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Reisemedizinische Beratung im Alltag

<p class="article-intro">Die Reisetätigkeit nimmt stetig zu und es werden immer öfter exotische Fernziele bereist. So nehmen z. B. Reisen auf den afrikanischen Kontinent überproportional zu. Der gesellschaftliche Wandel bringt es auch mit sich, dass ältere Personen häufiger auf Reisen gehen. Gleichzeitig sind Informationen über mögliche medizinische Risiken am Ferienziel in der heutigen multimedial vernetzten Welt rasch und einfach verfügbar. Diese Entwicklungen stellen neue Herausforderungen an die Reiseberatung in der hausärztlichen Praxis dar.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Auch die mediale Pr&auml;senz m&ouml;glicher &laquo;exotischer&raquo; Gesundheitsrisiken ver&auml;ndert die Risikoperzeption. Daher muss die Informationsflut in einer Beratung gewichtet und geordnet werden. Eine Beratung sollte sich deshalb nicht ausschlie&szlig;&szlig; lich auf eine Impfberatung beschr&auml;nken, sondern die weiteren medizinischen Risiken umfassend thematisieren. Die Erfassung der genaueren Reiseumst&auml;nde ist f&uuml;r eine individuelle Reiseberatung entscheidend (Tab. 1).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-tab1-2.jpg" alt="" width="1189" height="626" /></p> <h2>H&auml;ufiges ist h&auml;ufig &ndash; und geht h&auml;ufig vergessen</h2> <p>Ferien werden als Entspannung gesehen und bereits allt&auml;gliche Beschwerden werden als Einschr&auml;nkung empfunden. Dabei geht vergessen, dass eine Reise einen raschen Wechsel des Klimas, der Essgewohnheiten, der Kultur und des pers&ouml;nlichen Umfeldes mit sich bringt. So gaben z. B. rund 80 % der befragten Reisenden an, dass sie an einer allgemeinen M&uuml;digkeit und Lethargie gelitten h&auml;tten. Ein weiteres, sehr h&auml;ufig angegebenes Beschwerdebild waren Kopfschmerzen.<sup>1, 2</sup> Auf diese Ver&auml;nderungen kann hingewiesen und damit die Perzeption beeinflusst werden. Das wichtigste &laquo;Reisemedikament&raquo; ist eine ausreichende Wasserzufuhr, durch welche diese Beschwerden gelindert werden k&ouml;nnen.<br /> Das Risiko f&uuml;r einen Verkehrsunfall oder ein kardiovaskul&auml;res Ereignis ist deutlich h&ouml;her als das Risiko f&uuml;r eine durch eine Impfung vermeidbare Erkrankung (Tab. 2). Meist ist die Verkehrssituation an der Reisedestination ungewohnt, was zu Unsicherheiten und dementsprechend zu einem erh&ouml;hten Unfallrisiko f&uuml;hren kann.<sup>3</sup> Insbesondere kosteng&uuml;nstige Fortbewegungsmittel, wie motorisierte Zweir&auml;der, bergen auch in den Ferien ein besonders hohes Risiko und auf die Wichtigkeit des Tragens eines Helmes sollte hingewiesen werden, selbst wenn in der Feriendestination keine Helmpflicht gilt.</p> <h2>Fokus Infektionsrisiken</h2> <p>Das Ziel der Reiseberatung ist die Verhinderung zwar zumeist relativ seltener, jedoch mit einer hohen Morbidit&auml;t und Mortalit&auml;t vergesellschafteter Infektionserkrankungen mittels medikament&ouml;ser Prophylaxe oder Impfungen (Abb. 1). Je nach Reisedestination gilt f&uuml;r die Einreise ein Impfobligatorium (Gelbfieber, Meningokokken).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-abb1.jpg" alt="" width="657" height="442" /></p> <p><strong>Gelbfieber</strong><br /> Gelbfieber (&laquo;Yellow Fever&raquo;; YF) ist eine durch den YF-Virus aus der Familie der Flaviviren verursachte akute Erkrankung. Die Inkubationszeit betr&auml;gt 3 bis 6 Tage. Milde Verlaufsformen sind bei der einheimischen Bev&ouml;lkerung in Endemiegebieten h&auml;ufig. Touristen oder Einwanderer erkranken &ouml;fter an einer ernsteren Form. Bei rund 15&minus;20 % der Personen kommt es zu einem schweren Verlauf mit Ikterus, Blutungen und Organversagen. In diesen F&auml;llen liegt die Mortalit&auml;t bei 30&minus;60 %.<sup>4</sup> Der Erreger wird haupts&auml;chlich durch die Aedes- M&uuml;cke &uuml;bertragen, welche im Gegensatz zur Anopheles-M&uuml;cke, dem &Uuml;bertr&auml;ger der Malaria, auch tagaktiv ist. 2018/19 kam es zu einer Zunahme der Gelbfieberf&auml;lle in Brasilien, weshalb die Impfempfehlungen f&uuml;r Reisen nach S&uuml;damerika angepasst wurden (Abb. 2).<br /> Bei der Gelbfieberimpfung handelt es sich um einen attenuierten Lebendimpfstoff. F&uuml;r viele L&auml;nder in Ost-, Zentral- und Westafrika besteht ein Impfobligatorium. Der Grenz&uuml;bertritt von einem Land in S&uuml;damerika in ein anderes ist h&auml;ufig nur mit einem g&uuml;ltigen Gelbfieber-Impfnachweis m&ouml;glich. Die Impfung kann ab einem Alter von 9 Monaten verabreicht werden. Bei &auml;lteren Personen &gt; 65 Jahre ist die Nebenwirkungsrate erh&ouml;ht, wobei schwere Nebenwirkungen sehr selten sind. Dennoch ist bei &auml;lteren Reisenden eine sorgf&auml;ltige Risiko-Nutzen-Abw&auml;gung angezeigt. In der Schweiz ist die Impfung speziellen Gelbfieberimpfstellen vorbehalten. Eine einmalige Impfung bietet gem&auml;ss WHO (neue Empfehlungen seit 2016) einen lebenslangen Schutz. Einige L&auml;nder haben diese neue Bestimmung der WHO noch nicht &uuml;bernommen und verlangen auch jetzt noch nach 10 Jahren eine erneute Impfung.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-abb2.jpg" alt="" width="661" height="552" /></p> <p><strong>Dengue, Chikungunya und Zika</strong><br /> Neben Gelbfieber gibt es weitere Viren, welche durch Aedes-M&uuml;cken &uuml;bertragen werden. Die wichtigsten reisemedizinischen Erkrankungen sind Dengue, Chikungunya und Zika, wobei letztere in den vergangenen Jahren h&auml;ufig in den Schlagzeilen zu finden war. Die Diagnose wird durch die Kozirkulation verschiedener Flaviviren erschwert. Klinisch sind sie nur schwer zu unterscheiden (Tab. 3). Dengue wie auch Chikungunya verursachen ein meist in zwei Sch&uuml;ben verlaufendes Fieber. H&auml;ufig treten ein generalisiertes Exanthem sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen auf. Typischerweise werden bei Dengue frontale und retroaurikul&auml;re Kopfschmerzen beobachtet. Eine Chikungunya-Infektion kann mit wochenlang andauernden Gliederschmerzen &auml;hnlich entz&uuml;ndlicher rheumatischer Beschwerden vergesellschaftet sein. Eine Impfung gegen diese Erkrankungen ist nicht verf&uuml;gbar (Abb. 3).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-abb3.jpg" alt="" width="661" height="836" /><br /> Im Gegensatz zu Dengue und Chikungunya handelt es sich bei Zika um ein neurotropes Flavivirus. Die meisten Infektionen verlaufen oligo- oder asymptomatisch mit unspezifischen Symptomen (siehe Tab. 3). Selten werden neurologische Komplikationen beobachtet. In der Schwangerschaft kann es beim Ungeborenen zu einer Mikrozephalie, zu Augenfehlbildungen oder zu einer H&ouml;rminderung f&uuml;hren. Daneben kann es zu Fehlgeburten, Fr&uuml;hgeburten und intrauteriner Wachstumsretardierung kommen.<sup>5</sup> Aktuell werden nur noch sporadisch Infektionen beobachtet. Vor 2015/16 zirkulierte das Zikavirus in Amerika nicht, sodass das Virus auf eine nicht immune Population traf und sich dadurch rasch ausbreiten konnte. Daraus entstand eine zunehmende Herdenimmunit&auml;t, was dem Virus den Replikationswirtepool entzog. Daher ist die Inzidenz der Infektion gesunken und das Thema aus der Tagespresse verschwunden. Mit der reduzierten Inzidenz sinkt auch das Risiko f&uuml;r Reisende, sich mit dem Virus zu infizieren. Bei einer geplanten Schwangerschaft soll aber bei Reisen in ein Gebiet mit Zika-&Uuml;bertragung auf die Gefahr f&uuml;r das Ungeborene hingewiesen werden. Es empfiehlt sich, bis 6 Monate nach der R&uuml;ckkehr mit der Familienplanung zuzuwarten. Zudem sollen wegen der Gefahr einer sexuellen &Uuml;bertragung die Safer-Sex- Regeln angewendet werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-tab3.jpg" alt="" width="657" height="477" /></p> <p><strong>Bisse und Tollwut &ndash; wenn Reisende gebissen werden &hellip;</strong><br /> Die Tollwut ist eine durch das Tollwut- Virus (Rabies-Virus) verursachte t&ouml;dliche Erkrankung. In vielen westeurop&auml;ischen L&auml;ndern wie auch in der Schweiz und &Ouml;sterreich ist die terrestrische Tollwut ausgerottet, nicht so aber in den meisten restlichen L&auml;ndern der Welt. Die Erkrankung wird durch den Speichel &minus; insbesondere bei einem Biss &minus; auf den Menschen &uuml;bertragen. Tierbisse sind ein h&auml;ufiger reisemedizinischer Notfall. Es wird gesch&auml;tzt, dass 3/1000 Reisende nach &gt; 3 Wochen Reisedauer einen Tierbiss mit einem m&ouml;glichen Tollwutrisiko erleiden. Am h&auml;ufigsten sind Hundebisse, gefolgt von Affenbissen. Geografisch ist das Risiko einer Tollwutinfektion in asiatischen L&auml;ndern am h&ouml;chsten.<sup>6</sup> Ein besonders hohes Risiko haben Velo- und Motorradreisende sowie Wander- bzw. Trekking-Touristen. Der beste Schutz ist das Vermeiden eines Bisses, d. h., Tiere &ndash; und seien sie noch so &laquo;herzig&raquo; &ndash; sollten nicht gestreichelt werden. In diesem Zusammenhang sei auch das besondere Risiko bei Kindern hervorgehoben, welche h&auml;ufig Bissverletzungen im Kopfbereich erleiden, sodass bei ihnen eine Tollwut rascher auftritt.<br /> Seit 2018 gilt in der Schweiz ein vereinfachtes Tollwutimpfschema: eine pr&auml;expositionelle Prophylaxe mit 2 Impfdosen an Tag 0 und 28 (Abb. 4).<sup>7</sup> Wenngleich aus immunologischen &Uuml;berlegungen die zweite Dosis nicht zu fr&uuml;h erfolgen sollte, um eine optimale Abwehrged&auml;chtnisantwort auszubilden, kann sie bereits nach 7 Tagen verabreicht werden, sodass neu auch relativ kurzfristige Beratungen vor der Abreise eine Tollwutimpfung nicht mehr verunm&ouml;glichen. F&uuml;r abwehrgeschw&auml;chte Personen gilt weiterhin das herk&ouml;mmliche 3-Dosen-Impfschema (Tag 0/7/21&minus;28). Eine Impfung ist empfohlen bei entsprechendem Risiko (Velo-/Motorradreisen, Trekking, Reisen in abgelegene Gebiete etc.) oder einer Aufenthaltsdauer von &gt; 1 Monat (indischer Subkontinent, Subsahara/Afrika, Bolivien u. a.). Zudem sollten die Patienten instruiert werden, nach einem Biss die Wunde gr&uuml;ndlich mit Seife zu waschen und zu desinfizieren und einen Arzt aufzusuchen, da eine postexpositionelle Boosterung mit 2 Dosen an Tag 0 und 3 immer notwendig ist.<br /> Bisse bergen nicht nur ein Tollwutrisiko, sondern auch das Risiko f&uuml;r bakterielle Infektionen. Gerade Katzenbisse scheinen meist unspektakul&auml;r, sind aber aufgrund der Bissmechanik mit tiefen Penetrationswunden vergesellschaftet und bergen verglichen mit Hundebissen ein doppelt so hohes Risiko f&uuml;r Infektionen.<sup>8</sup> Splenektomierte (anatomisch oder funktionell) Personen sollte auf ihren Reisen eine pr&auml;emptive antibiotische Therapie, z. B. Co-Amoxicillin 3 x 625 mg/Tag p. o. (bei Allergie alternativ Clindamycin 3 x 600 mg und Ciprofloxacin 2 x 500 mg/Tag p. o.) mitf&uuml;hren und nach einem Biss bzw. Speichelkontakt mit Schleimh&auml;uten oder offenen Wunden unverz&uuml;glich einnehmen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-abb4.jpg" alt="" width="655" height="652" /></p> <p><strong>Hepatitis, Meningokokken, Japanische Enzephalitis</strong><br /> Weitere reisemedizinische Impfungen sind in Tabelle 4 aufgef&uuml;hrt. Hepatitis A ist eine v. a. in Asien, Afrika, aber auch in Osteuropa weitverbreitete Erkrankung. Sie wird f&auml;ko-oral etwa &uuml;ber kontaminierte Lebensmittel und Trinkwasser &uuml;bertragen. Eine Infektion kann mehrere Wochen andauern und verursacht Bauchbeschwerden, Fieber und Ikterus. Eine Chronifizierung tritt &ndash; im Gegensatz zu einer Hepatitis- B- oder -C-Infektion &ndash; nicht auf. Eine niederschwellige Impfung erscheint sinnvoll, zumal die Infektion mit einer hohen Morbidit&auml;t vergesellschaftet ist. Eine Hepatitis- B-Impfung ist generell f&uuml;r alle Reisenden zu empfehlen, da in vielen Regionen der pr&auml;dominante &Uuml;bertragungsweg bei Erwachsenen eine medizinische Behandlung mit nicht korrekt aufbereiteten Instrumenten darstellt. Bei fehlendem Hepatitis- B-Schutz kann Hepatitis A und B kombiniert geimpft werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-tab4.jpg" alt="" width="525" height="913" /><br /> Eine Meningokokkenimpfung mit den St&auml;mmen ACWY ist bei Reisen in die Sahelzone Afrikas zu empfehlen (&laquo;Meningitisg&uuml;rtel &raquo;). Es handelt sich um einen Totimpfstoff, welcher nach 5 Jahren eine Boosterimpfung erfordert. F&uuml;r Hajj-Pilger ist der Nachweis einer Impfung gegen die Serotypen ACYW obligatorisch.<sup>9</sup> Der Polysaccharidimpfstoff Mencevac&copy; sollte nicht mehr verwendet werden.<br /> Das Risiko, an einer Japanischen Enzephalitis zu erkranken, ist f&uuml;r Reisende extrem gering und die Impfindikation ist selten gegeben. Weltweit wurden in der Vergangenheit ca. 1&ndash;2 F&auml;lle/Jahr bei Reisenden diagnostiziert. Das Virus wird durch Culex-M&uuml;cken &uuml;bertragen, Endemiegebiete sind l&auml;ndliche Gegenden Asiens mit Wasserlandwirtschaft und Schweinehaltung.<br /> Eine Typhusimpfung (Vivotiv&reg;) kann erg&auml;nzend empfohlen werden, sofern eine schlechte Nahrungsmittelhygiene w&auml;hrend der Reise gegeben ist. Dies trifft v. a. auf den indischen Subkontinent (Indien, Pakistan, Afghanistan, Nepal, Bhutan, Bangladesch) sowie Papua-Neuguinea, Osttimor etc. zu. Bei der Beratung ist die eingeschr&auml;nkte Wirksamkeit von 50&ndash;70 % zu erw&auml;hnen, damit sich der Reisende nicht in einer falschen Sicherheit w&auml;gt. Zudem handelt es sich um eine Schluckimpfung mit einem Lebendimpfstoff, welcher bei immunsupprimierten Personen kontraindiziert ist. Wichtig ist, die Schluckimpfung vor dem Beginn der Malariaprophylaxe abgeschlossen zu haben, da ansonsten die Impfwirksamkeit beeintr&auml;chtigt werden kann. Der Impfschutz h&auml;lt etwa 1 bis 3 Jahre an.</p> <p><strong>FSME, Influenza und Masern &ndash; &laquo;neue Reiseimpfungen&raquo;?</strong><br /> Seit Beginn 2019 gilt f&uuml;r die Schweiz (mit Ausnahme der Kantone Tessin und Genf) eine fl&auml;chendeckende Empfehlung einer Impfung gegen die durch Zecken &uuml;bertragene Fr&uuml;hsommermeningoenzephalitis (FSME). Eine FSME verl&auml;uft meist biphasisch. Nach einer unspezifischen grippalen Symptomatik kann es in 5&ndash;30 % zu einer Meningoenzephalitis mit Fieber und Kopfschmerzen kommen. Sequelae k&ouml;nnen allenfalls &uuml;ber Monate persistieren.<sup>10</sup> Daher ist eine FSME-Impfung generell zu empfehlen, jedoch im Kontext der reisemedizinischen Beratung im Speziellen f&uuml;r Reisen (z. B. Campingferien o. &Auml;.) nach Osteuropa, Russland und in skandinavische L&auml;nder.<br /> Die Reiseberatung bietet zudem eine gute Gelegenheit, fehlende Basisimpfungen anzusprechen und zu komplettieren. Speziell die Masern sind wegen ungen&uuml;gender Durchimpfungsraten und aufgrund abnehmender Impfbereitschaft nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit wieder auf dem Vormarsch.</p> <p><strong>Malaria 2019</strong><br /> Die Malaria wird durch Plasmodien verursacht, welche durch den Stich der Anopheles- M&uuml;cken &uuml;bertragen werden. Bereits 6 bis 8 Tage nach einem infekti&ouml;sen Stich, eventuell aber erst Wochen oder sogar Monate sp&auml;ter, kann die Erkrankung ausbrechen. Sie &auml;ussert sich wie eine Grippe: Die Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, eventuell Sch&uuml;ttelfrost, selten auch Durchfall und Erbrechen. Kinder zeigen oft atypische Symptome. Eine unbehandelte Malaria kann innerhalb kurzer Zeit zu einer lebensbedrohlichen Krankheit mit Koma f&uuml;hren. Die &Uuml;bertragung geschieht nachts und insbesondere nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang. In Regionen mit hohem Risiko (v. a. Schwarzafrika) wird meistens eine medikament&ouml;se Prophylaxe empfohlen (Tab. 5). In Regionen mit einem geringen Malariarisiko soll ein Malariamedikament zur Notfallselbstbehandlung mitgegeben werden. Die Einnahme des Notfallmedikamentes ist angezeigt, wenn beim Auftreten von Fieber mit grippalen Symptomen innerhalb von 24 Stunden kein Arzt erreichbar ist. In Regionen mit minimalem Risiko wird einzig ein M&uuml;ckenschutz empfohlen.<br /> Neben der medikament&ouml;sen Prophylaxe bzw. Notfalltherapie ist auf einen guten Insektenschutz zu achten. Auf die Haut soll ein Repellens mit den Wirkstoffen Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin aufgetragen werden. Kleider (hell und lang&auml;rmlig) oder auch R&auml;ume k&ouml;nnen mit pyrethroidhaltigen Sprays behandelt werden. R&auml;ucherspiralen (&laquo;coils&raquo;) und impr&auml;gnierte M&uuml;ckennetze helfen zus&auml;tzlich.<br /> Reisende, welche aus einem Malaria- Endemiegebiet stammen und f&uuml;r einen Verwandten-/Freundesbesuch zur&uuml;ckkehren (&laquo;visiting friends and relatives&raquo;; VFR) haben ein erh&ouml;htes Risiko, an Malaria zu erkranken, da sie den partiellen, in der Kindheit erworbenen Schutz gegen&uuml;ber den Plasmodien verloren haben, sich dessen aber gleichzeitig nicht bewusst sind. Deshalb ersuchen sie uns auch nicht um eine Prophylaxe.<sup>11</sup> Diese Personen sollten, wenn m&ouml;glich, bei medizinischen Konsultationen proaktiv auf ihre Reisepl&auml;ne angesprochen und hinsichtlich der Notwendigkeit einer Malariaprophylaxe beraten werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-tab5.jpg" alt="" width="525" height="499" /></p> <p><strong>Der Reisedurchfall &ndash; keine Besserung in Sicht</strong><br /> Magen-Darm-Beschwerden geh&ouml;ren zu den h&auml;ufigsten Gesundheitsbeschwerden w&auml;hrend und nach einer Reise. Schon die Umstellung der Ern&auml;hrungsgewohnheiten und die Ver&auml;nderung des Tagesrhythmus und des Klimas k&ouml;nnen Verdauungsprobleme verursachen. Die Inzidenz der Reisediarrh&ouml; im engeren Sinne liegt zwischen 10 und 40 %. Die Ursache ist meistens ein bakterieller Infekt, v. a. bei Kindern auch Viren, und selten, besonders bei protrahierten Verl&auml;ufen, k&ouml;nnen Protozoen die Ausl&ouml;ser sein. Meist treten die Episoden in den ersten Ferientagen auf. Die Erkrankung ist im Allgemeinen selbstlimitierend und dauert 3&ndash;4 Tage.<sup>12, 13</sup><br /> Eine Antibiotikatherapie verk&uuml;rzt die Symptomdauer nur unwesentlich (maximal einen Tag), kann jedoch die asymptomatische Bakterienausscheidungsrate erh&ouml;hen. Daher ist eine antibiotische Therapie bei milden Verl&auml;ufen nicht angezeigt.<br /> In der heutigen globalisierten Welt ist das Auftreten von Antibiotikaresistenzen ein ernst zu nehmendes Problem. In Asien ist bereits eine hohe Pr&auml;valenz der Antibiotikaresistenzraten wegen des nicht regulierten Antibiotikaverbrauches in der Bev&ouml;lkerung zu beobachten. Die Wahrscheinlichkeit der Kolonisation mit einem resistenten Bakterium betr&auml;gt nach der R&uuml;ckkehr 10&ndash;20 % und steigt auf 30&ndash;45 % bei Heimkehrern, welche unter einer Reisediarrh&ouml; gelitten haben. Bei Personen mit einer Reisediarrh&ouml;, welche deswegen zudem noch Antibiotika eingenommen haben, steigt die Pr&auml;valenz auf 70&ndash;80 %.<sup>14</sup> Daher sollten Antibiotika nur sehr zur&uuml;ckhaltend als Stand-by-Medikation verschrieben werden, z. B. bei immunsupprimierten Reisenden mit einem h&ouml;heren Risiko f&uuml;r Komplikationen und systemische Infekte. Eine Stand-by-Medikation f&uuml;r Reisen nach Asien und Afrika ist beispielsweise der Wirkstoff Azithromycin, f&uuml;r Reisen nach Mittel- und S&uuml;damerika ein Fluorochinolon.<sup>12</sup> Eine solche Medikation ersetzt jedoch bei Fieber nicht die Arztkonsultation.<br /> Die Therapie besteht in einer ausreichenden Rehydrierung. Loperamid kann allenfalls bei stark ausgepr&auml;gten Beschwerden die Diarrh&ouml; f&uuml;r einen halben bis ganzen Tag stoppen. Bei hohem Fieber und/ oder Blutbeimengungen im Stuhlgang sollte ein Arzt aufgesucht werden.<br /> Zur Vorbeugung ist nach wie vor die Nahrungsmittelhygiene entscheidend (Abb. 5). Die alte Regel &laquo;Cook it, peel it, boil it, or leave it!&raquo; hat nach wie vor ihre G&uuml;ltigkeit. Vorsicht ist insbesondere bei Salaten, Meeresfr&uuml;chten, kalten Buffets, Mayonnaise, Glace, Milchprodukten und Eisw&uuml;rfeln geboten. Die Inzidenz einer Reisediarrh&ouml; ist zudem unabh&auml;ngig von der gebuchten Hotelkategorie. Die Inzidenz ist in gehobeneren H&auml;usern genauso hoch wie in Jugendherbergen oder in Hostels. Eine prophylaktische Einnahme von Probiotika zeigt keinen Nutzen (einzig bei der Anwendung von Saccharomyces boulardii wurde in einer Untersuchung eine relative Reduktion von 30 % beschrieben) und kann daher nicht generell empfohlen werden.<sup>15</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-abb5.jpg" alt="" width="528" height="239" /></p> <p><strong>Sexuell &uuml;bertragbare Erkrankungen auf Reisen</strong><br /> Reisende sollen auf die Risiken sexuell &uuml;bertragbarer Infektionen und deren Pr&auml;vention hingewiesen werden. Es wird gesch&auml;tzt, dass ca. 12 % der neu diagnostizierten sexuell &uuml;bertragbaren Erkrankungen (&laquo;sexually transmitted diseases&raquo;; STD) bei Reisenden auftreten. H&auml;ufig sind nichtgonorrhoische (&laquo;non-gonococcal&raquo;) Urethritiden durch Chlamydien, Mykoplasmen oder Trichomonas verursacht. Bei Fieber und Lymphadenopathie, Exanthem oder Pharyngitis sollte differenzialdiagnostisch immer an eine akute HIV-Infektion gedacht, die Anamnese entsprechend erweitert und die Infektion aktiv gesucht werden. Eine HIV-Primoinfektion ist die h&auml;ufigste Diagnose eines STD nach einer Reise, gefolgt von einer Syphilis.<sup>16</sup> Die pr&auml;ventive Massnahme zur Verhinderung einer HIV-Infektion ist der konsequente und richtige Gebrauch eines Kondoms bei sexuellen Gelegenheitskontakten &ndash; nicht nur w&auml;hrend der Reise. In speziellen Situationen kann eine Pr&auml;expositionsprophylaxe (PrEP) zur HIV-Pr&auml;vention angezeigt sein, z. B. bei Ferien mit Besuchen von (homosexuell ausgerichteten) Clubs. Eine spezifische STD-Beratung ist in diesen F&auml;llen sicherlich sinnvoll und angezeigt. Gegen eine Gonorrh&ouml; oder &laquo;non-gonococcal&raquo; Urethritis sowie gegen eine Syphilis bieten Kondome keinen vollst&auml;ndigen Schutz, da die Krankheiten auch &uuml;ber Schmierinfektion &uuml;bertragen werden k&ouml;nnen. Daher ist bei entsprechender Symptomatik bei Reiser&uuml;ckkehrern eine Diagnostik angezeigt.</p> <h2>Reisen im Alter &ndash; ein besonderes Vergn&uuml;gen!?</h2> <p>Immer mehr &auml;ltere Personen erfreuen sich einer guten Gesundheit, welche Reisen auch in entlegene Gebiete zul&auml;sst. Das Alter per se stellt somit kein Reisehindernis dar und daher sollte von Reisen nicht grunds&auml;tzlich abgeraten werden. Auch bereits vorbestehende Komorbidit&auml;ten sind kein Reisehinderungsgrund, jedoch bedarf es einer individuellen Beratung und Aufkl&auml;rung &uuml;ber die m&ouml;glichen Risiken.<br /> Eine grundlegende Herausforderung des Reisens im Alter ist eine raschere Ersch&ouml;pfbarkeit. Daher sollten f&uuml;r die Reise gen&uuml;gend Pausen und f&uuml;r die Akklimatisierung am Reiseziel entsprechend mehr Zeit eingeplant werden. Nur in einer Minorit&auml;t (3 %) betagter Reisender kommt es zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes; in zwei Dritteln der F&auml;lle hat die Reise keinerlei Einfluss auf den Gesundheitszustand, bei einem Viertel tritt gar eine Besserung ein.<sup>17</sup><br /> Kardiovaskul&auml;re Ereignisse sind die h&auml;ufigsten potenziell letalen Diagnosen auf Reisen im Alter.<sup>17, 18</sup> Jedoch ist auch das Risiko eines Traumas durch Gangunsicherheiten (Sturzgefahr) und Orientierungsschwierigkeiten (z. B. im Strassenverkehr) im Alter &gt; 60 Jahre erh&ouml;ht. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, welche beachtet werden sollten. Generell sollte kurz nach einem Myokardinfarkt oder einem zerebrovaskul&auml;ren Ereignis (CVI) sowie bei einer schweren Herzinsuffizienz und ebenso bei schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit Sauerstofftherapie und nach thoraxchirurgischen Eingriffen (inkl. Pneumothorax) auf eine (Flug-)Reise verzichtet werden (f&uuml;r 6 Monate). Als Faustregel f&uuml;r die Praxis gilt, dass eine Flugf&auml;higkeit (und damit Fernreisef&auml;higkeit) vorliegt, sofern der Patient ohne Beschwerden 10 Treppenstufen steigen oder 50 m geradeaus gehen kann. Eine Niereninsuffizienz stellt in der Regel kein Problem dar. Bei einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance &lt; 30 ml/Min.) ist jedoch eine Malariaprophylaxe mit Malarone&reg; kontraindiziert. Interaktionen zwischen einer Malariaprophylaxe/- notfallmedikation und der bestehenden Therapie m&uuml;ssen &uuml;berpr&uuml;ft werden. Tabelle 6 gibt zudem eine &Uuml;bersicht &uuml;ber die Indikationstellung einer Thromboseprophylaxe bei Langstreckenfl&uuml;gen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_a1-tab6.jpg" alt="" width="527" height="538" /><br /> Eine spezielle Herausforderung stellen immunsupprimierte Personen dar. Immunsupprimierende Therapien sind zunehmend in den unterschiedlichsten Indikationen in Gebrauch und erm&ouml;glichen den Betroffenen aufgrund einer Verbesserung der Lebensqualit&auml;t auch das Reisen. Je nach Immunsuppression sollte f&uuml;r die Reiseberatung und die Indikationsstellung von Reiseimpfungen mit einem spezialisierten Zentrum Kontakt aufgenommen werden. Dies sollte wenn m&ouml;glich bereits vor dem Beginn einer Immunsuppression &ndash; insbesondere bei Einnahme eines Anti- CD27- oder eines TNF-alpha-Blockers &ndash; erfolgen, um allenfalls notwendige Impfungen f&uuml;r zuk&uuml;nftige Reisepl&auml;ne vorg&auml;ngig durchf&uuml;hren zu k&ouml;nnen. Generell gilt, dass &auml;ltere Reisende entsprechend den Impfempfehlungen geimpft werden k&ouml;nnen und sollen (vgl. Tab. 4).<br /> Vor der Reise sollten bestehende Therapien nicht ver&auml;ndert oder angepasst werden. Dem Patienten ist zu empfehlen, gen&uuml;gend Medikamente mitzuf&uuml;hren (die H&auml;lfte davon im Handgep&auml;ck). Zudem soll dem Patienten eine medizinische Dokumentation (Diagnosen, Therapien/Medikamente) in Englisch (oder der Landessprache der Zieldestination) mitgegeben werden.</p> <h2>Sinnvolle Reiseapotheke</h2> <p>Umfang und Zusammensetzung der Reiseapotheke werden durch die individuellen Bed&uuml;rfnisse des Reisenden bestimmt, aber auch durch das Reiseziel und, damit verbunden, die Zug&auml;nglichkeit medizinischer Hilfe. Eine Selbstmedikation soll die Behandlung der h&auml;ufigsten zu erwartenden gesundheitlichen Probleme erm&ouml;glichen. Dies sind in erster Linie Magen-Darm-St&ouml;rungen (Durchfall/Brechdurchfall) und Infekte der Luftwege (Erk&auml;ltungskrankheiten), aber auch Hautinfektionen und Insektenstiche. Zudem sollten M&uuml;ckenschutzmittel nicht vergessen werden.<br /> Die detailliertere Besprechung der Besonderheiten der reisemedizinischen Beratung bei Reisen mit Kindern, Bergtouren in grossen H&ouml;hen, Tauchen etc. sprengt den Rahmen dieser Zusammenstellung. Zusammenfassend sollte man sich f&uuml;r das Beratungsgespr&auml;ch gen&uuml;gend Zeit nehmen, um einerseits die Reiseimpfungen und die Malariaprophylaxe bzw. -notfalltherapie eingehend besprechen zu k&ouml;nnen und andererseits um auch auf die h&auml;ufigeren, teils nicht infekt&ouml;sen medizinischen Probleme hinzuweisen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_kasten.jpg" alt="" width="257" height="291" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Leder K et al.: GeoSentinel surveillance of illness in returned travelers, 2007-2011. Ann Intern Med 2013; 158: 456- 68 <strong>2</strong> Wilson ME et al.: Fever in returned travelers: results from the GeoSentinel Surveillance Network. Clin Infect Dis 2007; 44:1560-8 <strong>3</strong> Petridou E et al.: Are traffic injuries disproportionally more common among tourists in Greece? Struggling with incomplete data. Accid Anal and Prev 1999; 31: 611-5 <strong>4</strong> Monath TP, Vasconcelos PF: Yellow fever. J Clin Virol 2015; 64: 160-73 <strong>5</strong> Boud D et al.: An update on Zika virus infection. Lancet 2017; 390: 2099-109 <strong>6</strong> Wieten RW et al.: Risk of rabies exposure among travellers. Neth J Med 2015; 73: 219-26 <strong>7</strong> Hatz C et al.: Neues Tollwutimpfschema in der Reisemedizin. Swiss Med Forum 2018; 18: 626-7 <strong>8</strong> Boillat N, Frochaux V: Animal bites and infection. Rev Med Suisse 2008; 4: 2149-55 <strong>9</strong> Ceyhan M et al.: Acquisition of meningococcal serogroup W-135 carriage in Turkish Hajj pilgrims who had received the quadrivalent meningococcal polysaccharide vaccine. 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Travel Med Infect Dis 2019; 27: 11-19 <strong>16</strong> Matteelli A et al.: Travel-associated sexually transmitted infections: an observational cross-sectional study of the GeoSentinel surveillance database. Lancet Infect Dis 2013; 13: 205-13 <strong>17</strong> Gautret P et al.: Travel-associated illness in older adults (&gt;60 y). J Travel Med 2012; 19:169-77 <strong>18</strong> Reed CM: Travel recommendations for older adults. Clin Geriatr Med 2007; 23: 687-713, ix<strong> 19</strong> Steffen R et al.: Vaccine-preventable travel health risks: what is the evidence--what are the gaps? J Travel Med 2015; 22: 1-12 <strong>20</strong> Freedman DO et al.: Spectrum of disease and relation to place of exposure among ill returned travelers. N Engl J Med 2006; 354: 119-30 <strong>21</strong> Eckerle I et al.: Emerging souvenirs-clinical presentation of the returning traveller with imported arbovirus infections in Europe. 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Bulletin 2012; 6: 111-5 <strong>28</strong> von Wattenwyl et al.: Reisezeit ist Flugzeit: Thromboserisiko, Jetlag und Herzoperationen. Swiss Med Forum 2015; 15: 860-6</p> </div> </p>
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