
©
Getty Images/iStockphoto
Menopause als Wendepunkt
Jatros Digital
30
Min. Lesezeit
11.10.2018
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Den Einfluss der natürlichen Menopause auf Patientinnen mit Multipler Sklerose hat eine laufende retrospektive Beobachtungsstudie aus Italien zum Thema. Auf dem ECTRIMS-Kongress wurden aktuelle Ergebnisse präsentiert.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Bei Schwangerschaften wird ein gewisser protektiver Effekt auf die Krankheitsaktivität bei MS-Patientinnen beobachtet. Nach Geburten hingegen ist das Risiko für eine Reaktivierung der Erkrankung erhöht. Als Ursache dafür wird der postpartale Abfall des Östrogenspiegels vermutet. Der Einfluss der Menopause auf die inflammatorische Aktivität ist bis jetzt noch wenig erforscht. <br /><br /> Damiano Baroncini et al. haben bislang 148 menopausale Frauen mit MS untersucht. Die große Mehrheit dieser Patientinnen erhält krankheitsmodifizierende Medikamente. Sie konnten feststellen, dass die jährliche Schubrate (ARR) nach der Menopause um 38 % sinkt (von 0,21 ± 0,31 auf 0,13 ± 0,24; p=0,005). Die jährliche Verschlechterung im EDSS-Score, die bei 108 Patientinnen evaluiert werden konnte, stieg dagegen nach der Menopause an: Prämenopausal betrug sie im Mittel +0,2, nach der Menopause +0,4 (p=0,014). Die natürliche Menopause scheint also einen Wendepunkt zu einer weniger inflammatorischen, aber progressiveren Phase der MS darzustellen, schlussfolgern die Autoren.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Baroncini D et al.: What is the impact of natural menopause on multiple sclerosis? An Italian, multicentre, retrospective, observational study. ECTRIMS 2018; P 369
</p>
Das könnte Sie auch interessieren:
Menschen mit Demenz: Was beeinflusst deren Überleben nach Diagnosestellung?
Verschiedenste Faktoren beeinflussen die Überlebenszeit nach einer Demenzdiagnose. Das Wissen um Risikofaktoren zum Zeitpunkt der Diagnose einer Demenzerkrankung oder in deren Verlauf ...
Alzheimer: Was gibt es Neues in der Biomarker-Entwicklung?
Schätzungen zufolge leben in Österreich 115000 bis 130000 Menschen mit einer Form der Demenz. Eine Zahl, die sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird.1 Antikörper-Wirkstoffe könnten in der ...
Kappa-FLC zur Prognoseabschätzung
Der Kappa-freie-Leichtketten-Index korreliert nicht nur mit der kurzfristigen Krankheitsaktivität bei Multipler Sklerose, sodass er auch als Marker zur Langzeitprognose der ...