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IMCAS 2025

Transgender und nichtbinäre Personen: Tipps für die Praxis

Trotz eines wachsenden Bewusstseins für Genderdiversität gibt es weiterhin Unsicherheiten und auch Bias gegenüber Personen mit Geschlechtsinkongruenz. Was gilt es beim Umgang und der Behandlung von transgender und nichtbinären Personen im klinischen Alltag zu berücksichtigen?

Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich neben dem Wort Geschlecht der aus dem Englischen stammende Begriff Gender etabliert. Während sich Ersteres auf das biologische Geschlecht bezieht, beschreibt Gender das soziale bzw. kulturelle Konstrukt, das sich auf die Rollen, Verhaltensweisen, Erwartungen und Identitäten bezieht, die die Gesellschaft mit dem Mannsein, dem Frausein oder dem Nichtbinären in Verbindung bringt, erläuterte Dr. med. Alexis Laungani, plastischer Chirurg aus Montreal/Kanada, bei seinem Vortrag am IMCAS. In der Medizin gebe es ein Bias gegen sexuelle Minderheiten, berichtete Laungani. Demnach kommt es nachweislich zu einer wahrgenommenen Diskriminierung von LGBTQ-Personen im Gesundheitswesen.1Gründe hierfür können laut dem Experten eine mangelnde Ausbildung, Stigmatisierung trotz guter Absichten sowie die Unkenntnis in Bezug auf die spezifischen Probleme bzw. die Terminologie sein. Dabei können die Vorurteile sowohl expliziter als auch impliziter Natur sein: Das explizite, absichtliche Bias oder die Diskriminierung von transgender Personen in der Medizin äussert sich beispielsweise durch Verweigerung einer geschlechtsangleichenden Behandlung oder eine absichtlich falsche Ansprache der Person. Dies wiederum schafft systematisch Hindernisse für die Gesundheitsversorgung, was zu Misstrauen, Vermeidung von medizinischer Versorgung und schlechteren Gesundheits-Outcomes führt, so Laungani. Der implizite Bias hingegen resultiert aus unbewussten, automatischen Stereotypen über transgender Personen. Hierzu zählt unter anderem die Annahme, dass alle transgender Patienten eine medizinische Transition wünschen oder benötigen. Ebenso erfolge in manchen Fällen eine qualitativ schlechtere Versorgung aufgrund von Unbehagen oder mangelndem Wissen, führte Laungani aus.

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