
Gratis-Kinderimpfungen: oft zu spät und unvollständig
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Seit mehr als 20 Jahren besteht in Österreich das Gratis-Kinderimpfprogramm. Es ermöglicht allen hier lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr unabhängig von der finanziellen Situation der Familie den Zugang zu wichtigen Impfungen. "Derzeit werden im Rahmen des Kinderimpfkonzepts acht verschiedene Impfungen gratis verabreicht, die Schutz gegen 13 Erregergruppen bieten", erklärt Maria Paulke-Korinek vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Leitung Abteilung für Impfwesen. Neu sind in diesem Jahr die Umstellung von einem 10-valenten auf einen 13-valenten Pneumokokkenimpfstoff, die frühere Gabe des dritten Teils der Sechsfach-Impfung (im 11. oder 12. Lebensmonat statt zwischen dem 12. und 14.) sowie ein neuer Rotavirusimpfstoff, der nur noch in zwei anstelle von drei Dosen verabreicht wird.
Durchimpfungsraten zu niedrig
Doch obwohl das Programm von den meisten Eltern gut angenommen wird, gibt es Impflücken. "Aus den Berechnungen der Durchimpfungsraten für Masern-Mumps-Röteln und Polio ist bekannt, dass Kinder in Österreich zu spät und nicht ausreichend konsequent mit der notwendigen Anzahl an Dosen geimpft werden", sagt Paulke-Korinek. Hohe Durchimpfungsraten sind aber wesentlich, um die von der Weltgesundheitsorganisation WHO gesteckten Ziele, zum Beispiel die Eradikation von Masern, zu erreichen.
In Österreich stieg die Zahl der Masernfälle 2019 im Vergleich zum Vorjahr um fast das Doppelte an. Von den 151 gemeldeten Fällen traten 22 bei Kindern von eins bis vier Jahren und sechs bei den unter Einjährigen auf. "Und das, obwohl die Masernimpfung Teil des kostenlosen Kinderimpfprogrammes ist", sagt Daniela Schmid, Leiterin der Abteilung für Infektionsepidemiologie & Surveillance des Bereichs Public Health an der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. "Masern sind keine harmlose Erkrankung. Etwa 20% aller Erkrankten müssen mit Folgeerscheinungen bis hin zur Masernenzephalitis rechnen", betont Peter Voitl, Leiter der Kinderintensivstation im SMZ Ost mit dem Spezialbereich Kinderkardiologie und Gründer des ersten Wiener Kindergesundheitszentrums Donaustadt. "Eine Infektion mit dem Masern-Virus führt außerdem zu einem langfristigen Schaden des Immunsystems", ergänzt Schmid. Daher sei es wichtig, dass alle Kinder ab dem 9. Lebensmonat zwei Dosen des Kombinationsimpfstoffes Masern-Mumps-Röteln erhalten, sind sich die Experten einig. Erwachsene, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, sollten sich ebenfalls impfen lassen. Die Impfung ist an allen öffentlichen Impfstellen gratis erhältlich. (cri)
Quelle:
Workshop "Gratis-Kinderimpfprogramm: Warum ein optimaler Impfschutz für die Kleinsten so wichtig ist", 12. Februar 2020
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