Erfolg versprechende Medikamente bei Covid-19
„War der (mediale) Fokus im letzten Jahr vor allem auf die Entwicklung der Impfung gerichtet, werden in diesen eineinhalb Jahren Pandemie natürlich auch bezüglich der Behandlung und medikamentösen Therapie von Covid-19 globale Anstrengungen unternommen und neue Erkenntnisse gewonnen“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Generalsekretär der ÖGP im Rahmen der 45. Jahrestagung der Gesellschaft. Insgesamt werden derzeit mehr als 1550 Substanzen als Kandidaten für eine mögliche Therapie von Covid-19 betrachtet. 28 dieser Substanzen haben bereits eine ordnungsgemäße Zulassung oder Notfallzulassung erhalten. Dazu zählen antivirale Präparate, antientzündliche bzw. immunmodulatorische Präparate, die dämpfend auf das überschießende Immunsystem wirken, antithrombotische Therapeutika sowie Antikörper zur passiven Immuntherapie. „Die größte Anzahl klinischer Studien ist derzeit unter antiviralen Substanzen zu verzeichnen: 248 Studien sind derzeit in der Phase III und weitere 84 in der Phase IV im Gange. Neben bekannten antiviralen Substanzen, die im Rahmen des Repurposing für die Behandlung von Covid-19 untersucht werden, befinden sich auch neue Substanzen in Entwicklung,“ erläuterte Lamprecht den Forschungs- und Entwicklungsstand. Der Vorstand der Universitätsklinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum, Linz, legte dar, dass die Medizin dem Ziel, diese schwere Erkrankung besser behandeln zu können, in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich näher gerückt ist. Eine einfach applizierbare „Wunderwaffe“ mit 100%iger Wirksamkeit konnte jedoch bislang nicht entdeckt bzw. entwickelt werden. „So viele Menschen wie möglich sollten daher das Impfangebot wahrnehmen, da die Prävention der Reparaturmedizin deutlich überlegen ist“, appelierte der Experte.
Quelle:
Presseaussendung der ÖGP vom 5. Oktober 2021
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