© Phynart Studio E+

Gesundheit und Politik

Deutschland erwartet zwei angepasste Corona-Impfstoffe ab Herbst

Berlin - Im Herbst wird es in Deutschland nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens zwei auf Virus-Varianten angepasste Impfstoffe geben. „Wir werden im Herbst ausreichend Impfstoffe zur Verfügung haben“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.

Dies würden „im Wesentlichen“ zwei verschiedene angepasste Impfstoffe sein: zum einen ein sogenannter bivalenter Impfstoff, aufbauend auf der Virus-Variante BA.1, zum anderen ein an die Variante BA.5 angepasstes Vakzin. Beide sollen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen – „welcher Impfstoff dann eingesetzt werde, hänge von der dann vorherrschenden Corona-Virus-Variante ab“, hieß es weiter.

Der erste Impfstoff dürfte Anfang September zur Verfügung stehen, der zweite eher Ende September/Anfang Oktober. Zwar gebe es nun mit BA.2.75 wiederum eine neue Variante. Diese sei aber sehr eng an der BA.1-Variante. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine vierte Impfung in Absprache mit dem Hausarzt auch für unter 60-Jährige empfohlen.

Zahl der Corona-Fälle in deutschen Heimen steigt

Indes ist die Zahl der Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen in Deutschland zuletzt wieder deutlich gestiegen. Aus 235 Einrichtungen wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Woche Ausbrüche mit mindestens einem neuen Fall gemeldet, wie aus dem jüngsten Wochenbericht hervorgeht. In der Woche davor waren es 192.

Die Gruppe der Personen ab 80 sei auch weiterhin am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Pro 100 000 Einwohner seien in dieser Altersgruppe in der vergangenen Woche etwa 25 mit einer schweren Atemwegsinfektion und Covid-19 ins Krankenhaus gekommen. Über die gesamte Bevölkerung hinweg lag dieser Wert bei 3,7 – das entspreche etwa 3100 neuen Krankenhausaufnahmen in der Woche.

Grundsätzlich blieben der Infektionsdruck in der Allgemeinbevölkerung und die damit zusammenhängenden Belastungen des Gesundheitswesens nach RKI-Angaben hoch. „Auch bei gleichbleibenden Fallzahlen sind weitere Anstiege von schweren Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfällen zu erwarten“, schreibt das Institut. Für die zurückliegende Kalenderwoche errechnete die Behörde eine Zahl von 800 000 bis 1,3 Millionen SARS-CoV-2-Infizierten mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung.

Die Zahl der Arztbesuche aufgrund von akuten Atemwegserkrankungen sei nach wie vor deutlich höher als für die Jahreszeit üblich. Für die vergangene Woche seien 1,2 Millionen Konsultationen verzeichnet worden, gut ein Viertel davon aufgrund einer SARS-CoV-2-Infektion. (ag/red)

Back to top