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Vielfalt in der Orthopädie
<p class="article-intro">Vom 22. bis 24. Mai 2019 tagte zum 35. Mal die Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (ÖGO). In drei Sälen der Messe Wels wurde über drei Tage ein umfang- und abwechslungsreiches Programm geboten.</p>
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<p class="article-content"><p>Mit dem Motto „Vielfalt in der Orthopädie“ wies Kongresspräsident Prof. Dr. Klemens Trieb auf die gesundheitspolitischen Prozesse hin, welche die Ausbildungsinhalte der Orthopädie und Traumatologie neu definiert und präzisiert haben. Selbstverständlich waren daher auch zahlreiche Unfallchirurgen als Referenten geladen. So gaben etwa Doz. Dr. René El Attal, Doz. Dr. Vinzenz Smekal und Prof. Stefan Marlovits ihre Erfahrungen bei kniegelenksnahen Osteotomien weiter. Prof. Dr. Thomas Klestil berichtete über „Sinn und Unsinn von Hemi-Prothesen bei Schenkelhals-Frakturen“.</p> <p>Für interdisziplinäre Fortbildung sorgten weiters die Spezialisten aus der inneren Medizin, Dr. Maya Thun und Prof. Heinrich Resch, die über neueste Entwicklungen in der Osteoporosetherapie sprachen. Die Rheumasitzung bestritten Dr. Rudolf Puchner, Dr. Judith Sautner und Doz. Dr. Herwig Pieringer, die ein Update zu den Themen Spondylarthritis, Gicht und rheumatoide Arthritis gaben. Für eine Keynote-Lecture zum Thema „Innovationen in der 2D- und 3D-Bildgebung“ konnte Prof. Dr. Franz Kainberger, Wien, gewonnen werden.</p> <p>Das Kongressmotto sollte außerdem, so ÖGO-Präsident Prof. Trieb, ein Hinweis darauf sein, dass „Bewegung als eines der sieben Merkmale für lebendige Systeme“ vielfältig sein sollte. Dr. Peter Machacek und Doz. Dr. Klaus Engelke präsentierten dazu die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Rehabilitation. BVdOPräsident Prof. Dr. Ronald Dorotka leitete zusammen mit Dr. Franz Landauer eine Sitzung zu Schmerztherapie und Prävention.</p> <p>Vielfalt zeigte sich auch in den Fragestellungen der klinischen und experimentellen Forschung, die in zahlreichen Kurzreferaten nach den entsprechenden Keynote Lectures oder in den „Freie Themen“- Sessions präsentiert wurden. In der „Fußorthopädie“-Sitzung berichtete beispielsweise Doz. Dr. Martin Kaipel die Ergebnisse einer anatomischen Studie, wonach bei der minimal invasiven Halluxvalgus- Korrektur nach Bösch ein erhöhtes Risiko für die Schädigung des Nervus peronaeus superficialis besteht. Dieses Risiko könne durch die sorgfältige Platzierung des Bohrdrahtes oder Verwendung einer intramedullären Stabilisation reduziert werden (siehe auch Artikel in <em>JATROS Orthopädie & Traumatologie Rheumatologie</em> 1/2019, S. 32–34).</p> <h2>Internationale Referenten</h2> <p>Nicht nur österreichische Experten bereicherten das Programm der 35. Jahrestagung der ÖGO. So wurde etwa die Session „Endoprothetik Komplikation/Revision“ von den deutschen Experten Prof. Dr. Dieter Wirtz (Bonn), Prof. Dr. Joachim Grifka (Bad Abbach) und dem amtierenden Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie u Prof. Dr. Stefan Nehrer bei seiner Keynote Lecture „Update Arthrosetherapie“ nd orthopädische Chirurgie (DGOOC), Prof. Dr. Carsten Perka (Berlin), geleitet. Prof. Michael Morlock von der TU Hamburg referierte über die Kehrseite der Endoprothesenregister und Prof. Dr. Dr. Werner Siebert aus Kassel über Kurzschäfte. Doz. Dr. Philipp von Roth aus Regensburg präsentierte Fälle von Pathologien der Quadrizeps- und Patellasehne nach KTEP und Prof. Dr. Martin Rupprecht aus Hamburg erste Erfahrungen mit Magnesium-basierten Implantaten in der Kindertraumatologie (siehe auch Artikel in<em> JATROS Orthopädie & Traumatologie Rheumatologie</em> 2/2019, S. 47–49).</p> <p>Ein besonders großes Team reiste aus der Bonner Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an. Neben dem schon erwähnten Leiter Prof. Wirtz bestritt Dr. Hendrik Kohlhof mehrere Referate („Adipositas in der Knierevisionsendoprothetik“, „Das Integriert-Geriatrisch-Orthopädische Konzept InGerO“, „Frühdiagnostik von periprothetischen Infektionen mittels Einzelmolekülmikroskopie der Synovialflüssigkeit“) und viele weitere Teammitglieder aus Bonn präsentierten ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse.</p> <h2>Aus der Festsitzung</h2> <p>Im Zuge der Festsitzung am Donnerstag wurden die beiden Preise der ÖGO für „wissenschaftliches Arbeiten“ und „Forschungsförderung“ an Priv.-Doz. Dr. Tanja Kraus und Mag. Dr. Rita Babeluk vergeben. Prof. Dr. Axel Wanivenhaus und Prof. Dr. Dieter Wirtz wurden die Ehrenmitgliedschaften der Gesellschaft verliehen. Prof. Dr. Nikolaus Böhler wurde mit der Adolf- Lorenz-Medaille geehrt. Für das Land Oberösterreich überbrachte LH-Stv. Mag. Christine Haberlander Grüße und wohnte der Festsitzung bei.</p> <h2>Daten und Fakten</h2> <ul> <li>34 Keynote Lectures</li> <li>134 Vorträge</li> <li>538 registrierte Teilnehmer</li> <li>32 Aussteller</li> </ul></p>
<p class="article-quelle">Quelle: 35. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Orthopädie und orthopädische Chirurgie, 22.–24. Mai
2019, Wels
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