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Impingement des oberen Sprunggelenkes beim professionellen Sportler

<p class="article-intro">Sportler haben ein erhöhtes Risiko, durch ein symptomatisches Impingement des oberen Sprunggelenkes Leistungseinbussen zu erfahren. Dies kann das frühe Ende einer Saison bedeuten. Umso wichtiger ist es, beim Versagen konservativer Therapien vor einem Eingriff keine Begleitpathologien zu übersehen, um den Profi schnellstmöglich und dauerhaft wieder auf Wettkampfniveau zu bringen.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Impingement des oberen Sprunggelenkes beim (professionellen) Sportler kann die Saison vorzeitig beenden.</li> <li>Begleitpathologien nicht verpassen!</li> <li>Mischinfiltrationen sind von hohem diagnostisch-therapeutischem Wert und oft die einzige M&ouml;glichkeit, ein vorzeitiges Ende der Saison abzuwenden.</li> <li>Arthroskopien sind offenen Verfahren &uuml;berlegen, die L&auml;nge der Rehabilitation sollte dennoch nicht untersch&auml;tzt werden.</li> </ul> </div> <p>Bereits 1927 wurden Osteophyten als m&ouml;gliche Ursache f&uuml;r schmerzhafte Einklemmungen im Bereich des anterioren oberen Sprunggelenkes beschrieben.<sup>1</sup> Die fr&uuml;he Theorie, dass durch forcierte Plantarflexion entstehende Kapsell&auml;sionen die Ursache f&uuml;r eine reaktive Osteophytenbildung sind, und das geh&auml;ufte Auftreten bei Fussballspielern, L&auml;ufern, T&auml;nzern und Hochspringern<sup>2&ndash;4</sup> f&uuml;hrten zu Begriffen wie &laquo;soccer ankle&raquo; oder auch &laquo;athlete&rsquo;s ankle&raquo;. Es zeigte sich jedoch, dass die Osteophyten nicht im Kapselansatz, sondern intraartikul&auml;r entstehen.<sup>5</sup> Auch sind es nicht unbedingt nur die Osteophyten selbst, die Schmerzen verursachen, sondern auch Weichteile, die anterior zwischen Tibia und Talus bzw. posterior zwischen Tibia, Talus und Kalkaneus eingeklemmt werden.<sup>6, 7</sup> Daf&uuml;r spricht auch, dass viele Patienten mit nachgewiesenen Osteophyten asymptomatisch sind.<sup>4</sup> Diese Erkenntnisse f&uuml;hrten zum heute verbreiteten Begriff des &laquo;Impingements&raquo; als Referenz auf den zugrunde liegenden Mechanismus. Impingement tritt auch bei vielen anderen Sportarten mit vergleichbaren Bewegungsabl&auml;ufen und Verletzungsrisiken auf, jedoch ist diesbez&uuml;glich kaum Literatur verf&uuml;gbar.<br /> &Auml;tiologisch kann zwischen Traumafolgen und chronischer &Uuml;berlastung sowie kn&ouml;chernen und weichteiligen Ursachen differenziert werden. Posttraumatisch f&uuml;hren L&auml;sionen der Ligamente, der Synovia, Gelenkskapsel oder der Syndesmose zu Einklemmung durch Vernarbungen, Hypertrophie oder Synovitis.<sup>7</sup> Auch posttraumatische Osteophyten nach Frakturen oder oss&auml;ren Avulsionen sowie nat&uuml;rlich freie Gelenksk&ouml;rper (frakturierte Osteophyten, mobile Dissekate bei osteochondralen L&auml;sionen des Talus) k&ouml;nnen ein Impingement verursachen. Insbesondere beim Fussball f&uuml;hrt m&ouml;glicherweise auch die direkte Traumatisierung zur Ausbildung von Osteophyten.<sup>8</sup><br /> Chronische &Uuml;berlastung durch repetitive Mikrotraumen, wie z.B. beim Ballett oder bei L&auml;ufern, kann ebenfalls zur Ausbildung von Osteophyten f&uuml;hren.<sup>9, 10</sup> Zusammen mit zunehmender Gelenkmobilit&auml;t wird bei Plantarflexion die Distanz zwischen Kalkaneus und Tibia verringert und es entsteht eine vermehrte Belastung der posterioren Gelenkstrukturen. Dorsal kann dabei ein hypertropher Processus posterior tali zum Impingement f&uuml;hren. Ebenso kann ein Os trigonum durch repetitives Einklemmen aktiviert oder hypermobil und damit symptomatisch werden.<sup>9</sup><br /> Patienten mit chronischer &Uuml;berlastung als Ursache eines Impingements haben eine bessere Prognose nach operativen Eingriffen,<sup>9</sup> sodass die &Auml;tiologie durchaus eine Relevanz hat.</p> <h2>Anamnese</h2> <p>Als typische Beschwerden werden Schmerzen im ventralen oder dorsalen Aspekt des oberen Sprunggelenkes angegeben, welche w&auml;hrend oder nach Belastung auftreten. Oft k&ouml;nnen auch bestimmte Bewegungen bzw. &Uuml;bungen angegeben werden, die die Schmerzen verursachen. Dabei kommt es meist zu forcierter Flexion oder Extension, z.B. bei Pointe/Demipointe beim Ballett, tiefer Hocke, Kniebeugen, Rennen oder Springen. Gelegentlich wird eine periartikul&auml;re Schwellung beschrieben. Einige Patienten beklagen eine (subjektiv) reduzierte Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk oder sogar intermittierende Blockaden. Zur Anamnese geh&ouml;rt nat&uuml;rlich auch die Frage nach stattgehabtem Trauma.</p> <h2>Untersuchung</h2> <p>Zur Untersuchung geh&ouml;ren die Beurteilung eines allf&auml;lligen Schonganges sowie die Dokumentation von Beinachse und Fussform (planovalgus/cavovarus). Eine ausl&ouml;sende Bewegung sollte ggf. vom Patienten vorgef&uuml;hrt und die genaue Lokalisation der Schmerzen angegeben werden. Es wird der Gelenkspalt des oberen Sprunggelenkes anterior palpiert. Dabei wird versucht, den bekannten Schmerz auszul&ouml;sen, auch unter maximaler Dorsalextension. Um diese zu erreichen sollte das Knie gebeugt sein, da die Vorspannung des M. gastrocnemius sonst restriktiv wirken kann, bevor die maximale passive Dorsalextension erreicht wird. Gelegentlich kann die Symptomatik allein durch forcierte passive Dorsalextension ausgel&ouml;st werden. Allerdings sind Palpation und forcierte Flexion/Extension mangels dynamischer Belastung unter Eigengewicht oft nicht ausreichend, um das zugrunde liegende Impingement auszul&ouml;sen. Somit kann die Untersuchung alleine falsch negative Ergebnisse liefern. Erst zusammen mit Anamnese und Bildgebung ist eine abschliessende Beurteilung der Situation m&ouml;glich.<br /> Bei Verdacht auf dorsales Impingement kann der Processus posterior tali lateral (aufgrund der Weichteile etwas schwieriger auch medial) palpiert werden, ggf. mit Schmerzausl&ouml;sung. Auch hier kann versucht werden, das Impingement durch forcierte Plantarflexion auszul&ouml;sen. Falls ein aktiviertes Os trigonum eine Rolle spielt, k&ouml;nnen gelegentlich typische Beschwerden bei Dorsalextension der grossen Zehe gegen Widerstand bei neutralem oder dorsalextendiertem oberem Sprunggelenk ausgel&ouml;st werden. Dabei wird das Os trigonum durch die direkt daneben verlaufende Sehne des M. flexor hallucis longus irritiert.<br /> Auf keinen Fall darf im Rahmen der Untersuchung die Beurteilung der ligament&auml;ren Stabilit&auml;t vergessen werden. Bei der Palpation lassen sich gelegentlich sogar bereits Osteophyten lokalisieren. Begleitpathologien Es ist wichtig, aktiv Begleitpathologien zu suchen. Nach Distorsionsverletzungen treten z.B. osteochondrale L&auml;sionen am Talus auf. Deren gelegentlich diffuse Symptomatik &ndash; angesichts auff&auml;lliger Osteophyten im R&ouml;ntgenbild und suggestiver Impingement-Anamnese &ndash; entgeht leicht der Aufmerksamkeit. Chronische ligament&auml;re Instabilit&auml;ten k&ouml;nnen Osteophytenbildung verursachen, <sup>11, 12</sup> die wiederum, in Kombination mit unphysiologischer Beweglichkeit des Gelenkes, zu Impingement f&uuml;hren. Speziell Profisportler sind m&ouml;glicherweise imstande, aufgrund sehr guter Propriozeption/ Koordination eine ligament&auml;re Instabilit&auml;t relativ gut zu kompensieren. Die Anamnese ist daher nicht immer eindeutig.</p> <h2>Bildgebung</h2> <p>Zur Bildgebung geh&ouml;ren in jedem Fall konventionelle R&ouml;ntgenaufnahmen des belasteten oberen Sprunggelenkes ap. und seitlich (Abb. 1). Zu beachten ist dabei, dass mediale Osteophyten am &Uuml;bergang der Talusrolle zum Talushals durch den Talus selbst &uuml;berdeckt werden k&ouml;nnen. Van Dijk empfiehlt daher bei der Frage nach anteromedialem Impingement eine zus&auml;tzliche R&ouml;ntgenaufnahme, den &laquo;oblique anteromedial impingement view&raquo; (AMI).<sup>13</sup> Es handelt sich um eine Aufnahme mit 45&deg; gewinkeltem kraniokaudalem Strahlengang mit 30&deg; aussenrotiertem Bein und leichter Plantarflexion im Sprunggelenk beim liegenden Patienten. Auch f&uuml;r die Abkl&auml;rung eines posterioren Impingements empfiehlt Van Dijk eine zus&auml;tzliche konventionelle Aufnahme in 25&deg; Aussenrotation, um Projektionsph&auml;nomene zu vermeiden.<sup>9</sup> Da jedoch meist eine erweiterte Bildgebung erfolgt, die eine detaillierte Beurteilung allf&auml;lliger Osteophyten zul&auml;sst, f&uuml;hrt der Autor diese Aufnahmen nicht regelm&auml;ssig durch. Beim Profisportler sollte auf eine erweiterte Bildgebung nicht verzichtet werden.<br /> Das MRI ist zwar hinsichtlich eines Weichteilimpingements oft falsch negativ, wobei die Sensitivit&auml;t mit intraartikul&auml;rem Kontrastmittel erh&ouml;ht werden kann,<sup>7</sup> es werden jedoch auch differenzialdiagnostisch relevante extraartikul&auml;re Ursachen (z.B. Ganglion) und begleitende Knorpel-/ Knochen-/Bandverletzungen (Abb. 2), eine Beteiligung der FHL-Sehne oder ein &Ouml;dem als Ausdruck einer Reizung bei Os trigonum erfasst.<br /> Die Computertomografie sollte ebenfalls mit intraartikul&auml;rem Kontrastmittel durchgef&uuml;hrt werden.<sup>7</sup> &Uuml;ber die verdickte Kapsel k&ouml;nnen so auch Hinweise auf Weichteilimpingement gefunden werden.<br /> Der Vorteil gegen&uuml;ber der MRI liegt in der detaillierteren Darstellung der oss&auml;ren Strukturen. Somit k&ouml;nnen Verkalkungen oder freie Gelenksk&ouml;rper mit h&ouml;herer Sensitivit&auml;t gefunden werden. Die Sonografie bietet grunds&auml;tzlich die M&ouml;glichkeit einer dynamischen Untersuchung und somit auch Diagnostik eines Impingements. Die Qualit&auml;t der Untersuchung ist jedoch stark untersucherabh&auml;ngig und nicht immer reproduzierbar. Auch sind intraartikul&auml;re Befunde nicht zug&auml;nglich. Somit kann die Sonografie durchaus den Stellenwert einer orientierenden Untersuchung haben, ersetzt jedoch nicht die erweiterte Bildgebung mit MRI oder CT.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Ortho_1801_Weblinks_s20_abb1.jpg" alt="" width="1051" height="813" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Ortho_1801_Weblinks_s20_abb2.jpg" alt="" width="1051" height="652" /></p> <p>&nbsp;</p> <h2>Konservative Therapie</h2> <p>Es existiert ein weites Spektrum konservativer Massnahmen, jedoch kaum Evidenz bez&uuml;glich deren Effektivit&auml;t. Neben Taping und anderen klassischen physiotherapeutischen Massnahmen wird versucht, durch Distraktion/Mobilisation der angrenzenden Gelenke sowie des Sprunggelenkes selbst eine Entlastung herbeizuf&uuml;hren. Relevant sind eine Laufanalyse und eine Beurteilung der sportartspezifischen Bewegungsabl&auml;ufe. Bereits leichte &Auml;nderungen im Laufstil bzw. der Technik k&ouml;nnen m&ouml;glicherweise sehr effektiv sein. Bei entsprechenden Defiziten bietet eine Optimierung der Propriozeption/ Koordination Potenzial. Sprunggelenksorthesen k&ouml;nnen im Rahmen einer akuten Situation nach &Uuml;berlastung oder Trauma entlastend wirken. Bei anteriorem Impingement kann ein Fersenkeil helfen, beim Laufen die schmerzausl&ouml;sende endgradige Dorsalextension zu vermeiden.<br /> Systemisch verabreichte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) k&ouml;nnen beitragen, durch Abschwellen der Synovia ein Impingement derselben zu vermeiden. Dies kann einen allf&auml;lligen Teufelskreis (Einklemmen der Synovia ? Synovitis mit Anschwellen ? vermehrtes Einklemmen) unterbrechen und damit auch langfristige Erfolge erwirken. Derselbe Mechanismus liegt Steroidinfiltrationen des oberen Sprunggelenkes zugrunde. Nat&uuml;rlich sind Steroidinfiltrationen in der Regel deutlich potenter als NSAR. Dar&uuml;ber hinaus sind sie, als Mischinfiltration mit einem Lokalan&auml;sthetikum, auch von diagnostischem Wert. Ist ein sonst verl&auml;sslich ausl&ouml;sbarer Schmerz direkt nach einer intraartikul&auml;ren Infiltration mit einem Lokalan&auml;sthetikum nicht mehr vorhanden, darf von einer intraartikul&auml;ren Schmerzursache ausgegangen werden. Zu achten ist explizit auf die initiale Wirkung, solange die Lokalan&auml;sthesie effektiv ist. Eine Beschwerdereduktion nach einigen Tagen aufgrund der Steroidwirkung kann nur noch eingeschr&auml;nkt mit einer rein intraartikul&auml;ren Schmerzursache assoziiert werden. Dies gilt auch f&uuml;r extraartikul&auml;re Infiltrationen eines evtl. vorhandenen Os trigonum bei posteriorem Impingement.<br /> Nat&uuml;rlich werden beim (Profi-) Sportler, wie bei jedem anderen Patienten auch, die oben beschriebenen nicht invasiven Methoden angewendet. Jedoch ist die Steroidinfiltration in den meisten F&auml;llen das Mittel der Wahl. Das Risiko ist gering, die diagnostische Aussagekraft relevant und das Potenzial, eine reversible Situation zu konsolidieren, hoch. Dies gilt v.a. f&uuml;r akute Synovitiden nach Trauma oder &Uuml;berlastung. Sobald ein Sportler bei Verdacht auf Impingement seine Leistung nicht abrufen bzw. das Training nicht suffizient absolvieren kann, sollte mit dieser diagnostisch-therapeutischen Massnahme nicht lange gez&ouml;gert werden. Ist es mit Infiltrationen nicht m&ouml;glich das Problem zu l&ouml;sen (meist kommt es zumindest zu einer tempor&auml;ren Verbesserung), wird ein chirurgischer Eingriff kaum zu vermeiden sein.</p> <h2>Operative Therapie</h2> <p>Arthroskopische Verfahren zeigen anterior sehr gute Resultate, schnelleren Return-to-Sport und weniger Komplikationen (3&ndash;7 % vs. 18 % ) als offene Verfahren und sind somit vorzuziehen.<sup>14&ndash;19</sup> Einige Pathologien sind gelegentlich erst intraoperativ nachvollziehbar, z.B. Narbenstr&auml;nge (Abb. 3) oder einklemmende Synovialzotten. Osteophyten sind jedoch teilweise synovial &uuml;berwachsen und somit nicht immer sofort ersichtlich. Sie sollten daher bereits im Vorfeld in der Bildgebung lokalisiert worden sein, da sie sonst in Einzelf&auml;llen durchaus &uuml;bersehen werden k&ouml;nnen. Wird ein reines Impingement operiert, kann der Eingriff ohne Extension in R&uuml;ckenlage durchgef&uuml;hrt werden. Als prognostischer Faktor wurde nicht die Gr&ouml;sse oder die Lokalisation von Osteophyten identifiziert, sondern der Grad der Verschm&auml;lerung des Gelenkspalts.<sup>20</sup><br /> Auch bei posteriorem Impingement ist die Arthroskopie den offenen Verfahren &uuml;berlegen hinsichtlich Komplikationsrate (2&ndash;11 % vs. 16&ndash;24 % ) und Return-to-Sport (8&ndash;12 Wochen vs. bis 5 Monate).<sup>21&ndash;25</sup> Sie ist jedoch technisch nicht zu untersch&auml;tzen, da die posterioren Gelenkstrukturen erst in den Weichteilen lokalisiert und freigelegt werden m&uuml;ssen. Medial der Flexor-hallucis-longus-Sehne ist das Gef&auml;ss- Nerven-B&uuml;ndel bis zur Identifikation der Sehne vulnerabel. Diese kann dann jedoch ebenfalls inspiziert werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Ortho_1801_Weblinks_s20_abb3.jpg" alt="" width="891" height="945" /></p> <h2>Postoperativ</h2> <p>Postoperativ ist, nat&uuml;rlich insbesondere beim Profisportler, eine intensive physiotherapeutische Nachbetreuung Pflicht. Neben der sofortigen Mobilisation des Sprunggelenkes<sup>26</sup> erfolgt, nach einer kurzen Phase der Teilbelastung von 3 bis 5 Tagen, der Belastungsaufbau nach Massgabe der Beschwerden. Dar&uuml;ber hinaus sind die ersten Wochen von der Behandlung der Weichteile und abschwellenden Massnahmen/Lymphdrainage gepr&auml;gt.<br /> Der Druck des Profisportlers, so schnell wie m&ouml;glich wieder leistungsf&auml;hig zu werden, kann zu einer &Uuml;berlastung f&uuml;hren und die Rekonvaleszenz signifikant verl&auml;ngern. Auf ausreichende Erholungsphasen zwischen den Therapiemassnahmen ist daher zu achten.</p> <h2>Timing einer Operation</h2> <p>Bei Profisportlern mit Impingement- Symptomatik stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt eines chirurgischen Eingriffs. Verschiedene Faktoren beeinflussen diese Entscheidung. Dazu z&auml;hlen der Beginn bzw. die Intensit&auml;t der Symptome und deren Einfluss auf die Performance im Wettkampf und w&auml;hrend des Trainings. Leider kann nicht verl&auml;sslich vorhergesagt werden, wie lange es schlussendlich dauert, bis die Wettkampff&auml;higkeit wiederhergestellt ist.<br /> Erfahrungsgem&auml;ss h&auml;ngt der Verlauf der Rehabilitation nicht unwesentlich davon ab, wie ausgepr&auml;gt das D&eacute;bridement w&auml;hrend des Eingriffes ausf&auml;llt. Sofern nur ein kleiner Osteophyt oder ein st&ouml;render Narbenstrang reseziert wird, erholen sich die Patienten oft innerhalb weniger Wochen bis zur vollen Leistungsf&auml;higkeit. M&uuml;ssen, z.B. f&uuml;r die Entfernung Abb. 3: Vernarbung im anterioren Rezessus (Stern) gr&ouml;sserer Osteophyten, fl&auml;chige Adh&auml;sionen bzw. Teile der Kapsel gel&ouml;st werden, persistieren gelegentlich Restbeschwerden, die sich durch Weichteilschwellungen sowie Schmerzen w&auml;hrend und nach der Belastung manifestieren. Stagniert eine solche Belastungsintoleranz &uuml;ber l&auml;ngere Zeit, kann nach etwa 12 Wochen eine erneute Steroidinfiltration diskutiert werden. Nat&uuml;rlich setzt dies voraus, dass keine Begleitpathologie &uuml;bersehen worden ist. Muss im Rahmen des Eingriffes eine osteochondrale L&auml;sion behandelt oder eine Bandraffung durchgef&uuml;hrt werden, kann sich die Zeit bis zur vollst&auml;ndigen Belastbarkeit signifikant verl&auml;ngern.<br /> Ist die Wettkampfsaison bereits fortgeschritten und die Symptomatik relativ mild, kann es sinnvoll sein, die konservativen Massnahmen maximal auszusch&ouml;pfen, um die Wettkampff&auml;higkeit bis zum Saisonschluss zu erhalten und den Eingriff nach Saisonende durchzuf&uuml;hren. Bei ausgepr&auml;gten Beschwerden fr&uuml;h in der Saison und Versagen einer oder maximal zweier Infiltrationen ist es meist besser, diese vorzeitig zu beenden. Nach dem Eingriff und der konsequenten Rehabilitation kann idealerweise gegen Ende der Saison noch einmal ins Wettkampfgeschehen eingegriffen werden. Alternativ kann auch direkt die langfristige Vorbereitung auf die Folgesaison geplant werden.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Baetzner W: Sportsch&auml;den am Bewegungsapparat. 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