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Bewegungsprogramm zur Reduktion von Nebenwirkungen einer Aromataseinhibitor- Therapie bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs

<p class="article-intro">Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) untersucht, ob ein präventives Bewegungsprogramm das Auftreten von Muskel- und Gelenksschmerzen verringern kann.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Eine adjuvante antihormonelle Therapie ist bei Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs die Standardbehandlung zur Reduktion des Rezidivrisikos. Bei Frauen nach den Wechseljahren sind Aromataseinhibitoren (AI) die effektivste Form der antihormonellen Behandlung. Diese Therapie geht aber h&auml;ufig mit Nebenwirkungen einher, was nicht nur die Lebensqualit&auml;t sehr beeintr&auml;chtigen, sondern auch zu einem vorzeitigen Abbruch der Behandlung f&uuml;hren kann. Muskel- und Gelenksschmerzen und -steifigkeit werden am h&auml;ufigsten beklagt, die Inzidenz betr&auml;gt bis zu 50 %. Bisherige Studien belegen, dass k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t dazu beitragen kann, Muskel- und Gelenksschmerzen, die unter der AI-Therapie bereits aufgetreten sind, deutlich zu reduzieren.<br /> Die Studie SAKK 95/17 untersucht randomisiert, welchen pr&auml;ventiven Effekt ein zu Beginn der AI-Therapie implementiertes einfaches Bewegungsprogramm auf das Auftreten von Nebenwirkungen, insbesondere die Inzidenz von Muskel- und Gelenksschmerzen, hat. Eine erfolgreiche Umsetzung des Bewegungsprogramms k&ouml;nnte dazu beitragen, den Patientinnen die Therapie mit AI zu erleichtern, die Therapietreue zu verbessern und den Lebensstil in Bezug auf k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t nachhaltig positiv zu ver&auml;ndern. Insgesamt sollen 350 Patientinnen mit lokalisiertem Mamma-Ca aus 32 Zentren in der gesamten Schweiz nach erfolgter Tumoroperation und vor Beginn der AI-Therapie in die Studie eingeschlossen und nach dem Zufallsprinzip entweder der Bewegungs- oder der Kontrollgruppe zugeteilt werden. Die Teilnehmerinnen des Interventionsarms werden motiviert, w&auml;hrend 24 Wochen ein Bewegungsprogramm mit z&uuml;gigem ununterbrochenem Gehen (5 x pro Woche 30 Minuten im Freien) zu absolvieren. Die Patientinnen der Kontrollgruppen erhalten hingegen nur allgemeine Empfehlungen zu den positiven Effekten eines aktiven Lebensstils mit 150 Minuten Bewegung pro Woche, jedoch ohne konkrete Hinweise, wie dies erreicht werden soll. Alle Teilnehmerinnen tragen w&auml;hrend 24 Wochen einen Aktivit&auml;tstracker (&laquo;Fitness armband&raquo;) am Handgelenk. Die Behandlungsgruppe erh&auml;lt &uuml;ber das Display eine R&uuml;ckmeldung &uuml;ber die erreichte t&auml;gliche Aktivit&auml;t und dokumentiert diese in einem Tagebuch, bei der Kontrollgruppe hingegen zeigt der Aktivit&auml;tstracker diese Daten nicht an.<br /> Alle 3 Wochen ist eine Studienvisite anberaumt, bei der bei allen Patientinnen die Daten vom Aktivit&auml;tstracker heruntergeladen, Angaben aus dem Tagebuch &uuml;bernommen und vor Ort Frageb&ouml;gen ausgef&uuml;llt werden m&uuml;ssen. Die eigentliche Interventionsphase dauert 24 Wochen, die Studiendauer betr&auml;gt einschliesslich Nachbeobachtung insgesamt 2 Jahre. In der Nachbeobachtung wird zum einen ein m&ouml;glicher Effekt der Intervention auf den Lebensstil hinsichtlich Bewegung sowie Nebenwirkungen einschliesslich Muskel- und Gelenksschmerzen untersucht, und zum anderen werden Daten zum Krankheitsstatus und zur Therapie-Compliance erhoben.</p> <p><strong>Studienname:</strong> A 24 weeks activity program in patients with early breast cancer receiving aromatase inhibitor therapy. A multicenter randomized phase III trial. <br /><strong>Coordinating Investigators:</strong> PD Dr. med. Friedemann Honecker, friedemann.honecker@zetup.ch; MSc. Nicolette Hoefnagels, nicolette.hoefnagels@zetup.ch, Tumor- und Brustzentrum ZeTuP, St. Gallen <br /><strong>Clinical Project Manager:</strong> Dr. Daniele Oberti, daniele.oberti@sakk.ch, SAKK Bern <br /><strong>Teilnehmende Zentren:</strong> Hirslandenklinik Aarau, Kantonsspital Aarau, Kantonsspital Baden, Brustzentrum Basel &ndash; Praxis Thorn, Caba Zentrum f&uuml;r Onkologie, Psychologie und Bewegung, Basel, Universit&auml;tsspital Basel, EOC &ndash; Istituto Oncologico della Svizzera Italiana, Bellinzona, Inselspital Bern, Kantonsspital Graub&uuml;nden, Spital Thurgau &ndash; Kantonsspital Frauenfeld, Centre du Sein Fribourg / Brustzentrum Freiburg, Clinique de Genolier, Centre du Sein de Gen&egrave;ve, Hirslandenklinik St. Anna Luzern, Luzerner Kantonsspital, Spital M&auml;nnedorf, Network &ndash; H&ocirc;pital Neuch&acirc;telois, Kantonsspital Olten &ndash; Solothurner Spit&auml;ler, ZeTuP Rapperswil-Jona, Rundum Onkologie am Bahnhofpark Sargans, B&uuml;rgerspital Solothurn &ndash; Solothurner Spit&auml;ler, Kantonsspital St. Gallen, Tumor- und Brustzentrum ZeTuP St. Gallen, Spital STS AG Thun, Network&ndash;H&ocirc;pitaux du Valais, Kantonsspital Winterthur, Brustzentrum (Seefeld) Z&uuml;rich, Universit&auml;tsSpital Z&uuml;rich <br /><strong>Diese Studie wird unterst&uuml;tzt von:</strong> Stiftung Krebsforschung Schweiz, Rising Tide Foundation for Clinical Cancer Research, De Laszlo Foundation London und Ned Foundation Vaduz, Klara und Erwin Roth-Frei Stiftung, Stiftung zur Krebsbek&auml;mpfung, Pink Ribbon Schweiz.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Gyn_1904_Weblinks_s20_abb1.jpg" alt="" width="1580" height="486" /></p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) </p>
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