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Gesundheit und Politik

Schweiz: Corona-Booster-Impfung im Herbst nur für wenige Personengruppen empfohlen

Bern - Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) haben am Freitag ihre neue Impfempfehlung für den Herbst 2022 bekannt gegeben. Hauptziel der zweiten Auffrischimpfung ist es demnach, besonders gefährdete Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, vor schweren Covid-19-Erkrankungen und deren Komplikationen zu schützen.

Konkret empfiehlt der Bund eine zweite Covid-Booster-Impfung nur über 65-Jährigen, Vorerkrankten und Schwangeren explizit. Wer mit Risikopersonen in Kontakt tritt, soll sich einen Booster überlegen. Für den Rest der Bevölkerung sei der Nutzen eines neuerlichen Stichs überschaubar.

Den genannten Risikogruppen würde die Impfung «einen verbesserten, individuellen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf für rund drei Monate bieten», so Christoph Berger von der Ekif. Sie sollte deshalb zeitlich gezielt bei hoher Viruszirkulation verabreicht werden. Ekif und BAG erachten den 10. Oktober 2022 als sinnvollen Zeitpunkt für den Start der neuen Impfkampagne.

Schwer immundefizienten Personen und über Achtzigjährigen wurde die zweite Auffrischimpfung bereits im Frühjahr respektive Sommer 2022 empfohlen. Liegt diese mehr als vier Monate zurück, so ist für diese Personen eine erneute Auffrischung im Herbst/Winter 2022 empfohlen.

Effekt der Impfung geringer als früher

«Bei Personen ohne Risikofaktoren besteht im Herbst 2022, verglichen mit Beginn der Pandemie, ein sehr geringes Risiko für eine schwere Erkrankung», sagte Berger. Deshalb verzichte der Bund im Unterschied zu den beiden vergangenen Jahren auf eine generelle Impfempfehlung. Der mögliche Effekt auf die Krankheitslast in der Bevölkerung sei viel geringer als in den Vorjahren. Zudem schütze die Impfung nur wenig vor milden Infektionen sowie vor der Übertragung des Virus. Gemäss neuer Impfempfehlung sollen diese Personen «nach individueller Abwägung» entscheiden.

Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ohne chronische Erkrankungen wird im Herbst 2022 keine Auffrischimpfung empfohlen. Für kleinere Kinder ist noch kein Impfstoff zugelassen.

Freie Wahl beim Impfstoff

Ende August liess das Heilmittelinstitut Swissmedic für die Auffrischimpfung gegen Covid-19 einen neuen Impfstoff des Herstellers Moderna zu. Er enthält Boten-Ribonukleinsäure sowohl gegen das Spikeprotein der Wuhan- als auch gegen jenes der Omikron-Varianten des Coronavirus. Bis Ende September erhält die Schweiz von Moderna dreieinhalb Millionen Dosen des bivalenten Impfstoffs. Ausserdem steht das proteinbasierte Vakzin von Novavax zur Verfügung.

«Man kann wählen, welchen Impfstoff man will», erklärte Rudolf Hauri, Präsident der Schweizer Kantonsärzt*innen am Freitag. Zwar werde es wohl nicht an jeder Impfstelle eine Wahlmöglichkeit geben, sicher aber in jedem Kanton. (sda/red)

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