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Geburtseinleitung

Wie sicher ist das Wehenmittel Cytotec®?

Kindlicher Hirnschaden, Wehenstürme mit Rupturen von Uterus und Vagina, Blutungen, Verlust der Gebärmutter und Todesfälle – Ärzte in Deutschland müssen sich rechtfertigen, warum sie das Wehenmittel Cytotec® geben und darüber nicht ausreichend aufklären. Experten aus Österreich sehen keinen Grund dafür, das Präparat zu verabreichen, doch ist es nicht auszuschliessen, dass Kollegen das Mittel auch dort einsetzen. Die Diskussion zeigt auch auf, woran es hapert: Seit Jahren haben es Geburtshelfer verabsäumt, die Leitlinie für die Einleitungen von Geburten zu aktualisieren und klare Anweisungen zu den einzelnen Präparaten zu geben.

Mehr als 40% aller Schwangeren gebären nach dem errechneten Geburtstermin. Bei vielen von ihnen wird die Geburt eingeleitet – in der Schweiz und in Österreich bei rund jeder vierten und in Deutschland bei mehr als jeder dritten Gebärenden. Bleibt das Kind zu lange im Mutterleib, könnte es zu gross werden und sich selbst oder die Mutter während der Geburt verletzen. Ein Sauerstoffmangel droht, der zu schweren Hirnschäden beim Kind führen kann; im Extremfall stirbt es noch vor der Geburt. Die Geburt lässt sich mit verschiedenen Arzneien einleiten. Um das Präparat Cytotec® mit dem Wirkstoff Misoprostol ist kürzlich in Deutschland eine heftige Diskussion entbrannt, die aber auch Schwangere und Geburtshelfer in der Schweiz und Österreich beschäftigt. Auslöser waren Zeitungsberichte1,2 über offenbar schwere Komplikationen und sogar mögliche Todesfälle im Zusammenhang mit Cytotec®. Frauen, Anwälte und Gutachter werfen Ärzten vor, sie würden das Medikament einsetzen, obwohl es Frau und Kind schade. «Cytotec® – bei uns in Österreich heisst es Cyprostol® – löst enorm gut Wehen aus, ist aber gerade auch deshalb gefährlich», sagt Prof. Peter Husslein, Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien. «Ich sehe keinen Grund, es einzusetzen, und finde es ethisch bedenklich.»

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