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Kortikaler neuronaler Verlust ohne Demyelinisierung der weißen Substanz
Jatros Digital
30
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11.10.2018
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<p class="article-intro">Ein Zusammenhang von Demyelinisierung in der weißen Substanz mit neuronaler Degeneration und neurologischen Beeinträchtigungen bei MS-Betroffenen wird angenommen. MRI-Studien weisen jedoch darauf hin, dass Demyelinisierung und neuronale Degeneration unabhängig voneinander auftreten. </p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Dr. Bruce Trapp aus Cleveland (US) hat untersucht, ob Gehirne von MS-Patienten post mortem einen kortikalen neuronalen Verlust zeigen, der unabhängig von einer Demyelinisierung der zerebralen weißen Substanz ist. Die Ergebnisse: Gehirne ohne makroskopisch sichtbare Läsionen zeigten Demyelinisierungen im Rückenmark und im Kortex, aber histologisch sehr wenig Demyelinisierung in der weißen Substanz. Dennoch waren bei diesen Patienten kortikaler und neuronaler Verlust und MRI-Auffälligkeiten der weißen Substanz vergleichbar häufig zu finden wie bei Patienten mit Demyelinisierung der weißen Substanz. Als pathologisches Korrelat für MRI-Auffälligkeiten der weißen Substanz wurden Schwellungen der myelinisierten Axone identifiziert.</p> <p>Trapp schließt daraus, dass ein Subtyp der MS, die myelokortikale MS (MCMS), charakterisiert ist durch Demyelinisierung im Rückenmark und im zerebralen Kortex, aber nicht in der weißen Substanz. Kortikaler neuronaler Verlust ist nicht begleitet von Demyelinisierungen der weißen Substanz und daher ein unabhängiges pathologisches Ereignis im Rahmen einer MCMS.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Trapp B: Myelocortical multiple sclerosis: cortical neuronal loss in the absence of cerebral white matter demyelination. ECTRIMS 2018
</p>
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