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Der Darm im Zentrum
Jatros
Autor:
Prof. Dr. Alexander Meng
Facharzt für Neurologie/Psychiatrie<br> Vizepräsident der ÖGA<br> Präsident – Stellvertreter des Österreichischen Dachverbandes für ärztliche Ganzheitsmedizin<br> E-Mail: alexander@meng.at
30
Min. Lesezeit
05.06.2019
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<p class="article-intro">Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist eine exotische, völlig klinisch orientierte Medizin. Im Gegensatz dazu arbeitet die moderne Medizin mit zahlreicher, vor allem apparativer Diagnostik, um noch mehr die Details einer Erkrankung zu erkennen. Auf Röntgen, MRT, Sonografie, Endoskopie, Histologie etc. kann ein Schulmediziner heute nicht mehr verzichten. Konträr dazu bezeichnet die innere Medizin in der TCM die Organe Milz/Pankreas (Magen, Darm, Verdauung) und die Niere als die Lebensbasis nach der Geburt – und das, ohne die exakte Anatomie und Physiologie jemals genau evaluiert zu haben.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Laut chinesischer Medizin wird in der Niere die Vitalstoff-Essenz Jing ständig erneuert. Die Milz und der Magen werden bei chronischen Krankheiten und auch im Alter schwächer, empfindlicher; ihre Aufgabe der Nährstofferzeugung wird ungenügend.<br />Häufige Tabletteneinnahme verursacht oft Magen-Darm-Probleme, die wiederum der Grund sein können, die Medikamente abzusetzen. Ein gängiger Spruch unter TCM-Ärzten lautet: „In jedem Medikament ist 30 % Gift“; dieses schadet vor allem dem Verdauungstrakt. Daher wird die nicht medikamentöse Therapie wie die Akupunktur meist bevorzugt. Die Reduktion der Tabletteneinnahme im Alter ist unter diesem Aspekt somit sehr wichtig. Die TCM kennt eine Vielzahl von Maßnahmen, um den Magen und die Milz zu schonen, zu tonisieren und dadurch die Vitalität und Abwehr zu stärken.</p> <h2>Diagnose</h2> <p>Der Mensch wird in der TCM wie eine Blackbox nur von außen gesehen und untersucht. Die Anatomie und die morphologische Zuordnung der Physiologie sind dagegen das Fundament der modernen Medizin. Die Betrachtung des Menschen als Maschine, beispielsweise im Plakat „Der Mensch als Industriepalast“ von Fritz Kahn (1888 – 1968), macht die Analyse und Studien von naturwissenschaftlichen physikalischen Verfahren überschaubarer. Das Hinzufügen von Psyche/Seele und der Einmaligkeit des Individuums im Krankheitsbild verkompliziert oft die Situation.<br /> Die TCM-Analyse sieht im Gegensatz dazu in einer Krankheit immer das Organ und die Psyche in einem. Die ursprüngliche TCM verwendet die modernen Apparaturen zur Befunderhebung nicht. Die Daten werden durch Anamnese, Inspektion, Palpation, Pulsdiagnose, Zungendiagnose, Riechen etc. gesammelt. Die TCM-Diagnose wird phänomenologisch und intuitiv gestellt und in ein hypothetisches Modell gegossen. Im Laufe der Behandlung wird die Diagnose immer wieder modifiziert.</p> <h2>Akupunkturprogramm für den Verdauungstrakt</h2> <p>Dieses Programm wird häufig zur Stärkung des Verdauungstraktes verwendet. Es ist einfach in der Anwendung. <br />Bl 20 (2 Querfinger lateral vom unteren Rand des 11. BWD. Indikation: Druckgefühl im Oberbauch, Verdauungsstörungen) <br />MP 9 (distal des Condylus medialis der Tibia. Indikation: Schmerzen im Kniegelenk, Miktionsstörungen) <br />KG 12 (genau in der Mitte zwischen dem Nabel und der Schwertfortsatzspitze. Indikation: Magenschmerzen, Blähungen, Erbrechen, Verdauungsstörungen) <br />Ma 36 (Handbreit unter der Patella und 1 Querfinger lateral der Tibiakante. Indikation: Blähungen und Bauchschmerzen, Durchfälle, Verstopfungen, Kältegefühl und Schmerzen im Bein, Bluthochdruck, Hemiparese) <br />KS 6 (2 Querfinger über der queren Handgelenksfalte, volar am Unterarm. Indikation: Magenschmerzen, Erbrechen, Palpationen, Stenokardie, Bluthochdruck, Asthma bronchiale, psychische Störungen) <br />3E 5 (2 Querfinger über der dorsalen Handgelenksfalte, zwischen Radius und Ulna. Indikation: Kopfschmerzen, Armund Fingerschmerzen) <br />Pro Sitzung etwa 10 Nadeln, der Arzt muss individuell die Punkte wählen. (Die Lokalisation und Indikation der Punkte werden im Text nur einmal angegeben.) <br />Folgende chinesische Kräuterrezepturen wirken auf die Verdauung allgemein: Xiaojianzhong Tang, Fuzilizhong Tang, Lizhong wang oder Guipi wan oder Jianpi wan oder Wenpi wan. Der Arzt wählt die Rezeptur und Dosierung individuell.</p> <h2>TCM-Physiologie: die 5-Elementen-Lehre</h2> <p>Die 5-Elementen-Lehre ist ein dynamisches Modell (Abb. 1). Hier haben wir im Uhrzeigersinn eine Stärkung/Aktivierung/ Hervorbringung (z. B. Herz/Feuer stärkt Milz/Magen). Wenn ein System wie die Verdauung eine Schwäche in ihrer Funktion aufweist, dann behandeln wir dieses System (Element Erde), aber auch das vorhergehende System (Element Feuer, Abb. 1). Bei psychosomatischen Krankheitsbildern (z. B. der sogenannte nervöse Magen) behandeln wir mit Akupunktur den Magen und den Darm (z. B. KG 12, Ma 21 [2 Querfinger lateral vom KG 12. Indikation: Magenschmerzen, Ulcus duodeni und ventriculi, Anorexie, Colitis], Ma 25 [2 Querfinger lateral des Nabels. Indikation: Magenschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Zyklusstörung], Ma 36). Für das Herz verwenden wir zum Beispiel meist KS 6 und He 7 (in der Handgelenksfurche, an der radialen Seite des Os pisiforme, radial von der Sehne des M. flexor carpi ulnaris. Indikation: Ängste, Schlafstörung, Vergesslichkeit, funktionelle Herzrhythmusstörungen).<br /> Im Inneren der 5 Kreise stehen Schwächung/ Hemmung/Abbau der physiologischen Funktionen der betreffenden Organe, beispielsweise hemmen Niere/Wasser Herz/Feuer. Beim hypothetischen Modell der 5-Elementen-Lehre steht die Verdauung im Zentrum (Abb. 1). <br />Die 5-Elementen-Lehre ist ein Modell der Analogie. Dieses Modell beschreibt die Ganzheitlichkeit des Menschen im Bezug zum Himmel und der Erde. Im Menschen steht die Verdauung im Zentrum aller physiologischen Prozesse. Das bedeutet, dass die Physiologie der Organe im Gleichnis zu diversen Phänomenen der Natur gestellt wird. Das Organpaar Milz und Magen wird demnach mit dem Element Erde und der Jahreszeit Spätsommer beschrieben, es steht in der Mitte des Körpers. Eine fahle, gelbliche Farbe der Haut deutet auf eine trophische Störung hin, das ungewöhnlich starke Verlangen nach Süßigkeiten können wir heute als Zeichen einer möglichen Erkrankung der Pankreas deuten. Ödeme und Schwellungen deuten auf mögliche Störungen im Wasserhaushalt oder Kreislauf hin. Bei Kraftlosigkeit, Bindegewebeschwäche und Muskelatrophie kann die Ursache in einer schlechten Ernährung liegen. Psychische Störungen wie Kummer, Sorgen und Nachdenklichkeit können die Verdauung ebenso beeinträchtigen. Umgekehrt kann eine Verdauungsstörung auch psychische Leiden hervorrufen. <br />Aus emotionalen Entgleisungen können Disharmonie zwischen Yin und Yang, Blutund Qi-Zirkulation sowie Funktionsstörungen in den Organen entstehen. Die Psyche benötigt die 5 Organe als Basis ihrer Funktion: Milz, Leber, Herz, Niere, Pankreas. <br />Die 5 Organe hängen funktionell zusammen. Jede psychische Störung kann das Herz, die Leber, die Milz oder die Niere treffen, wobei das Herz und die Leber die wichtigsten Rollen spielen. Wenn aber die emotionalen Reize zu lange und zu intensiv einwirken, dann kommt es zur Organstörung mit Folgen wie Schlafstörungen, Palpitation, schlechten Träumen, innerer Unruhe, Depressionen oder psychischen Auffälligkeiten. Auch Beschwerden wie Asthma, Brustschmerzen, Aufstoßen, Erbrechen, Durchfall, Meteorismus, Vertigo, Diabetes mellitus, Potenzstörungen, Zyklusstörungen etc. können verstärkt auftreten. Hier muss dann meist die Akupunktur in Kombination mit schulmedizinischer Pharmaund Psychotherapie angewandt werden. Gewaltsame emotionale Stauungen können leider auch zu schweren psychischen und somatischen Störungen führen, eine maßvolle emotionale Entladung ist hierbei wichtig.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Infekt_1902_Weblinks_s45_abb1.jpg" alt="" width="500" height="363" /></p> <h2>Die 4 Energiezentren</h2> <p>Wenn ein Burnout-Syndrom, „chronic fatigue“, Depressionen und ähnliche Symptome vorliegen, können wir versuchen, mit dem 3-Etagen-Modell zusätzliche therapeutische Ansatzpunkte mit Akupunktur zu finden. Zu den 3-Etagen-Energiezentren kommt dann der Kopf dazu.<br /> Die 4 Energiezentren (Kopf = Geist, Brust = Lunge, Bauch = Verdauung und Unterleib = Niere) werden im Folgenden beschrieben:</p> <ol> <li>Im Kopf ist der Geist. Die Sinnesorgane Auge, Nase, Ohr und Zunge ermöglichen uns den Austausch mit der Umwelt. Die Zone PdM liegt an der Stirnmitte und wird auch „das geistige Auge“ genannt.</li> <li>Im Thorax ist die Lunge. Ihre Reflexzone KG 17 (in der Höhe des 4. Interkostalraums, d. h. zwischen den Brustwarzen beim Mann. Indikation: Husten, Druck in der Brust, Schmerzen in der Brust, Singultus, Mastitis, Stenokardie) ist in der Mitte des Brustbeins. Sauerstoffaufnahme durch die Atmung ist eine wichtige Energiequelle.</li> <li>In der Mitte des Rumpfes ist das Segment der Verdauung. Die Zone KG 12 ist am Oberbauch in der Mitte zwischen Brustbeinende und Nabel. Die Aufgabe ist hier, Nährstoffe aus der Nahrung für das Leben zu gewinnen. Die gesunde, richtige Ernährung wird in der TCM großgeschrieben. Prophylaktische Akupunktur oder Akupressur besonders beim älteren Menschen wird empfohlen, ebenso beim chronisch Kranken und Patienten mit vielen Dauermedikamenten.</li> <li>Am unteren Drittel des Rumpfes ist die Zone KG 6 (etwa 2 Querfinger unter dem Nabel. Indikation: Potenzstörungen, Durchfälle, Dysmenorrhö, Harninkontinenz, Zyklusstörungen, Kräftigung). Hier ist die Reflexzone für die Niere. In Qigong wird sie als die Feuerstelle des Körpers wie „ein Ofen oder eine Lebenskerze“ geschätzt. Eine Therapie hier ist an den Lebensstil, den Rhythmus der Zeit (vier Jahreszeiten, Lebensabschnitte, Tageszeit usw.) anzupassen.</li> </ol> <p>Die Behandlung erfolgt lokal über die organbezogenen Punkte des Meridiansystems durch Akupunktur, Tuina (chinesische Heilmassage), Akupressur, Qigong, Schattenboxen, Ernährung etc.</p> <h2>Das Meridiansystem</h2> <p>Diese enge Verbindung von Wegen und Netzen garantiert eine fortlaufende Zirkulation der Energie im menschlichen Körper. Den Mittelpunkt des Meridiansystems bilden die Eingeweide (Magen, Darm, Gallenblase, Harnblase, Lunge, Herz, Leber, Milz/Pankreas, Niere). Die Kanäle verteilen sich im ganzen Körper, verbinden also nicht nur die Haut mit den Organen, sondern auch den unteren mit dem oberen Körperteil. Dadurch wird der Körper zur Funktionseinheit. Eine weitere Aufgabe des Systems ist die Herstellung der Verbindung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, er dient als Versorgungsgefäß, Informationsund Abwehrsystem. Jeder Meridian ist einem bestimmten Organsystem zugeordnet und steht mit ihm in einer Reflexbeziehung. Jede krankhafte Änderung im Organ verursacht auch eine Befundänderung der Haut im selben Segment. Umgekehrt verursacht eine intensive Reizung der Körperoberfläche auch eine Funktionsänderung im Organ desselben Segments – diese Reflexbeziehung beschreibt das Modell des Meridiansystems. <br />Für die Behandlung mit Nadeln wählt man Punkte entlang der betreffenden Meridiane. Diese Punkte unterscheiden sich von ihrer Umgebung meist schon dadurch, dass sie verstärkt druck- oder schmerzempfindlich sind. Entzündete oder vernarbte Stellen werden bei der Behandlung gemieden. Innerhalb des Punktesystems unterscheidet man wiederum zwischen Nah- und Fernpunkten. Nahpunkte liegen direkt im erkrankten Gebiet. Sie werden am häufigsten verwendet. Meist werden aber auch noch einige Fernpunkte dazu gestochen, deren Meridiane zwar das erkrankte Gebiet durchlaufen, aber weit davon entfernt liegen, um die Wirkung zu verstärken.<br />Das Meridiannetzwerk ist uns an der Körperoberfläche durch 361 Zonen, sogenannte Meridianpunkte, für Therapie und Diagnose zugänglich. 309 davon sind spiegelbildlich links und rechts am Körper. Wenn wir noch die Spezialpunkte der sogenannten Reflexzonen dazurechnen, dann kommen wir auf mehr als 1000 Akupunkturpunkte. Am häufigsten werden in der Praxis etwa 120 Punkte verwendet.</p> <h2>Gute Indikationen</h2> <p>Wie der Darm unsere Stimmung, unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden beeinflusst, beschreibt Emeran A. Mayer, ein US-Experte für Interaktionen zwischen dem Gehirn und dem Darmmikrobiom sowie für chronische viszerale Schmerzen, in seinem Buch „Das zweite Gehirn“ (Emeran A. Mayer, riva Verlag, 2. Auflage 2017). <br />Gerade die chronischen Schmerzen und das psychosomatische Wohlbefinden behandelt die TCM schwerpunktmäßig über den Magen–Darm. Die guten Indikationen für die Akupunktur in Bezug auf das Magen- Darm-System sind uns recht vertraut. Hier eine Indikationsliste nach der ICD-10.</p> <ul> <li>Obstipation bei Kolontransitstörung (K59)</li> <li>Meteorismus (R14)</li> <li>Analschmerzen (K59)</li> <li>Funktionelle (simple) Dyspepsie (K30)</li> <li>Dysfunktion des Kiefergelenks (K07.6)</li> <li>Postoperative Darmlähmung (K69.8/ 91.9/56.001)</li> <li>Magen-Darm-Krämpfe (K31.813/ K58.902)</li> <li>Anorexie (funktionell) des Kindes (F50)</li> <li>Leichte Gastroparese (K59.4)</li> </ul> <p>(„Modern Disease Menu of Acupuncture and Moxibustion Therapy“, Du Yuanhao in People’s Medical Publishing House/China 2009)<br />Wenn die Diagnose und die Indikation für eine Akupunktur als ergänzende, unterstützende Therapie feststehen, dann kann zunächst mit einem Standardprogramm begonnen werden. Dieses besteht, wie bereits ausgeführt, meist aus lokalen, regionalen Punkten mit zusätzlichen Fernpunkten, pro Sitzung werden etwa 12 Nadeln verwendet. Die regionalen Punkte, druckschmerzhafte Punkte, Meridianpunkte, Triggerpunkte kombiniert mit Fernpunkten des betroffenen und des gekoppelten Meridians, Punkte von ventral und dorsal, von kranial und kaudal etc. sollten vertreten sein.<br />Die einzelnen Sitzungen sind am besten knapp hintereinander anzusetzen, etwa zwei- bis dreimal pro Woche. Wenn das Ansprechen da ist, kann man auf einmal pro Woche reduzieren. Insgesamt besteht eine Behandlungsserie aus 10 bis 12 Sitzungen, immer mit für den Patienten angenehmer mittelstarker Nadelstimulation. Für das chronische Zervikalsyndrom kann man von Anfang an mit einer Behandlung pro Woche ansetzen.<br />Bei mittelstarker Manipulation der Nadeln werden lokale Punkte oberflächlich und zart stimuliert.<br />Je chronischer eine Störung ist, desto eher ist mit einer längeren Behandlungsperiode zu rechnen. Alle medikamentösen Dauer- bzw. Bedarfstherapien sind vom Behandlungskonzept nicht beeinflusst, eine Änderung sollte nur nach Ansprechen auf die Nadeltherapie und nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt erfolgen.</p> <h2>Vorbeugung und Lifestyle</h2> <p>Leben ist Bewegung und Ruhe. Wer sich bewegt, der altert spät. Die Durchblutung, Muskulatur, Knochen und Gelenke werden durch Bewegungen gestärkt. Die Atmung, die Verdauung und der Kreislauf verlangen vernünftige Belastungen. So spürt man beispielsweise nach einer Woche, die man im Bett liegen musste, beim Aufstehen, dass die Beine kraftlos sind und der Kopf dumpf ist. Auch die Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil des gesunden Lebens. Die TCM sieht aber bei sämtlichen Aktivitäten in der Zügellosigkeit eine große Gefahr für die Gesundheit. Insbesondere ab dem 60. Lebensjahr sollte dies mehr Beachtung finden. Qigong und Taijiquan sollten täglich praktiziert werden.<br />Signale einer geistigen Erschöpfung sind Müdigkeit, Sehstörung, Hörverminderung, müde Extremitäten, viel Gähnen, Schläfrigkeit, Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit, wenig Appetit, Übelkeit, Wesensveränderung, innere Unruhe, Reizbarkeit, Depressivität, Lesen, ohne sich an den Inhalt erinnern zu können, viele Fehler beim Schreiben usw.<br />Aus emotionalen Entgleisungen können Disharmonien zwischen Yin und Yang, Blut- und Qi-Zirkulation und Funktionsstörungen in den Organen entstehen. Die Psyche benötigt die 5 Organe als Basis ihrer Funktion, sie hängen funktionell zusammen. Jede psychische Störung kann Herz, Leber, Milz oder die Niere treffen. In der Psychosomatik spielen Herz und Leber die wichtigste Rolle. Wenn aber die emotionalen Reize zu lange und zu intensiv einwirken, dann kommt es zur Organstörung. Meist ist dann eine kombinierte Therapie nötig.</p> <h2>Zusammenfassung</h2> <p>Die Verdauung (Magen–Darm) steht im Zentrum unserer Gesundheit. Einige Heilverfahren wie Akupunktur, Kräutertherapie sowie Lifestyle-Modifikation sind in Arbeitsmodellen einfach zu verstehen. Wenn Diagnose und Indikation stimmen, dann ist die TCM auch sehr effektiv als Unterstützung (Komplementieren) der modernen Medizin. Mehr aktuelle Informationen über die Akupunktur-Fortbildung mit ÖÄK-Diplom sind bei der Österreichischen Gesellschaft für Akupunktur (www.akupunktur.at) zu erfahren.</p></p>
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<p>beim Verfasser</p>
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