
©
Getty Images/iStockphoto
Götter in Weiss oder im bunten T-Shirt?
Leading Opinions
30
Min. Lesezeit
29.08.2019
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Die Kleidung von Ärzten ist nicht nur Geschmackssache. Die Wahl des Outfits kann sogar den Behandlungserfolg beeinflussen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Patienten reagieren – meistens unbewusst – auf das Erscheinungsbild von Ärzten. Ein Forscherteam untersuchte nun welche Kleidung bei Ärzten im Spital bei Patienten Vertrauen erweckt und ob sie auch die Fachkompetenz an einem bestimmten Outfit festmachen.<br />Für ihre Untersuchung befragte das Team rund um Prof. Dr. med. Hugo Sax, Leiter der Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich, 834 Patienten der Ambulatorien für Dermatologie, Neurologie und Infektionskrankheiten über einen standardisierten, anonymen Fragebogen mit Bildern eines Arztes in verschiedener Kleidung.<br />Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden gab an, dass das Erscheinungsbild ihres Arztes wichtig für sie ist. Ein Viertel war der Meinung, dass die Kleidung auch ihr Urteil über die Behandlung beeinflusse. Im Vergleich der verschiedenen Erscheinungsbilder ist die Kombination aus einem weissen Oberteil und traditionellem Ärztekittel die bevorzugte Variante. Sie schnitt zudem insgesamt über alle Kategorien – «Vertrauen », «Zugänglichkeit», «Fürsorglichkeit» und «Fachkompetenz» – am besten ab. Auch bei der Frage, welche Kleidung Ärzte im Spital generell tragen sollten, war Weiss unbestritten. «Der weisse Ärztekittel ist dabei nicht nur eine Tradition oder ein Statussymbol », ist Hugo Sax überzeugt. «Weil im Spital Personen mit verschiedenen medizinischen Berufen auftreten, hilft die Bekleidung dort, deren Funktionen zu erkennen und zu unterscheiden.» Weil es Auswirkungen auf den Erfolg der Behandlung haben kann, lohne es sich, die Kleidung gezielt an das Umfeld und die damit verbundenen Erwartungen der Patienten anzupassen. Dieser Aspekt wurde bisher bei der Kleiderwahl wenig beachtet, so Sax. (red)</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Medienmitteilung des Universitätsspitals Zürich
</p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Zollinger M et al.: BMJ open 2019; 9: e026009</p>
</div>
</p>