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Gesundheit und Politik

Preisüberwachung: Kosten für Generika und Spitaltarife in der Schweiz überhöht

Bern - Der «Preisüberwacher» hat sich im letzten Jahr unter anderem mit Preisen im Gesundheitswesen befasst. Die Corona-Pandemie hinterliess auch bei seiner Arbeit Spuren, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Er habe sich namentlich mit den Preisen für Labortests auf Sars-CoV-2 und den Kosten der Covid-19-Impfungen befasst, schreibt der Preisüberwacher zu seinem Jahresbericht 2021. Dazu habe er formelle Empfehlungen zur Senkung dieser Preise und Pauschalen an den Bundesrat adressiert. Als Folge davon seien die Preise für Labortests leicht reduziert worden. Sie seien aber immer noch zu hoch. Die Pauschalen für die Verabreichung der Impfungen wurden demnach sogar erhöht statt reduziert, lautet die Kritik.

Spitaltarife – zum Teil massiv überhöht

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt umfasste die Prüfung der Spitaltarife in der Grundversicherung. Zu berechnen war ein neues nationales Benchmarking für die stationären Spitaltarife der akutsomatischen Spitäler und der psychiatrischen Kliniken. Die Benchmarkwerte dienen dem Preisüberwacher als Grundlage für die Abgabe von konkreten formellen Tarifempfehlungen.

Bei den Spitaltarifen der Krankenzusatzversicherung habe eine Untersuchung gezeigt, dass die hohen Spitaltarife in einem Missverhältnis zu den tatsächlichen Mehrkosten für die Zusatzleistungen stehen, heisst es. «Es bestehen mithin klare Indizien, dass die Tarife im Zusatzversicherungsbereich flächendeckend überhöht sind. Es besteht dringender Handlungsbedarf.» Der Preisüberwacher stehe diesbezüglich im engen Kontakt mit der betroffenen Branche und der Finma.

Ein aktualisierter Preisvergleich bei Generika zeige zudem eine deutliche Überhöhung der Schweizer Preise, so die Analyse. Gegenüber 15 Vergleichsländern seien die Preise der jeweils günstigsten Generika von 20 patentabgelaufenen umsatzstarken Wirkstoffen in der Schweiz durchschnittlich mehr als zweieinhalbmal so hoch (+165%), die patentabgelaufenen Originalmedikamente seien um 64 Prozent teurer. (sda/red)

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