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Neues über Trebananib beim rezidivierten Ovarialkarzinom
Jatros
Autor:
Stefanie Aust
Univ.-Klinik für Frauenheilkunde<br> Medizinische Universität Wien<br> E-Mail: stefanie.aust@meduniwien.ac.at
30
Min. Lesezeit
14.07.2016
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<p class="article-intro">Bei ENGOT-OV-6/TRINOVA-2 handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie mit pegyliertem liposomalem Doxorubicin (PLD) plus AMG 386/Trebananib oder Placebo bei Frauen mit wiederkehrendem, teilweise platinsensitivem oder platinresistentem epithelialem Ovarial-, primärem Peritoneal- oder Eileiterkarzinom. Im Folgenden wird auf die Details dieser Studie näher eingegangen.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Key Points</h2> <ul> <li>Die antiangiogenetische Wirkung von Trebananib wird über den Angiopoietin-Signalweg durch eine Ligandenbindung von Angiopoietin 1 und 2 erreicht.</li> <li>Der primäre Studienendpunkt von TRINOVA-2 – eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens – wurde nicht erreicht.</li> <li>Trebananib plus PLD hat einen positiven Einfluss auf das Therapieansprechen, gezeigt durch eine Verbesserung der objektiven Ansprechrate (ORR) und Dauer der Response.</li> <li>Die Kombination von Trebananib mit PLD hat nicht zu einer Zunahme von „adverse events“ Grad ≥3 geführt.</li> </ul> </div> <p>Antiangiogenetische Antikörper werden in der Therapie des Ovarialkarzinoms bereits vielseitig eingesetzt. Der VEGF(„vascular endothelial growth factor“)-Signalweg ist hierbei der am umfassendsten erforschte therapeutische Angriffspunkt. Es gibt jedoch eine Vielzahl an zielgerichteten Möglichkeiten, um in die Angiogenese einzugreifen. Der in TRINOVA-2 eingesetzte Angiogenesehemmer Trebananib wirkt über einen anderen Signalweg: die Angiopoietin-Achse. Durch Bindung und Neutralisierung von Angiopoietin 1 (wirkt sich auf die Blutgefäßqualität aus) und Angiopoietin 2 (wirkt sich auf das Wachstum neuer Gefäße aus) wird die Interaktion mit dem Tie2-Rezeptor verhindert und eine für die Gefäßversorgung des Tumors wichtige Signalkaskade inhibiert. Die Studie TRINOVA-2 baut auf den Daten der TRINOVA-1-Studie auf. TRINOVA-1 hat ein verlängertes progressionsfreies Überleben bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom und einem partiell platinsensiblen Rezidiv unter Therapie mit Paclitaxel + Trebananib im Vergleich zur alleinigen Paclitaxel- sowie einer Placebo-Behandlung gezeigt (7,2 vs. 5,4 Monate; HR: 0,66).</p> <h2>Positiver Einfluss auf Therapieansprechen gezeigt</h2> <p>Die Wirkung auf das progressionsfreie Überleben wurde nun in der TRINOVA-2-Studie bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom und einem partiell platinsensiblen Rezidiv in Kombination mit pegyliertem liposomalem Doxorubicin (PLD) im Vergleich zu PLD + Placebo untersucht. Aufgrund von Doxorubicin-Lieferschwierigkeiten musste das Screening zwischenzeitlich für 12 Monate pausiert werden und die Studie wurde schließlich im Oktober 2013 nach Randomisierung von nur 223 (AUT: 15 Patientinnen) statt der geplanten 380 Patientinnen vorzeitig beendet. Der primäre Endpunkt – eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens – konnte nicht erreicht werden. Es konnte jedoch ein positiver Einfluss auf das Therapieansprechen gezeigt werden. Die klassischen mit VEGFR-Inhibitoren assoziierten Nebenwirkungen waren nicht signifikant erhöht, jedoch Komplikationen im Bereich des Flüssigkeitshaushaltes wie Ödembildung, Aszites und Lungenerguss. Die Kombination von Trebananib + PLD führte zu keiner Zunahme von schweren Nebenwirkungen.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
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<p>Literatur bei der Verfasserin</p>
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