© gorodenkoff iStockphoto

Gesundheit und Forschung

Genfer Labor forscht an infektiösen Coronaviren

Genf - Die Universität Genf hat ihr Biosicherheitslabor der Stufe 3 aufgerüstet, um dort mit infektiösen Coronaviren zu arbeiten. Ursprünglich wurde das Labor für die Erforschung von Viren eingerichtet, die über Blut übertragen werden.

HI-Viren und Hepatitisviren zählen wie Sars-CoV-2 zu den Krankheitserregern der Risikogruppe 3. Weil das Coronavirus jedoch auch über die Luft übertragen werden kann, braucht es spezielle Schutzvorkehrungen, um mit diesen Viren in einem Biosicherheitslabor der Stufe 3 (BSL-3) arbeiten zu dürfen.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Im ausgebauten Genfer Labor herrscht daher ständig Unterdruck, um das Risiko für eine unbeabsichtigte Freisetzung von Krankheitserregern zu minimieren. Zudem sorgen Isolatoren mit integrierten Handschuhen dafür, dass die Labormitarbeitenden nicht in direkten Kontakt mit Virenmaterial kommen. Betreten werden darf das Labor nur von geschulten Wissenschaftlern mit einer formellen Genehmigung des Bundesamts für Gesundheit (BAG), teilte die Universität Genf mit. «Das Labor wird ständig überwacht, alle Abfälle werden bei hoher Temperatur innerhalb des BSL-3-Bereichs vernichtet und die Luft wird kontinuierlich durch einen hocheffizienten Partikelfilter gereinigt», schildert Sophie Clément-Leboube, die künftige Betriebsleiterin des Labors, die Arbeitsbedingungen. Natürlich verlasse kein Virus und keine infizierte Zelle das Labor lebend.

Insgesamt gibt es vier Sicherheitsstufen für Labors, in denen mit biologischem Material gearbeitet wird. Die höchste Stufe ist nötig für Viren, die schwere Krankheiten beim Menschen hervorrufen können und gegen die es keine Medikamente gibt, etwa das Ebola- und das Marburg-Virus. (ag/red)

Back to top