Gynäkologie: Überflüssige medizinische Behandlungen sollen vermieden werden
Bern - Ärztliche Behandlungen ohne Mehrwert sollen vermieden werden. Im Fachbereich Gynäkologie gehören unter anderem die routinemässige Antibiotikagabe bei unkomplizierten Blasenentzündungen und der jährliche Krebsabstrich dazu, wie die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) und der Verein «smarter medicine» nun mitteilten.
Weiter in der sogenannten Top-5-Liste der unnötigen gynäkologischen Behandlungen finden sich routinemässige Hormonabklärungen bei Wechseljahrbeschwerden, die unbegründete Behandlung von Myomen oder die Gebärmutterentfernung wegen Myomen sowie die operative Entfernung harmloser Eierstockzysten ohne akute Beschwerden, heisst es weiter.
Die Empfehlungen seien als Leitlinien zu verstehen. Um mit Patientinnen ein Gespräch auf Augenhöhe zu ermöglichen, werde die Top-5-Liste auch in einer für Laien verständlichen Sprache veröffentlicht. Laut dem Trägerverein «smarter medicine» ist bei der Patientenversorgung «weniger manchmal mehr», denn Studien zeigten, dass in der Schweiz vor der Corona-Pandemie 20 bis 30 Prozent der Interventionen nicht nötig gewesen seien.
Neben der grössten medizinischen Fachgesellschaft SGAIM ist unter anderem auch die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) in dem Verein vertreten. (sda/red)
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