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Neues Service „MilbenCheck“

Hausstaubmilben-Allergie: unterschätzt, unerkannt, unbehandelt

<p class="article-intro">Obwohl die Milbe nach den Pollen der häufigste Auslöser einer Allergie ist, die besonders im Herbst Schlaf und Lebensqualität raubt, werden die Beschwerden ignoriert, mit einer Verkühlung verwechselt oder einfach nicht ernst genommen. Die Hausstaubmilben-Allergie gilt als die „graue Maus“ unter den Allergien. Doch, Achtung: Sie ist die häufigste Ursache für Asthma. Nur wer die Beschwerden rechtzeitig erkennt und vom Facharzt behandeln lässt, kann die Entstehung der gefürchteten chronischen Lungenerkrankung verhindern. Mit dem neuen Service „MilbenCheck“ als Online-Portal und kostenlose App gibt es nun eine Hilfestellung, um die Erkrankung frühzeitig erkennen, verstehen und besser mit ihr umgehen zu können.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Man sieht sie nicht, man h&ouml;rt sie nicht, man riecht sie nicht. Doch viele sp&uuml;ren sie: die Hausstaubmilbe. &bdquo;Insgesamt leidet bereits jeder vierte &Ouml;sterreicher an einer allergischen Erkrankung, mehr als ein Drittel (37 % ) davon an einer Hausstaubmilben-Allergie&ldquo;,<sup>1</sup> berichtet Univ.-Prof. Dr. Reinhart Jarisch, stv. Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums (FAZ) in Wien. Damit z&auml;hlen Milben nach den Pollen zu den h&auml;ufigsten Ausl&ouml;sern von Allergien. &bdquo;Typische Beschwerden sind morgendliche Niesanf&auml;lle, eine verstopfte Nase sowie Husten bis zu Enge in der Brust. Von erholsamem Schlaf kann oftmals keine Rede sein, die Patienten sind den ganzen Tag lang m&uuml;de und weniger leistungsf&auml;hig.&ldquo; Die beschwerlichen Symptome treten im Gegensatz zu einer Pollenallergie das ganze Jahr &uuml;ber auf und erreichen im Herbst ihren H&ouml;hepunkt.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2015_Jatros_Derma_1501_Weblinks_Seite14.jpg" alt="" width="116" height="286" /></p> <h2>Nur etwa jeder zweite Milbenallergiker geht zum Arzt &hellip;</h2> <p>Obwohl die Hausstaubmilben-Allergie st&auml;ndig pr&auml;sent ist, wird sie h&auml;ufig nicht als solche wahr- oder ernst genommen. Nur etwa die H&auml;lfte der Erkrankten findet den Weg zum Facharzt und damit zu einer fundierten Diagnose.<sup>2</sup> Viele Betroffene kommen gar nicht auf die Idee, dass eine Allergie hinter ihren Beschwerden stecken k&ouml;nnte; sie haben resigniert und gelernt, mit den Einschr&auml;nkungen zu leben.<sup>3</sup></p> <h2>&hellip; und ein Viertel ist asthmakrank</h2> <p>Fatale Sorglosigkeit, denn als weltweit h&auml;ufigste Ursache von Asthma bronchiale darf eine Hausstaubmilben-Allergie keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden!<br /> <br /> &bdquo;Patienten mit allergischer Rhinitis haben ein erh&ouml;htes Risiko, dass die chronische Entz&uuml;ndung von den oberen in die unteren Atemwege wandert. Asthma bronchiale ist die Folge&ldquo;, warnt Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, &Auml;rztlicher Leiter des FAZ. &bdquo;Besonders ganzj&auml;hrige Allergene wie die Hausstaubmilben l&ouml;sen &ndash; weit h&auml;ufiger als Pollen &ndash; die lebenslange und mitunter stark beeintr&auml;chtigende Lungenerkrankung aus.&ldquo;<br /> <br /> Anzeichen, die &uuml;ber mehrere Wochen hindurch andauern, sollten daher unbedingt beim allergologisch geschulten Arzt abgekl&auml;rt werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2015_Jatros_Derma_1501_Weblinks_Seite15_1.jpg" alt="" width="265" height="265" /></p> <h2>Moderne Diagnose, innovative Therapien</h2> <p>Wird eine Hausstaubmilben-Allergie festgestellt, sollte so rasch wie m&ouml;glich der Haushalt umfassend und sorgf&auml;ltig so umger&uuml;stet werden, dass sich die Lebensbedingungen f&uuml;r Milben verschlechtern. In weiterer Folge gilt es, durch konsequente Ma&szlig;nahmen wie Kontrolle des Raumklimas oder Verwendung von milbenabt&ouml;tenden Substanzen stets darauf zu achten, die Allergenbelastung konstant m&ouml;glichst gering zu halten. Um die Beschwerden bei Bedarf rasch zu lindern, gibt es bew&auml;hrte Medikamente wie Antihistaminika und Kortison. Die einzige M&ouml;glichkeit, auch die Ursache zu bek&auml;mpfen und die Entstehung von Asthma zu verhindern, ist die spezifische Immuntherapie (SIT). Dabei wird dem K&ouml;rper in Form von Spritzen (Goldstandard) oder Tropfen &uuml;ber drei Jahre hinweg das Allergen anfangs in langsam steigender Konzentration zugef&uuml;hrt. &bdquo;Eine gute und vielversprechende Alternative zur Spritzenkur stellen die Allergentabletten dar, wie es sie bereits f&uuml;r Gr&auml;serpollen-Allergiker gibt. Auch f&uuml;r Hausstaubmilben-Allergiker kommt eine Tablette auf den Markt, die sowohl bei Beschwerden an Augen und Nase als auch bei Asthma bronchiale eine beeindruckende Wirksamkeit zeigt&ldquo;,<sup>4</sup> gibt Lungenfacharzt Wantke einen Ausblick.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2015_Jatros_Derma_1501_Weblinks_Seite15_2.jpg" alt="" width="387" height="197" /></p> <h2>&bdquo;MilbenCheck&ldquo;: neues Service f&uuml;r Milbenallergiker</h2> <p>Mit der App und dem Online-Portal &bdquo;MilbenCheck&ldquo; gibt es nun ein neues, weltweit einzigartiges Angebot f&uuml;r Milbenallergiker. &bdquo;Das Service wurde in Kooperation von Medizinischer Universit&auml;t Wien, Floridsdorfer Allergiezentrum (FAZ) und der Firma ALK auf wissenschaftlich fundierter Basis entwickelt&ldquo;, so Uwe E. Berger, MBA, Leiter der Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation der Medizinischen Universit&auml;t Wien, die internationaler Vorreiter und Impulsgeber zahlreicher Services f&uuml;r Allergiker mit Atemwegserkrankungen ist. &bdquo;Dabei wird die individuelle Situation des Betroffenen ber&uuml;cksichtigt. Allergiker werden unterst&uuml;tzt, ihre Allergie im t&auml;glichen Leben, am Arbeitsplatz oder in der Schule zu beobachten, zu verstehen und besser damit umzugehen.&ldquo; N&uuml;tzliche Infos rund um das Thema Allergie, Antworten auf wichtige Fragen zu Entstehung, Verlauf, Diagnose und Behandlungsm&ouml;glichkeiten sowie Tipps zur Allergenvermeidung informieren dar&uuml;ber, wie man eine Milbenallergie in den Griff bekommt. Um die pers&ouml;nlichen Daten der Benutzer zu sch&uuml;tzen, wurde in der Entwicklung besonderes Augenmerk auf den Datenschutz gelegt und ein neues Anmeldeverfahren angewendet.<br /> <br /> Die Applikation f&uuml;r iOS- und Android-Ger&auml;te steht zum kostenlosen Download in den Stores zur Verf&uuml;gung, das Online-Portal ist unter www.milbencheck.at erreichbar.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Pressegespräch „Hausstaubmilben-Allergie: unterschätzt, unerkannt, unbehandelt“, 13. November 2014, Wien </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Hemmer W et al: Sensibilisierungsh&auml;ufigkeit auf Inhalationsallergene (Pricktest, n=13.719, FAZ 1997&ndash;2007)<br /><strong>2</strong> Bauchau V et al: Eur Respir J 2004; 24(5): 758-64<br /><strong>3</strong> Valovirta E et al: Eur Resp Dis 2012; 8(2): 123-8<br /><strong>4</strong> Mosbech et al: J Allergy Clin Immunol 2014; 134: 568-75</p> </div> </p>
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