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Gesundheit und Forschung

Diabetiker leiden häufig an stummem Vorhofflimmern

Bern - Diabetes ist ein bedeutender Risikofaktor für Vorhofflimmern. Ein Berner Forschungsteam hat nun herausgefunden, dass Betroffene die Symptome wie Herzstolpern oder Herzrasen viel seltener wahrnehmen als andere Patienten mit dieser Herzrhythmusstörung.

In einer Studie mit 2411 Personen mit Vorhofflimmern, davon 420 Diabetiker, zeigte sich, dass Letztere nicht nur häufiger unbemerkt von Vorhofflimmern betroffen sind, sondern auch eine schlechtere Lebensqualität aufweisen. Forschende des Inselspitals und der Universität Bern berichten dazu im «Journal of the American Heart Association».

Screening auf stummes Vorhofflimmern

«Dieses Resultat ist für die Betroffenen wichtig», sagt Erstautorin Arjola Bano von der Universitätsklinik für Kardiologie. Denn es sei zu vermuten, dass Vorhofflimmern bei Diabetikern möglicherweise übersehen oder erst spät erkannt wird. Die Folge: Notwendige Vorsorgemassnahmen wie Blutverdünnung könnten nicht rechtzeitig eingeleitet werden. «Das Risiko für Folgeschäden, zum Beispiel einen Hirnschlag, steigt», warnt die Forscherin. Die Experten werfen in ihrer Studie daher die Frage auf, ob Patienten mit Diabetes systematisch auf stummes Vorhofflimmern untersucht werden sollten.

Zudem ergab die Studie, dass Diabetiker häufiger als die Vergleichsgruppe von Begleiterkrankungen betroffen sind. Insbesondere Patienten mit einer fortgeschrittenen, schweren Form von Diabetes erlitten häufiger Herzinfarkte und Herzversagen. (sda/red)

Weitere Infos: Originalpublikation

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