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Die AGA kommt nach Linz
Jatros
Autor:
Mag. Christine Lindengrün
30
Min. Lesezeit
12.07.2018
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<p class="article-intro">Eine Reihe neuer spannender Sitzungsformate und ein ganz besonderes Highlight in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center Linz erwartet die Teilnehmer des 35. AGA-Kongresses im September in Linz. Zur Publikumsveranstaltung wird hohe Sportprominenz in der „AGArena“ erwartet.</p>
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<p class="article-content"><p>Der 35. Kongress der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) wird vom 13. bis 15. September 2018 in Linz stattfinden. Dr. Florian Dirisamer, Linz, und Dr. Philipp Heuberer, Wien, sind für die wissenschaftliche Organisation verantwortlich. An hochrangigen Key­note-Speakern konnten die Kniespezialisten Andy Williams und Tim Spalding, die Schulterchirurgieexperten Herbert Resch und Laurent Lafosse und für die Hüfte Richard Villar gewonnen werden. Moderne, praxisorientierte Formate laden zur Interaktion ein.</p> <h2 class="Zwischentitel-1">Kontroversen im Boxring</h2> <p>„Bei den bei Kongressen sonst üblichen Formaten kommt die Interaktivität oft zu kurz“, meint Dr. Heuberer. Nach Plenarvorträgen ist die Zeit für Diskussion sehr begrenzt und es nehmen meist nur die „honorigen“ Persönlichkeiten daran teil. Beim 35. AGA-Kongress sollen neue Sitzungsformate die Interaktion fördern. So werden beispielsweise kontroverse Themen der Schulter- und Kniechirurgie in einem sogenannten „Fish-Bowl“-Format diskutiert werden. „In einem Boxring wird das Thema von einem Moderator kurz eingeleitet. Das Publikum steht rundherum, in der Mitte befindet sich ein Buzzer. Jeder kann hingehen, den Buzzer betätigen und sein Statement abgeben“, erklärt Heuberer. So soll eine interaktive Diskussion auf wissenschaftlicher Basis zwischen den Teilnehmern entstehen. Der Boxring wird auf einer Empore in der Ausstellungshalle des Design Centers Linz aufgebaut. Geplante Themen sind: Kreuzbanderhalt versus Kreuzbandersatz, J-Span gegen Latarjet und OSG-Arthrodese versus Endoprothese.</p> <h2 class="Zwischentitel-1">Up2Date-Sitzungen für die Praktiker</h2> <p>Als Alternative zu herkömmlichen Instruktionskursen haben Heuberer und Dirisamer „Up2Date Sessions“ geplant. „Etwa die Hälfte der AGA-Mitglieder sind in der freien Praxis tätig“, so Dirisamer. „Diese brauchen handfeste Informationen.“ Verschiedene Komitees und Gesellschaften wurden beauftragt, zu den Themen Epicondylitis, OSG-Instabilität, Patellaluxation, schmerzhafte Trochanterregion und primäre Schulterinstabilität über den aktuellen Therapiealgorithmus zu informieren und einen praktischen Leitfaden zur Behandlung dieser in der Praxis häufig auftretenden Entitäten darzulegen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Ortho_1804_Weblinks_s11.jpg" alt="" width="1418" height="1004" /></p> <h2 class="Zwischentitel-1">OP-Planungsworkshops und Pre-Courses</h2> <p>„Die AGA ist ja mittlerweile nicht mehr nur die Gesellschaft für Arthroskopie, sondern auch für Gelenkchirurgie“, sagt Dirisamer. „Es gibt kaum mehr Kollegen, die ausschließlich arthroskopisch arbeiten.“ Auch in der Kniechirurgie öffnet sich das operative Gebiet immer mehr. Neue Methoden, wie PSI („patient specific instruments“) und andere Software-Entwicklungen für die OP-Planung, halten Einzug in den klinischen Alltag. Die OP-Planungsworkshops am AGA-Kongress sollen einen Überblick über diese neuen Methoden auf den Gebieten knienahe Osteotomie, KTEP und PSI in der Schulterchirurgie bieten. Die Teilnehmer werden deren Vor- und Nachteile kennenlernen und die Software ausprobieren können: 8 Stationen für ein „Hands-on“-Learning sind vorbereitet.</p> <p>An den beiden Tagen vor dem eigentlichen Kongressbeginn finden Vorkurse zu den Themen „Virtuelle Arthroskopie“ und „Interaktive Bildgebung“ statt – zu äußerst günstigen Preisen, wie Heuberer betont.</p> <h2 class="Zwischentitel-1">Media Arts und Medical Arts</h2> <p>Der Status der Stadt Linz als „UNESCO City of Media Arts“ wird auch im Rahmen des AGA-Kongresses genutzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center Linz wurde ein besonderes Projekt realisiert: „Cinematic Rendering“. Auf Basis von CT- oder MRT-Aufnahmen entstehen dreidimensionale, realitätsnahe Innendarstellungen des menschlichen Körpers. Mittels einer mobilen Version der „Deep Space 8K“-Technik können sich Besucher des AGA-Kongresses auf eine virtuelle Reise ins Innere des menschlichen Körpers begeben – ein Erlebnis, das sonst nur Besuchern des Ars Electronica Centers vorbehalten ist. „Durch die Projektion der bewegten Bilder auf Riesen-Leinwände hat man das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist“, schildert Heuberer. „Im Rahmen eines Satellitensymposiums werden Radiologieexperten aus Österreich und Deutschland hier auch die neuesten Technologien in der muskuloskelettalen Bildgebung vorstellen.“</p> <h2 class="Zwischentitel-1">Prominenz in der AGArena</h2> <p>Zur Eröffnungsfeier des Kongresses ist eine Podiumsdiskussion im Fernsehformat geplant, mit einem sehr brisanten Thema, nämlich „Verletzungsprävention am Limit“. „Moderieren wird die Diskussion Armin Assinger“, verrät Heuberer. Die Teilnehmer werden prominente Sportler, Trainer und Sportmediziner sowie Vertreter der Sportartikelindustrie sein. Es geht darum, wie Verletzungen im Hochleistungssport vermieden werden können – sei es durch Trainingsadaptionen, Verbesserungen an der Ausrüstung oder andere Maßnahmen.</p> <h2 class="Zwischentitel-1">Junge Forscher vor den Vorhang</h2> <p>Die Förderung ihrer jungen Mitglieder ist der AGA ein besonderes Anliegen. „Prof. Christian Lattermann, Leiter des AGA-Komitees Research, setzt sich besonders dafür ein, junge Kollegen in der Forschung zu unterstützen“, sagt Dirisamer. Diese Initiative soll auch am Kongress ihre Entsprechung finden: Die Autoren der besten eingereichten Abstracts werden im Rahmen zweier „Science Circles“ die Möglichkeit haben, ihre Arbeiten mit erfahrenen, wissenschaftlich tätigen AGA-Mitgliedern zu diskutieren.</p> <p>Des Weiteren haben Heuberer und Dirisamer für den AGA-Kongress eine „Speakers Corner“ in der Industrie-Ausstellung eingerichtet, wo auch Posterpräsentationen stattfinden werden, um, so die Organisatoren, junge Kollegen und die besten Posters aus dem Kongress-„Abseits“ zu holen und ihnen eine Plattform vor einem größeren Publikum zu bieten.</p> <p>Informationen und Anmeldung: <a href="http://www.aga-kongress.info">www.aga-kongress.info</a></p></p>
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