Schweiz: Bund reserviert Medikament gegen Coronavirus
Bern - Der Bund reserviert über 8000 Packungen des antiviralen Arzneimittels Molnupiravir gegen das Coronavirus. Der Vertrag wurde mit dem Unternehmen MSD Merck Sharp & Dohme Schweiz abgeschlossen. Die Vertragssumme ist vertraulich.
Die Reservierung von bis zu 8640 Packungen des Medikamentes gegen Sars-CoV-2 sei auf Empfehlung der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes gemacht worden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Molnupiravir werde voraussichtlich spätestens im Januar 2022 zur Verfügung stehen. In einer klinischen Studie sei die Wirksamkeit bei nicht hospitalisierten Covid-19-Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nachgewiesen worden. Pro Packung kann ein Patient behandelt werden.
Orale Einnahme möglich
Der Bund sichert sich laut BAG mit dem Vertrag neben den bereits verfügbaren Medikamenten Casirivimab/Imdevimab und Sotrovimab ein weiteres «vielversprechendes» Covid-19-Arzneimittel. Im Gegensatz zu diesen monoklonalen Antikörpern habe Molnupiravir antivirale Eigenschaften und könne oral verabreicht werden.
Das Arzneimittel sei in der Schweiz noch nicht zugelassen. Es kann aber nach «einer noch zu erfolgenden Anpassung der Covid-19-Verordnung 3» bereits während des laufenden Zulassungsverfahrens zur Behandlung angewendet werden, heisst es.
Laut BAG übernimmt der Bund die Kosten der Behandlung im ambulanten Bereich, bis sie von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet wird. (sda/red)
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