation allerdings in Kombination mit der Video-Endoskopie eingesetzt. Das Ger&auml;t wird bei 12 Uhr am Blasenhals platziert und kann von dort Prostatagewebe in einem Winkel von maximal 210&deg; abladieren. Die Ablationstiefe reicht bis maximal 3 cm und wird in der N&auml;he des Kollikels deutlich reduziert. Hiermit sind Ablationsgeschwindigkeiten von bis zu 5 g Prostatagewebe pro Minute m&ouml;glich. Es liegen inzwischen auch sehr positive Erfahrungen aus Deutschland vor.<sup>30</sup></p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Die verbesserte Videotechnik und HF-Technologie haben zu einer weiteren Verbesserung der TURP gef&uuml;hrt. Die Enukleationstechnik setzt sich vermehrt bei gr&ouml;&szlig;eren Adenomen durch, wobei der Holmium-YAG-Laser die Vorreiterrolle spielt. Bei sehr gro&szlig;en Adenomen tritt die offene Enukleation gegen&uuml;ber der laparoskopischen und roboterassistierten Technik weiter in den Hintergrund. Als Basis f&uuml;r zuk&uuml;nftige Entwicklungen auf dem Gebiet der operativen Therapie des BPS sollten folgende Erfolgskriterien gelten: vern&uuml;nftige Operationszeiten, geringe Komplikationsraten, kurze Katheterzeit, fr&uuml;he Kontinenz und gute Langzeitergebnisse.<br /> Sicherlich k&ouml;nnen manche Verfahren auch als &bdquo;Zwischenl&ouml;sung&ldquo; dienen, beispielsweise mit Erhalt der prograden Ejakulation. Hier sollten aber auch die Therapiekosten im vern&uuml;nftigen Rahmen bleiben und die Patienten sollten ad&auml;quat aufgekl&auml;rt sein. Im eigenen Krankenkollektiv stellt die Harnsperre die Hauptindikation zum operativen Vorgehen dar und ejakulationsprotektive Verfahren spielen eine untergeordnete Rolle.</p> </div></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Rassweiler J et al.: Complications of transurethral resection of the prostate (TURP) &ndash; incidence, management, and prevention. Eur Urol 2006; 50: 969-80 <strong>2</strong> Rassweiler J et al.: Bipolar transurethral resection of the prostate &ndash; technical modification and early clinical experience. 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