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Gesundheit und Politik

Corona: Diese Goodies steigern die Impfbereitschaft…

Wien - Eine Studie der MedUni Wien hat die beliebtesten Impfanreize in Österreich, Deutschland und der Schweiz erhoben. Demnach motivieren die freie Wahl des Impfstoffs und Gutscheine besonders, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

In Österreich sind rund 63 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand 15. September 2021) zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Zahl der täglich Erstgeimpften ist in den vergangenen Monaten jedoch deutlich zurückgegangen. Eine aktuelle, internationale Studie unter der Leitung der Epidemiologin Eva Schernhammer vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien und in Kooperation mit der Donau-Universität Krems hat nun erhoben, wie sich noch ungeimpfte Menschen für den Stich motivieren lassen. Das Ergebnis: Die freie Wahl des Impfstoffs, Gutscheine oder auch eine Lotterie könnten motivierend wirken.

Im August 2021 nahmen insgesamt 3067 Personen aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), an einer Online-Umfrage teil, darunter 1019 Personen aus Österreich im Alter von 18 bis 90 Jahren. Schernhammer: „Mit Hilfe der gesammelten Daten konnten wir Anreize aufzeigen, die dazu beitragen könnten, die Durchimpfungsrate in der entsprechenden Bevölkerung zu erhöhen.“

Gratis-Impfung nicht überall bekannt

In der Stichprobe gaben 18 Prozent der Teilnehmenden in Österreich an, nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein und sich noch nicht für eine Impfung angemeldet zu haben. Aus den Antworten ergab sich, dass 23,5 Prozent dieser Personen sich eher impfen lassen würden, wenn sie sich den Impfstoff frei aussuchen könnten, 8,7 Prozent würden dies bei Erhalt eines Gutscheins und 6,6 Prozent bei der Teilnahme an einer Lotterie mit Gewinnen tun. Weitere motivierende Gründe waren: Impfung am Arbeitsplatz (3,8 Prozent), kostenloses Essen nach der Impfung (3,3 Prozent) und der Erhalt eines Stickers, der die Impfung sichtbar macht (1,6 Prozent). Des Weiteren wurden Geld, eine verfügbare Corona-Schluckimpfung und Langzeitstudien als Anreize genannt.

Überraschendes Detail am Rande: 15,8 Prozent gaben an, sie wären bereit, sich eher impfen zu lassen, wenn die Impfung gratis wäre, was in allen drei untersuchten Ländern aber ohnehin der Fall ist. Zudem ist in den meisten Bundesländern Österreichs der Impfstoff mittlerweile frei wählbar. Schernhammer: „Hier könnte es an ausreichend Information mangeln“.

Anreize im D-A-CH-Raum ähnlich

Die Möglichkeit, sich den Impfstoff auszusuchen, schien besonders für Personen mit einem hohen Bildungsabschluss attraktiv zu sein, während der Erhalt eines Gutscheins und die Teilnahme an einer Lotterie für weniger gebildete Personen und jüngere Menschen (18 bis 35 Jahre alt) attraktiver war. In der Schweiz und in Deutschland waren die genannten motivierenden Anreize größtenteils ähnlich verteilt.

Zusammenfassend stellen die Studienautoren fest: „Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen deutlich, dass sich ein wesentlicher Anteil der derzeit noch ungeimpften Personen in Österreich durch entsprechende Anreize für eine Impfung motivieren lassen würde.“ (ehs)

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