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Niemand ist davor gefeit – Ursachen und Behandlungsziele

<p class="article-intro">Die Anaphylaxie ist eine schwere, potenziell lebensbedrohliche Allgemeinreaktion, die innerhalb kurzer Zeit nach einem Antigenkontakt auftritt und sich kutan, respiratorisch, gastrointestinal und/oder kardiovaskulär manifestiert.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Die Anaphylaxie ist eine meist unverhofft auftretende schwere Allgemeinreaktion, die nicht behandelt zum Tode f&uuml;hren kann.</li> <li>Hauptursachen der Anaphylaxie bei den Erwachsenen sind Medikamente und Hymenopterenstiche (Biene, Wespe), bei den Kindern Nahrungsmittel (Erdn&uuml;sse, Milch und H&uuml;hnerei).</li> <li>Die Diagnose der Anaphylaxie wird klinisch gestellt. Haut-/Schleimh&auml;ute, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Kreislaufsystem k&ouml;nnen involviert sein. Falls zwei oder mehr Organsysteme betroffen sind, gibt es keinen Zweifel an der Diagnose.</li> <li>Das wichtigste und effektivste Medikament bei der Anaphylaxie ist Adrenalin. Bei einer Anaphylaxie gibt es keine Kontraindikation gegen den Einsatz von Adrenalin.</li> <li>Nach einer Anaphylaxie sollte jeder Betroffene allergologisch abgekl&auml;rt werden zwecks Ursachenabkl&auml;rung und Pr&auml;vention.</li> </ul> </div> <p>Unabh&auml;ngig vom Fachgebiet k&ouml;nnen jede &Auml;rztin und jeder Arzt im beruflichen oder privaten Umfeld mit einem allergischen Notfall konfrontiert werden. Auch Sie selbst sind nicht gefeit vor einer Anaphylaxie, m&ouml;gen Sie sich noch so fit und gesund f&uuml;hlen. Stellen Sie sich vor: Sie bereiten eine Grillade im Garten vor und werden zuf&auml;llig von einem Insekt in den Nacken gestochen. Nach kurzer Zeit versp&uuml;ren Sie ein Unwohlsein, und ein progressiver Juckreiz macht sich in den Handinnenfl&auml;chen bemerkbar. Sie realisieren ein Globusgef&uuml;hl im Rachen, der Speichelfluss nimmt zu, ein thorakales Druckgef&uuml;hl und eine allgemeine Schw&auml;che &uuml;berkommt Sie und &hellip; Sie wachen in der Ambulanz wieder auf. Genauso kann es jemandem ergehen, der auf der Reise in eine Feriendestination wegen Kopfschmerzen ein Schmerzmittel einnimmt und dann nicht im Hotel landet. Die Anaphylaxie ist eine potenziell lebensbedrohliche Reaktion und nicht selten iatrogen verursacht. Aber Sie m&uuml;ssen ein akutes allergisches Ereignis erkennen, entsprechend Hilfe anfordern und wenn m&ouml;glich unverz&uuml;glich mit der Behandlung beginnen.</p> <p>&laquo;Eine allergische Reaktion werde ich wohl diagnostizieren k&ouml;nnen&raquo;, wird die Mehrheit der medizinisch ausgebildeten Personen antworten. Leider wird die Situation aber oft fehleingesch&auml;tzt, weshalb auch das wirksamste Medikament, das Adrenalin, sehr stiefm&uuml;tterlich eingesetzt wird.<sup>1, 2</sup> Zwar spielen die individuelle Erfahrung und die Kenntnis allergischer Abl&auml;ufe beim Therapieentscheid eine Rolle. Aber das erkl&auml;rt nicht die Tatsache, dass bei anaphylaktischen Ereignissen nur in rund 30 % Adrenalin in der Behandlung verwendet wird.<sup>2</sup> Adrenalin wird in nationalen wie auch internationalen Leitlinien als das Medikament der Wahl bei Anaphylaxie propagiert.<sup>3&ndash;5</sup></p> <h2>Pr&auml;valenz und Ausl&ouml;ser</h2> <p>Basierend auf medizinischen Publikationen haben Anaphylaxien in den letzten Jahren weltweit zugenommen, verl&auml;ssliche Daten existieren indes keine.<sup>6, 7</sup> Die Gr&uuml;nde daf&uuml;r m&ouml;gen vielf&auml;ltig sein. Einerseits wird beispielsweise der Begriff &laquo;Anaphylaxie&raquo; auch innerhalb von medizinischen Fachgesellschaften und L&auml;ndern unterschiedlich verwendet, andererseits werden anaphylaktische Ereignisse &ouml;fter klinisch erkannt und gemeldet. Zweifellos nehmen die iatrogenen Ereignisse zu (z. B. im Zusammenhang mit CT-/MRI-Kontrastmittel, Immuntherapien, Muskelrelaxanzien).<sup>8</sup> Das Alter ist ein unabh&auml;ngiger Risikofaktor f&uuml;r das Auftreten von schweren allergischen Reaktionen. Hauptursache f&uuml;r Anaphylaxien bei Erwachsenen sind Medikamente (nichtsteroidale Antirheumatika, Antibiotika) und Hymenopterenstiche (Bienen-/ Wespenstiche), bei Kindern Nahrungsmittel (Tab. 1).<sup>8&ndash;11</sup> Die Lebzeith&auml;ufigkeit, eine Anaphylaxie zu erleiden, wird zwischen 0,05 und 2 % veranschlagt.<sup>12</sup> Gl&uuml;cklicherweise sind Todesf&auml;lle selten, die Mortalit&auml;tsrate nach Anaphylaxien liegt gesch&auml;tzt bei 0,33&ndash;0,64/1 Mio. Einwohner/ Jahr.<sup>11, 12</sup> Genaue Zahlen f&uuml;r die Schweiz fehlen. Die wahrscheinlich einzige verl&auml;ssliche Statistik betrifft Todesf&auml;lle nach Insektenstichen: Im Zeitraum von 1961 bis 2017 sind in der Schweiz 169 Personen infolge eines Bienen- oder Wespenstichs gestorben.<sup>13</sup> Von Interesse d&uuml;rfte sein, dass Anaphylaxien auch in der Komplement&auml;rmedizin, sei es in der Hom&ouml;opathie oder Phytotherapie, auftreten k&ouml;nnen.<sup>14</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Innere_2001_Weblinks_lo_innere_2001_tab1_anaphylaxie_helbling.jpg" alt="" width="250" height="213" /></p> <h2>Multifaktorielles Zusammenspiel</h2> <p>In den letzten Jahren wurde vermehrt auf das Zusammenspiel von Kofaktoren als Ausl&ouml;ser oder als Verst&auml;rker von schweren allergischen Reaktionen hingewiesen.<sup>15</sup> Infekte (inapperzept, viral), physische Anstrengungen (auch sexuelle Aktivit&auml;t), Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika, alkoholische Getr&auml;nke, scharf gew&uuml;rztes Essen, starke Emotionen, Stress oder auch Kombinationen davon sind m&ouml;gliche Kofaktoren bei einer Anaphylaxie. Eine Sonderstellung nimmt die in den 1980er-Jahren beschriebene Anstrengungs- induzierte Anaphylaxie ein, wobei mehrfach ein Bezug zu einer vorangegangenen Nahrungsmitteleinnahme beschrieben worden ist (&laquo;food-dependent exerciseinduced anaphylaxis&raquo; [FD-EIA]).<sup>16</sup> Diese wird h&auml;ufig durch vorg&auml;ngigen Konsum von weizenhaltigen Produkten ausgel&ouml;st. Das kausale Allergen ist das Weizenprotein Tri a19 (Omega-5-Gliadin).<sup>5, 16, 17</sup></p> <h2>Verlauf und Symptomatik</h2> <p>Die Diagnose der Anaphylaxie beruht auf der Klinik. Sie wird aufgrund rasch auftretender und objektivierbarer Symptome gestellt, wenn zwei oder mehr Organsysteme involviert sind (Tab. 2). Bei einer akuten Urtikaria oder einem akuten Bronchospasmus ohne weitere klinische Zeichen liegt keine Anaphylaxie vor. Unabh&auml;ngig davon, ob es sich um einen IgE- oder nicht-IgE-vermittelten Pathomechanismus handelt, tritt die Reaktion meist innerhalb kurzer Zeit nach dem Antigenkontakt ein. Nach parenteraler Exposition, z. B. nach intraven&ouml;ser Antibiotikagabe oder nach einem Hymenopterenstich, treten anaphylaktische Erstanzeichen in der Regel innerhalb weniger Minuten auf. Hingegen k&ouml;nnen sich schwere Nahrungsmittelallergien gelegentlich auch erst eine Stunde nach dem Konsum manifestieren, selten noch sp&auml;ter, wie z. B. nach dem Essen von Fleisch. Hier wird die allergische Reaktion in den meisten F&auml;llen durch ein Kohlenhydrat, die Galactose-alpha-1,3-Galactose (alpha-Gal), ausgel&ouml;st, das im Fleisch von S&auml;ugetieren, nicht aber von Fischen und Gefl&uuml;gel vorkommt.<sup>18</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Innere_2001_Weblinks_lo_innere_2001_tab2_anaphylaxie_helbling.jpg" alt="" width="900" height="336" /></p> <p>Am h&auml;ufigsten sind bei einer Anaphylaxie Haut und Schleimh&auml;ute involviert. Sehr oft beginnt die Reaktion, die &uuml;blicherweise auf einer akuten Mastzell- und Basophilenaktivierung basiert, mit einem palmaren (und plantaren) Pruritus, der sich h&auml;ufig rasch &uuml;ber den ganzen K&ouml;rper ausbreitet. Oft ist der Juckreiz auch in den behaarten K&ouml;perregionen lokalisiert. Je nach Allergen, Umst&auml;nden und Vorerkrankungen sind auch das kardiovaskul&auml;re System oder die Atemwege betoffen. Ob die Reaktion spontan stoppt oder ob auch kardio-respiratorische Beschwerden auftreten, l&auml;sst sich nicht voraussehen. Speziell bei Personen mit Mastozytose<sup>19</sup> &ndash; aber auch bei intraven&ouml;ser Gabe von Medikamenten &ndash; kann es zu einem Kreislaufschock kommen, ohne dass kutane oder pulmonale Symptome bestehen.<br /> Zur Verifizierung einer Mastzellaktivierung hilft die Bestimmung der Tryptase aus dem Serum. Die Blutentnahme soll unabh&auml;ngig von der durchgef&uuml;hrten Therapie m&ouml;glichst 1&ndash;4 Stunden nach Beginn einer schweren, Allergie-suggestiven Allgemeinreaktion entnommen werden.<sup>20</sup> Um eine Mastzellaktivierung absch&auml;tzen zu k&ouml;nnen, ist eine zweite Messung n&ouml;tig, die fr&uuml;hestens einen Tag nach dem Indexereignis erfolgen soll. Ein &laquo;normaler&raquo; Tryptasewert im Akutstadium schliesst eine Anaphylaxie allerdings nicht aus.</p> <h2>Therapieempfehlung: Das Medikament der Wahl ist Adrenalin</h2> <p>Das Behandlungsprinzip bei allergischer Reaktion ist unabh&auml;ngig von Alter, Ausl&ouml;ser oder klinischem Stadium uniform. Gem&auml;ss Empfehlung der meisten Leitlinien gilt Adrenalin bei Anaphylaxie &ndash; und bei jeder schwereren allergischen Allgemeinreaktion auch! &ndash; als das Medikament der Wahl.<sup>2&ndash;5, 21</sup> Es gibt keine Kontraindikation gegen Adrenalin bei einer schweren allergischen Reaktion. Vielmehr ist Adrenalin das einzige Medikament, das bei einer Anaphylaxie die Dauer des Spitalaufenthalts verk&uuml;rzt und die Mortalit&auml;tsrate senkt.<sup>22</sup> Adrenalin soll m&ouml;glichst unverz&uuml;glich intramuskul&auml;r und nicht subkutan verabreicht werden. Der zweckm&auml;ssigste Ort f&uuml;r eine intramuskul&auml;re Gabe in der Praxis oder auf dem &laquo;Feld&raquo; ist der anterolaterale Bereich am Oberschenkel. Faustregel f&uuml;r die Dosierung von Adrenalin ist: 0,1 mg pro 10 kg K&ouml;rpergewicht. Falls nach 3&ndash;5 Minuten kein Therapieeffekt ersichtlich ist, soll erneut Adrenalin intramuskul&auml;r appliziert werden. Die vermutete Ursache der Anaphylaxie ist grunds&auml;tzlich immer zu beseitigen (z. B. Unterbrechen einer Medikamentenzufuhr).</p> <p>Da der Fl&uuml;ssigkeitsverlust ins Gewebe innerhalb kurzer Zeit massiv sein kann &ndash; bis zu 35 % des intravasalen Volumens &ndash; soll m&ouml;glichst rasch ein ven&ouml;ser Zugang gelegt werden, um ausreichend Volumen zu substituieren (50&ndash;100 ml/10 kg in den ersten 5&ndash;10 Minuten).21 Es spielt aber keine Rolle, ob Kolloide oder Elektrolytl&ouml;sungen verwendet werden (Tab. 3). Falls Adrenalin intraven&ouml;s verabreicht wird, ist auf eine entsprechende Verd&uuml;nnung zu achten (wenigstens 1:10 mit NaCl 0,9 % , idealerweise 1:100), und es sollte langsam injiziert werden &ndash; wenn m&ouml;glich unter EKG-Monitoring.<sup>3&ndash;5, 21</sup> Bei schweren allergischen Reaktionen mit akutem Bronchospasmus oder Stridor wird in einigen Notfallzentren pures Adrenalin 1 mg/ml (bis zu 5 Ampullen) mittels eines Inhalierger&auml;ts verabreicht.<sup>3 ,21</sup> Bei asthmatischen Beschwerden oder akuten Bronchospasmen ohne kardiovaskul&auml;re oder Schleimhautmitbeteiligung kann ein &beta;2-Mimetikum vernebelt oder via Vorschaltkammer verabreicht werden. Wichtig ist, dass die Dosis gen&uuml;gend hoch gew&auml;hlt und die Gabe bis zum klinischen Ansprechen repetiert wird.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Innere_2001_Weblinks_lo_innere_2001_tab3_anaphylaxie_helbling.jpg" alt="" width="525" height="356" /></p> <p><strong>Weitere Therapiemassnahmen</strong><br /> Es existieren weder f&uuml;r Antihistaminika noch f&uuml;r Kortikosteroide kontrollierte Studien, welche deren Wirksamkeit bei Anaphylaxie belegen.<sup>5, 21</sup> Wenn eine Infusion l&auml;uft, soll ein Antihistaminikum intraven&ouml;s verabreicht werden (Tab. 3). Es empfiehlt sich, Clemastin 2 mg/2 ml nicht als Bolus, sondern langsam &uuml;ber 2&ndash;3 Minuten zu injizieren. Der Grund daf&uuml;r ist, dass bedingt durch die pharmakologische Wirkung nebst der Sedation oft ein Blutdruckabfall induziert wird. Dahinter wird eine protrahierte Allergie oder eine Clemastin-Allergie vermutet. Obschon vielerorts und vielfach eingesetzt, sind Kortikosteroide keine prim&auml;ren Notfallmedikamente bei der Anaphylaxie. Selbst intraven&ouml;s verabreicht, entfalten sie fr&uuml;hestens nach rund einer Stunde eine gewisse Wirksamkeit. Kortikosteroide sollen aber bei Patienten mit Asthma, Lungenerkrankungen und auch bei jenen mit Angio&ouml;dem (z. B. Quincke-&Ouml;dem) verabreicht werden. Biphasische oder protrahierte Verl&auml;ufe bei Anaphylaxie k&ouml;nnen gelegentlich auftreten, sind aber oft Folge einer ungen&uuml;genden Prim&auml;rtherapie.<sup>21</sup> Nicht jeder Patient muss 24 Stunden lang &uuml;berwacht werden. F&uuml;hlt er sich wohl und sind die Symptome eindeutig regredient, kann die Entlassung vorbereitet werden.</p> <h2>Abkl&auml;rung und Nachbehandlung</h2> <p>Jeder Patient soll nach einer allergischen Allgemeinreaktion, unbedingt aber nach einer Anaphylaxie einer allergologischen Beurteilung zugewiesen werden.<sup>11, 21</sup> Das gilt auch f&uuml;r peri-, intra- und postoperative Ereignisse. Nur so l&auml;sst sich das Risiko einer erneuten allergischen Allgemeinreaktion vermindern. In einigen F&auml;llen, wie z. B. bei der Hymenopterengiftallergie, kann eine spezifische Immuntherapie initiiert werden, die nachgewiesenermassen einen hohen und lang anhaltenden Schutz bei Reexposition bietet.<sup>23</sup> Der optimale Zeitpunkt f&uuml;r eine allergologische Abkl&auml;rung mit Hauttests und/oder Bestimmung allergenspezifischer IgE-Antik&ouml;rper nach einer schweren allergischen Reaktion ist nicht klar definiert. Eine Untersuchung soll aber m&ouml;glichst innerhalb von sechs Monaten nach einem akuten Ereignis erfolgen, v. a. bei Medikamentenallergien.</p> <p><strong>Notfallset</strong><br /> Nach einer schweren allergischen Reaktion ist der Patient mit einem Notfallmedikamentenset zu versorgen.<sup>3&ndash;5, 21</sup> Dieses Set setzt sich aus einem Antihistaminikum (z. B. 2 Tabl. Levocetirizin) kombiniert mit einem Kortikosteroid (z. B. Prednisolon 2 Tabl. &agrave; 50 mg) zusammen. Anstelle von Tabletten k&ouml;nnen v. a. bei Kleinkindern Antihistaminika als Tropfen (z. B. Cetirizin-Tropfen 0,25 mg/kg) oder Sirup (z. B. Desloratidin 1,25&ndash;2,5 mg) sowie wasserl&ouml;sliche &laquo;Kortison&raquo;-Tabletten (z. B. Betnesol 0,2&ndash;0,5 mg/kg) abgegeben werden. Im Falle einer Anaphylaxie soll immer ein Adrenalin-Autoinjektor rezeptiert oder mitgeben werden. Alleine mit der Verordnung ist es aber nicht getan. Jeder Patient sollte einen Behandlungsplan erhalten und in der korrekten Handhabung des Adrenalin-Injektors instruiert werden. Zudem sind strukturierte Ausbildungsprogramme zur Verbesserung des Anaphylaxiemanagements und die Verf&uuml;gbarkeit der Adrenalin-Autoinjektoren n&ouml;tig. In der Schweiz werden Anaphylaxieschulungen f&uuml;r Betroffene, Eltern, Lehrkr&auml;fte oder auch andere Professionen durch das aha! Allergiezentrum Schweiz angeboten (www.aha.ch).</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Alvarez-Perea A et al.: Anaphylaxis in adolescent/adult patients treated in the emergency department: differences between initial impressions and the definitive diagnosis. J Investig Allergol Clin Immunol 2015; 25: 288-94 <strong>2</strong> Worm M et al.: New trends in anaphylaxis. 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