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Drug-Monitoring und pharmakogenetische Testung in der Psychopharmakotherapie

Wie lässt sich die Arzneimitteltherapiesicherheit für Patienten erhöhen?

Woran liegt es, dass Interaktionen nicht immer relevant sind, wenngleich dies in der Fachinformation so angegeben wird? Wie können wir dies besser abschätzen?

Arzneimittelinteraktionen können aufgrund von pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften von Wirkstoffen auftreten. Sie können zu unerwünschten Arzneimittelereignissen führen und gefährden somit den Therapieerfolg, erhöhen Morbidität und Mortalität. Insbesondere bei Polypharmazie ist dies der Fall, da die Anzahl der möglichen Interaktionen exponentiell mit der Anzahl eingenommener Medikamente steigt. Pharmakokinetische Interaktionen entstehen bei der Gabe von Inhibitoren oder Induktoren (Tab. 1). Gerade in der Psychopharmakotherapie kommen sie häufig vor, da viele Psychopharmaka Inhibitoren oder Induktoren sind.1 Arzneimittelinteraktions-Datenbanken können dabei helfen, Interaktionen zu erkennen und wenn möglich zu vermeiden. Allerdings ergibt sich in der klinischen Beobachtung das Phänomen, dass selbst relevante Interaktionen nicht zwingend zu einem unerwünschten Ereignis führen. Zudem sind die Datenbanken unvollständig, was ein zusätzliches Risiko darstellt.2 Das tatsächliche Eintreten einer schweren unerwünschten Wirkung bleibt manchmal aus. Dies wiederum führt jedoch nicht selten zu Konflikten zwischen Apothekern, die auf theoretische Interaktionsrisiken hinweisen, und Ärzten, die eine andere klinische Beobachtung machen. Das führt zur «alert fatigue» – auf beiden Seiten. Der Apotheker «mag» nicht mehr anrufen – der Arzt «mag» die Hinweise des Apothekers nicht mehr hören.3 Dadurch steigt das Risiko, dass eine relevante Interaktion nicht beachtet wird und ein Patient tatsächlich zu Schaden kommt. Wie kann es erklärt werden, dass nicht alle Patienten Anzeichen für eine Interaktion zeigen, obwohl ausreichend Evidenz dafür vorliegt, dass es sich um eine durchaus relevante pharmakokinetische Interaktion handelt? Ein Erklärungsmodell ergibt sich durch das pharmakogenetische Profil des Patienten.

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